Die US-Regierung geht davon aus, dass Nordkorea in den kommenden Tagen weitere Raketentests durchführen werde. Dies teilte heute Tony Snow, der Sprecher des Weißen Hauses mit. Pressemeldungen zufolge sei sogar binnen weniger Stunde mit neuen Raketenstarts zu rechnen.
Der US-Präsident, so Snow, sehe aber keinen Anlass, bilaterale Verhandlungen mit Nordkorea zu beginnen. Der Konflikt um die Waffentests sei keine Angelegenheit zwischen den USA und Nordkorea alleine. Die US-Regierung werde dementsprechend nicht zulassen, dass dies von Pjöngjang dazu gemacht werde.
US-Außenministerin Condoleezza Rice führte indessen aus, dass sich Nordkorea hinsichtlich der Reaktion der internationalen Gemeinschaft verschätzt habe. Diese habe ebenso deutlich wie einmütig auf die Provokation reagiert. Rice forderte das Land dazu auf, sich wieder an den Sechs-Länder-Gesprächen zu beteiligen, um den Konflikt beizulegen. Der internationalen Gemeinschaft stünden zahlreiche Mittel zur Verfügung, um die Weiterführung des Atomprogramms und des Raketenprogramms zu erschweren.
Auf Antrag Japans ist zwischenzeitlich eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats anberaumt worden. Insbesondere Japan hat auf die Tests bereits sehr scharf reagiert. So wurden die dortigen Truppen in Alarmbereitschaft versetzt und erste Sanktionen verhängt. Daneben wurden alle Fähren und Charterflügen aus dem Land abgewiesen, Beamten aus Nordkorea wurde die Einreise verweigert.