(Zusammenfassung)
FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones)--US-Geldpolitiker haben am Mittwoch trotz Zeichen für eine Konjunkturabschwächung vor einem wachsenden Inflationsrisiko in den USA gewarnt. Die widersprüchlichen Signale verursachen an den US-Aktienmärkten eine Zick-Zack-Bewegung der Kurse. Zuerst drückten erneute Warnungen vor einem wachsenden Inflationsdruck die Aktienpreise, dann jedoch schloss der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte mit über 100 Punkten im Plus. Marktakteure erklärten, dass umfangreiche Verkäufe bereits im Vorfeld von enttäuschenden Inflationsdaten den Kursanstieg ermöglicht haben.
Das US-Arbeitsministerium hatte am Nachmittag eine etwas höhere Kernteuerung als erwartet gemeldet. Eine zusätzliche Belastung für die Kursen waren dann zunächst die Äußerungen der beiden Fed-Repräsentanten Richard Fisher und Susan Bies, die im Chor die Warnungen über einen wachsenden Inflationsdruck in den USA erneuerten. An den Terminmärkten wird nun eine Zinserhöhung am 29. Juni um 25 Basispunkte auf dann 5,25% vollständig eingepreist.
Zugleich bemühte sich Fisher aber, die Sorgen an den Finanzmärkten vor einem Überdrehen der Zinsschraube zu dämpfen. Die Federal Reserve sei sich der Gefahr bewusst, das Wachstum in den USA mit einer zu starken Straffung abzuwürgen, sagte Fisher. In der Vergangenheit sei die US-Notenbank bei Zinserhöhungszyklen "vielleicht ein bisschen zu weit gegangen". Die Fed werde ihr Bestes tun, um die Zinsschraube nicht zu überdrehen, versicherte Fisher.
Dennoch machte Fisher seine Sorge vor einem zu hohen Preisauftrieb deutlich: Einige Inflationsmaßstäbe zeigten gefährlich hohe Raten. Fisher verwies auf die jüngste Konsumentenumfrage der Universität von Michigan, die einen Anstieg der erwarteten Jahresinflation auf 3,2% auswies. "Über ein Dekade hinweg würde ein jährlicher Preisauftrieb von 3,2% die Kaufkraft eines Dollar auf 73 Cent reduzieren. Das ist für mich inakzeptabel", betonte Fisher.
Im Konjunkturbericht der US-Zentralbank hieß es, dass die US-Wirtschaft ihr Wachstum fortsetzt, zugleich aber einige Zeichen für eine Abkühlung aufweist. Die Konsumausgaben scheinen schwächer zu werden, während sich der Häusermarkt weiter an Dynamik verliere. Die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes hätten zudem von einem erhöhten Inflationsdruck berichtet, der von den hohen Energiekosten getrieben werde. Außerdem sei die Preissetzungsmacht der gesamten Unternehmen offenbar etwas größer geworden und die Arbeitsmarktlage habe sich weiter angespannt. Der Lohndruck sei dennoch größtenteils moderat geblieben.
-Von Andreas Plecko, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 300,
andreas.plecko@dowjones.com
DJG/apo
-0-
FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones)--US-Geldpolitiker haben am Mittwoch trotz Zeichen für eine Konjunkturabschwächung vor einem wachsenden Inflationsrisiko in den USA gewarnt. Die widersprüchlichen Signale verursachen an den US-Aktienmärkten eine Zick-Zack-Bewegung der Kurse. Zuerst drückten erneute Warnungen vor einem wachsenden Inflationsdruck die Aktienpreise, dann jedoch schloss der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte mit über 100 Punkten im Plus. Marktakteure erklärten, dass umfangreiche Verkäufe bereits im Vorfeld von enttäuschenden Inflationsdaten den Kursanstieg ermöglicht haben.
Das US-Arbeitsministerium hatte am Nachmittag eine etwas höhere Kernteuerung als erwartet gemeldet. Eine zusätzliche Belastung für die Kursen waren dann zunächst die Äußerungen der beiden Fed-Repräsentanten Richard Fisher und Susan Bies, die im Chor die Warnungen über einen wachsenden Inflationsdruck in den USA erneuerten. An den Terminmärkten wird nun eine Zinserhöhung am 29. Juni um 25 Basispunkte auf dann 5,25% vollständig eingepreist.
Zugleich bemühte sich Fisher aber, die Sorgen an den Finanzmärkten vor einem Überdrehen der Zinsschraube zu dämpfen. Die Federal Reserve sei sich der Gefahr bewusst, das Wachstum in den USA mit einer zu starken Straffung abzuwürgen, sagte Fisher. In der Vergangenheit sei die US-Notenbank bei Zinserhöhungszyklen "vielleicht ein bisschen zu weit gegangen". Die Fed werde ihr Bestes tun, um die Zinsschraube nicht zu überdrehen, versicherte Fisher.
Dennoch machte Fisher seine Sorge vor einem zu hohen Preisauftrieb deutlich: Einige Inflationsmaßstäbe zeigten gefährlich hohe Raten. Fisher verwies auf die jüngste Konsumentenumfrage der Universität von Michigan, die einen Anstieg der erwarteten Jahresinflation auf 3,2% auswies. "Über ein Dekade hinweg würde ein jährlicher Preisauftrieb von 3,2% die Kaufkraft eines Dollar auf 73 Cent reduzieren. Das ist für mich inakzeptabel", betonte Fisher.
Im Konjunkturbericht der US-Zentralbank hieß es, dass die US-Wirtschaft ihr Wachstum fortsetzt, zugleich aber einige Zeichen für eine Abkühlung aufweist. Die Konsumausgaben scheinen schwächer zu werden, während sich der Häusermarkt weiter an Dynamik verliere. Die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes hätten zudem von einem erhöhten Inflationsdruck berichtet, der von den hohen Energiekosten getrieben werde. Außerdem sei die Preissetzungsmacht der gesamten Unternehmen offenbar etwas größer geworden und die Arbeitsmarktlage habe sich weiter angespannt. Der Lohndruck sei dennoch größtenteils moderat geblieben.
-Von Andreas Plecko, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 300,
andreas.plecko@dowjones.com
DJG/apo
-0-