SINGAPUR (Dow Jones)--Die Finanzminister und Notenbankgouverneure der Gruppe der sieben führenden Industrieländer (G-7) haben am Samstag erneut China und andere Länder mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen dazu aufgefordert, größere Flexibilität bei ihren Wechselkursen zuzulassen. Chinas Notenbankpräsident sagte jedoch, er fühle sich nicht von den G-7 unter Druck gesetzt zu handeln und deutete damit eine zurückhaltende Einstellung seines Landes zu weiteren Maßnahmen zur Freigabe des Renminbi Yuan an.
Die G-7 hatten zuvor in der Abschlusserklärung ihres Treffens in Singapur im Vorfeld der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank bekräftigt, "dass die Wechselkurse die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln sollten", und erklärt, übermäßige Volatilität und ungeordnete Wechselkursbewegungen seien nicht wünschenswert für das Wirtschaftswachstum.
"Eine größere Wechselkursflexibilität ist wünschenswert in aufstrebenden Volkswirtschaften mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen, besonders in China, damit notwendige Anpassungen stattfinden", erklärten die G-7, obwohl einige Beobachter zuvor erwartet hatten, dass China nicht explizit erwähnt würde. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte allerdings, China habe bei einem Treffen mit den G-7 am Mittag "keine Flexibilität" mit Blick auf den Renminbi Yuan gezeigt.
Nicht genannt wurde in dem Statement der japanische Yen. Jedoch waren sich die G-7 laut Bundesfinanzminister Peer Steinbrück bei dem Treffen einig, dass das Ende der japanischen Nullzinspolitik und das breitere Wachstum des Landes sich auch im Yen-Kurs widerspiegeln müssten. "Wir stimmen überein, dass diese beiden Entwicklungen auch ihren Niederschlag in der Wechselkursentwicklung des Yen finden müssen", sagte Steinbrück bei einer Pressekonferenz nach der Sitzung. Japan stimme zudem mit den übrigen G-7-Ländern überein, dass Wechselkurse "schlicht und einfach auf Marktmechanismen basieren" sollten.
US-Finanzminister Henry Paulson kündigte bei seinem ersten G-7-Treffen an, er wolle für eine Flexibilität des Yuan eher vor dem Hintergrund der Vorteile für China und weniger der Auswirkungen auf die weltweiten Ungleichgewichte eintreten. "Ich habe sicherlich kein spezielles (Wechselkurs-)Ziel für China", sagte Paulson bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen in Singapur. Chinas Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan´erklärte, die G-7 hätten "keinerlei Druck" auf China während des Treffens am Mittag ausgeübt. Steinbrück erklärte hingegen, China habe "keinerlei Flexibilität" gezeigt.
Am Rande des Treffens wurden zudem zahlreiche Stimmen der G-7 laut, die indirekt für einen stärkeren Yen eintraten. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, und Steinbrück erklärten in nahezu übereinstimmenden Statements, die G-7 hätten die Entwicklung der japanischen Wirtschaft diskutiert, und zur Kenntnis genommen, dass diese aus der Nullzins-Politik herausgetreten sei und die Erholung nun auf breiterer Basis stehe. Die G-7 seien sich einig gewesen, dass der Yen "diese Entwicklungen reflektieren" solle, erklärten beide.
Japans Finanzminister Sadakazu Tanigaki deutete seinerseits Einverständnis mit einer Yen-Aufwertung an. Allgemein betrachtet werde der Yen "den Weg gehen, dass die Kurse die Fundamentaldaten auf stabile Weise reflektieren sollten", erklärte Tanigaki.
-Von Andreas Kißler und Elizabeth Price, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118,
andreas.kissler@dowjones.com
DJG/ank -0-
Die G-7 hatten zuvor in der Abschlusserklärung ihres Treffens in Singapur im Vorfeld der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank bekräftigt, "dass die Wechselkurse die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln sollten", und erklärt, übermäßige Volatilität und ungeordnete Wechselkursbewegungen seien nicht wünschenswert für das Wirtschaftswachstum.
"Eine größere Wechselkursflexibilität ist wünschenswert in aufstrebenden Volkswirtschaften mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen, besonders in China, damit notwendige Anpassungen stattfinden", erklärten die G-7, obwohl einige Beobachter zuvor erwartet hatten, dass China nicht explizit erwähnt würde. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte allerdings, China habe bei einem Treffen mit den G-7 am Mittag "keine Flexibilität" mit Blick auf den Renminbi Yuan gezeigt.
Nicht genannt wurde in dem Statement der japanische Yen. Jedoch waren sich die G-7 laut Bundesfinanzminister Peer Steinbrück bei dem Treffen einig, dass das Ende der japanischen Nullzinspolitik und das breitere Wachstum des Landes sich auch im Yen-Kurs widerspiegeln müssten. "Wir stimmen überein, dass diese beiden Entwicklungen auch ihren Niederschlag in der Wechselkursentwicklung des Yen finden müssen", sagte Steinbrück bei einer Pressekonferenz nach der Sitzung. Japan stimme zudem mit den übrigen G-7-Ländern überein, dass Wechselkurse "schlicht und einfach auf Marktmechanismen basieren" sollten.
US-Finanzminister Henry Paulson kündigte bei seinem ersten G-7-Treffen an, er wolle für eine Flexibilität des Yuan eher vor dem Hintergrund der Vorteile für China und weniger der Auswirkungen auf die weltweiten Ungleichgewichte eintreten. "Ich habe sicherlich kein spezielles (Wechselkurs-)Ziel für China", sagte Paulson bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen in Singapur. Chinas Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan´erklärte, die G-7 hätten "keinerlei Druck" auf China während des Treffens am Mittag ausgeübt. Steinbrück erklärte hingegen, China habe "keinerlei Flexibilität" gezeigt.
Am Rande des Treffens wurden zudem zahlreiche Stimmen der G-7 laut, die indirekt für einen stärkeren Yen eintraten. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, und Steinbrück erklärten in nahezu übereinstimmenden Statements, die G-7 hätten die Entwicklung der japanischen Wirtschaft diskutiert, und zur Kenntnis genommen, dass diese aus der Nullzins-Politik herausgetreten sei und die Erholung nun auf breiterer Basis stehe. Die G-7 seien sich einig gewesen, dass der Yen "diese Entwicklungen reflektieren" solle, erklärten beide.
Japans Finanzminister Sadakazu Tanigaki deutete seinerseits Einverständnis mit einer Yen-Aufwertung an. Allgemein betrachtet werde der Yen "den Weg gehen, dass die Kurse die Fundamentaldaten auf stabile Weise reflektieren sollten", erklärte Tanigaki.
-Von Andreas Kißler und Elizabeth Price, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118,
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