Am US-Aktienmarkt kamen am Donnerstag die wichtigsten Impulse erneut von den geldpolitischen Entscheidern der Notenbank. Während am Mittwoch die Ausführungen von Notenbankchef Bernanke vor dem US-Kongress noch für beträchtliche Gewinne gesorgt hatten, wurden einen Tag später die Protokolle der letzten FED-Sitzung sehr zwiespältig aufgenommen. Diese hatten gezeigt, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses offenbar sehr geteilter Meinung darüber waren, inwiefern das damalige Leitzinsniveau bereits ausreichend gewesen sei, um den Inflationsdruck einzudämmen. Vor diesem Hintergrund erschienen am Donnerstag weitere Zinserhöhungen nicht mehr ausgeschlossen.
Doch bereits zuvor war der Markt spürbar in die Knie gegangen. Bemerkenswert war dabei, dass am Vorabend im Grunde zahlreiche überraschend gute Quartalszahlen von namhaften Unternehmen vorgelegt worden waren. Deren Wirkung wurde aber nahezu komplett von einem pessimistischen Umsatzausblick des Halbleiterkonzerns Intel überschattet.
Gute Nachrichten kamen vom Arbeitsmarkt. Hier waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich um 30.000 auf 304.000 zurückgegangen. Dagegen waren die US-Frühindikatoren mit einem Anstieg um 0,1 Prozent unter den Erwartungen geblieben. Der Philly Fed Index wiederum war im Juli überraschend stark von 13,1 auf 6 Stellen abgerutscht.
Der Dow Jones Index gab vor diesem Hintergrund 0,76 Prozent auf 10.928 Punkte ab. Der breitere S&P 500 Index verlor 0,85 Prozent auf 1249 Zähler; der Nasdaq Composite fiel um 1,98 Prozent auf 2039 Punkte.
Unter den Einzelwerten rutschten Intel nach Zahlen um 7,5 Prozent auf 17,10 Dollar ab. Apple Computer sprangen nach dem Quartalsbericht dagegen um 11,83 Prozent nach oben auf 60,50 Dollar, Motorola stiegen um 7,01 Prozent auf 20,60 Dollar. Die Papiere des Biotech-Unternehmens Imclone Systems verbilligten sich im Zuge eines Patentstreites um 5,39 Prozent auf 35,82 Dollar. Ford Motor verloren weitere 2,21 Prozent auf 6,19 Dollar. Der Autokonzern war im zweiten Quartal in die Verlustzone abgeglitten.