Im freien Fall Was für ein Schock. Völlig unerwartet muss der US-Autokonzern Chrysler das tun, was Investoren sonst vor allem von dessen Wettbewerber General Motors gewohnt sind: die eigene Verlustprognose massiv korrigieren - zu Ungunsten des Unternehmens. Statt eines Minus von 500 Mio. $ wird für das laufende Quartal ein Defizit von 1,2 Mrd. $ erwartet. Das zeugt von einer dramatischen Fehleinschätzung.
Für DaimlerChrysler-CEO Dieter Zetsche wird die Nachricht mit einem Vertrauensverlust verbunden sein. Bisher stand er für Verlässlichkeit und vorausschauendes Management. Jetzt steht hinter seinem gefeierten Sanierungserfolg bei Chrysler ein Fragezeichen. Es sieht so aus, als hätte Zetsche die Herausforderungen auf dem nordamerikanischen Markt unterschätzt. Und als ob seine Restrukturierungsmaßnahmen nicht ausreichten, um Chrysler dauerhaft auf die Erfolgsspur zurückzuführen. Doch Zetsche ist keine Ausnahme. Auch das Ford-Management muss sein erst im Januar verkündetes Restrukturierungsprogramm ?Way Forward? deutlich verschärfen. Hier wurde ebenfalls zu spät erkannt, dass die eigene Situation auf dem US-Markt wesentlich schlechter ist als gedacht. Dabei sind die Probleme altbekannt: Die Arbeitskosten sind zu hoch, Gesundheits- und Pensionsverpflichtungen drücken auf die Margen, die Fabriken sind nicht ausgelastet. Die japanische Konkurrenz punktet derweil mit spritsparenden Modellen bei den US-Kunden. Um wieder bei den Amerikanern und den Investoren anzukommen, müssen Chrysler, Ford und GM also etwas weniger amerikanische, das heißt sparsamere Autos bauen. Sie müssen ihre Schrumpfkur fortsetzen, um billiger zu werden. Und sie dürfen sich keine spektakulären Fehleinschätzungen mehr leisten.
Kontakt: Kommentar@ftd.de
Ines Zöttl - 030/22074169
Leo Klimm - 040/31990311
Christian Schütte - 030/22074169
Dies ist eine Pressestimme der Financial Times Deutschland. Für Text und Inhalt ist ausschließlich die Financial Times Deutschland verantwortlich. Die geäußerten Ansichten reflektieren auch nicht die Ansichten von Dow Jones Newswires oder der Dow Jones and Company Inc.
Für DaimlerChrysler-CEO Dieter Zetsche wird die Nachricht mit einem Vertrauensverlust verbunden sein. Bisher stand er für Verlässlichkeit und vorausschauendes Management. Jetzt steht hinter seinem gefeierten Sanierungserfolg bei Chrysler ein Fragezeichen. Es sieht so aus, als hätte Zetsche die Herausforderungen auf dem nordamerikanischen Markt unterschätzt. Und als ob seine Restrukturierungsmaßnahmen nicht ausreichten, um Chrysler dauerhaft auf die Erfolgsspur zurückzuführen. Doch Zetsche ist keine Ausnahme. Auch das Ford-Management muss sein erst im Januar verkündetes Restrukturierungsprogramm ?Way Forward? deutlich verschärfen. Hier wurde ebenfalls zu spät erkannt, dass die eigene Situation auf dem US-Markt wesentlich schlechter ist als gedacht. Dabei sind die Probleme altbekannt: Die Arbeitskosten sind zu hoch, Gesundheits- und Pensionsverpflichtungen drücken auf die Margen, die Fabriken sind nicht ausgelastet. Die japanische Konkurrenz punktet derweil mit spritsparenden Modellen bei den US-Kunden. Um wieder bei den Amerikanern und den Investoren anzukommen, müssen Chrysler, Ford und GM also etwas weniger amerikanische, das heißt sparsamere Autos bauen. Sie müssen ihre Schrumpfkur fortsetzen, um billiger zu werden. Und sie dürfen sich keine spektakulären Fehleinschätzungen mehr leisten.
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