Unvermeidlicher Abbau Bei der Telekom sollen bis 2010 weitere 23 000 Arbeitsplätze wegfallen - zusätzlich zur beschlossenen Entlassung von 32 000 Mitarbeitern bis 2008. Insgesamt habe der Konzern gar für 74 000 Beschäftigte keine Arbeit. Das alles soll in einem internen Papier stehen, das aber in Vorstand und Aufsichtsrat keiner kennt.
Tatsächlich zirkulieren derartige Papiere in einem so großen Konzern immer. Insofern mögen die Dementis sogar stimmen: Just dieses Papier ist der Konzernspitze (noch) nicht bekannt. Und doch weiß sie genau, dass weiterer Stellenabbau unausweichlich ist. Das hat sie bisher aber nicht offensiv angekündigt. Aus gutem Grund: Demnächst muss Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke sich die Verlängerung seines Mandats sichern; er wird sich hüten, vorher die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gegen sich aufzubringen. Doch unabhängig davon, wer ab 2007 an der Spitze der Telekom steht, werden noch Zehntausende Stellen wegfallen. Der harte Wettbewerb gerade im Festnetz verbietet es dem Konzern, auf Technologien zu verzichten, die es ermöglichen, Leistungen mit weniger Personaleinsatz zu erbringen: Das auf Internetstandard basierende IP-Netz, das die Telekom bis 2010 aufbaut, ist komplett softwaregesteuert und erfordert weniger Wartung - und weniger Personal. Merkwürdig an dem ominösen Papier ist also höchstens der Zeitpunkt, zu dem es öffentlich wird. Am heutigen Montag geht es in einer Bundestagsanhörung darum, ob die Telekom für den Ausbau des Glasfasernetzes von der Regulierung befreit wird. Also darum, ob ihr in einem zukunftsträchtigen Markt eine beherrschende Stellung eingeräumt wird. Wenn nicht, dann könnten, so wird dem Telekom-Hauptaktionär Bund gedeutet, viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Die Regierung sollte sich nicht beeindrucken lassen. Denn der Wettbewerb in der Branche schafft auch Arbeitsplätze.
Kontakt: Kommentar@ftd.de
Ines Zöttl - 030/22074169
Leo Klimm - 040/31990311
Christian Schütte - 030/22074169
Dies ist eine Pressestimme der Financial Times Deutschland. Für Text und Inhalt ist ausschließlich die Financial Times Deutschland verantwortlich. Die geäußerten Ansichten reflektieren auch nicht die Ansichten von Dow Jones Newswires oder der Dow Jones and Company Inc.
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