
Der weltweit zweitgrößte
Sportartikelhersteller adidas
An der Börse geriet die adidas-Aktie infolge der Nachrichten gewaltig unter Druck. Das Papier verlor zeitweise mehr als zehn Prozent an Wert. Dass adidas zugleich besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen präsentierte, geriet dabei ins Hintertreffen. Zuletzt verlor die Aktie 8,85 Prozent auf 37,37 Euro.
MARKT REAGIERT NERVÖS
"Das Problem ist die Frage, ob Reebok eine 'Neverending Story' wie Chrysler für Daimler in den USA werde", beschrieb ein Händler die Marktstimmung. Auch Analysten reagierten verschnupft auf die Prognosesenkung. Merck Finck & Co stufte adidas von "Buy" auf "Hold" zurück. Die Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) will ihre Gewinnschätzungen und das Rating noch überarbeiten. "Die Zeichen für die erhoffte, schnelle Wende bei Reebok bleiben noch aus", schreibt Analyst Tim Burkhardt in einem Kommentar.
adidas hatte Reebok Anfang des Jahres für 3,1 Milliarden Euro
übernommen, um zum Rivalen Nike
AUFTRAGSBESTÄNDE WEITERHIN RÜCKLÄUFIG
Die Verbesserung der Reebok-Auftragsbestände schreitet laut Hainer langsamer voran als erwartet. Erst frühestens nächsten Sommer sei eine positive Auftragsentwicklung zu erwarten. Ende des dritten Quartals wiesen die Reebok-Orders insgesamt ein Minus von währungsbereinigt 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf, in Nordamerika waren es sogar 25 Prozent weniger. Der Auftragsbestand gilt Analysten als Indikator für künftiges Wachstum. Die Marke adidas erreichte zum Vergleich ein Orderplus von 3 Prozent, wobei sich allerdings die Region Europa bedingt durch die hohe Vergleichsbasis des Vorjahres rückläufig entwickelte. Hainer geht davon aus, dass auch die kommenden zwei Quartale noch von dem WM-Effekt beeinflusst werden.
Die Investitionen in das Reebok-Segment sollen in Werbung und Produktentwicklung fließen. Zudem sollen in Schwellenländern wie Russland, China oder Indien neue Geschäfte entstehen. "Dort findet derzeit das Wachstum statt", sagte Hainer.
Die Prognose für die adidas-Gruppe für das Jahr 2006 sowie die mittelfristigen Ziele bestätigte der Konzern. Der Konzerngewinn soll in diesem Jahr auf annähernd 500 Millionen Euro (Vorjahr: 383) steigen, beim Umsatz peilt der Konzern die 10-Milliarden-Euro-Marke (6,64) an. Reebok soll 2006 weiterhin einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Bereich aufweisen. In 2007 soll die Marke dann ein moderates Wachstum aufweisen./she/sk
ISIN DE0005003404 US00687P1049
AXC0175 2006-11-09/13:28