
Der Finanzinvestor Permira will nach Angaben aus Branchenkreisen den Mobilfunkanbieter debitel mit einem umfassenden Vorstandsumbau auf Profit trimmen. Der für dieses Jahr geplante Börsengang sei wegen verfehlter Ergebniszahlen auf Eis gelegt worden, verlautete am Montag aus den Kreisen. "Zwischen den Planzahlen von Permira und dem Ergenbis für 2005 lag eine deutliche Lücke."
Permira habe daher weitere Einschnitte bei dem Stuttgarter Unternehmen geplant. Im vergangenen Jahr kam der größte deutsche Zwischenhändler von Handy-Verträgen auf einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 172 Millionen Euro, 32 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Mitarbeiter sank in dem Jahr um 200 auf nun 2.400 Menschen.
Trotz des Zuwachses habe Permira ein deutlich höheres EBITDA vorgeschwebt, hieß es im Umfeld von debitel. Das operative Ergebnis gilt als Grundlage für die Berechnung des Unternehmenswerts und damit für den Erlös, den der Finanzinvestor bei einem Verkauf von debitel erlösen würde. Permira und debitel lehnten einen Kommentar dazu ab.
Da sich die Ergebnislage nicht verbesserte, habe Permira nun bei debitel durchgegriffen und den Vorstand neu besetzt. Am Freitag hatte debitel bestätigte, dass Vorstandschef Paul Stodden sein Amt niederlegen wird. Zuvor war bereits Vorstandsmitglied Hermann Roemer gegangenen. Das Unternehmen wird nun vom alleinig verbliebenen Vorstand Christian Friege geleitet.
Die Vorstandsmannschaft wird nun um drei weitere Mitglieder
erweitert: Der frühere KPN-Manager Maarten Henderson werde das
Einsparpotenzial bei debitel ausloten, hieß es in den Kreisen. Dazu
werde Joachim Preisig von der Deutschen Telekom
ISIN DE0005557508
AXC0106 2006-07-03/14:53