Bayerns Verkehrsminister Erwin Huber (CSU) ist am Samstag in Schanghai mit der Magnetschwebebahn Transrapid gefahren. "Es war ein berauschendes Gefühl", sagte Huber nach dem Gleitflug mit Geschwindigkeiten von bis zu 431 Stundenkilometern. Mit der Fahrt wollte Huber ein Signal für den Bau der Transrapidstrecke vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen setzen: "München ist die letzte Chance für diese Technologie in Deutschland."
Der Transrapid sei in Deutschland entwickelt, patentiert und zur Praxisreife gebracht worden, sagte Huber der dpa. "Wenn wir den Bau auf Grund von Akzeptanz oder politischem Willen nicht machen, wird das Ganze in andere Hände übergehen und dann werden andere das Geschäft machen."
China sei ein Wachstumsmarkt mit enormer Schubkraft, betonte der Minister. Die Chinesen hätten die Chancen erkannt, die im Transrapid stecken. Sie versuchten, sich hieraus im internationalen Wettbewerb Vorteile zu erarbeiten. "Deutschland muss sich anstrengen, um hier vorne zu bleiben." Nur mit der Transrapid-Strecke in München könne Deutschland dem Ausland beweisen, dass es technologisch leistungsfähig ist und zukunftsweisende Großprojekte auch hier zu Lande verwirklicht werden.
In Schanghai traf Huber den chinesischen Projektleiter für den Transrapid, Wu Xiangming, der als "Commander Wu" bekannt ist. Der "Vater des chinesischen Transrapids" sagte dem Projekt in Bayern seine Unterstützung zu: "Wir hoffen, der Bau wird bald begonnen. Dann haben wir zwei Strecken auf der Welt und können uns gegenseitig helfen." Huber lud Wu zur Einweihung und Jungfernfahrt des Transrapids nach München ein. Er räumte allerdings ein, dass die Strecke dort frühestens 2011 fertig sein könne.
Huber beendete in Schanghai seinen viertägigen China-Besuch, der ihn außerdem nach Jinan und Guangzhou, die Hauptstädte der Partnerprovinzen Bayerns, Shandong und Guangdong, geführt hatte, sowie in die Hauptstadt Peking. Dort hatte Huber auch politische Gespräche mit Vertretern der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission geführt. Auf seiner Reise wurde er von Vertretern der bayerischen Wirtschaft und Mitgliedern des Staatsministeriums begleitet./fm/tf/DP/zb
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AXC0003 2006-05-28/14:23