
Die Farmer wollen von Bayer Schadenersatz für entgangene Gewinne aus Reisernten. Spuren einer gentechnisch veränderten Reissorte von Bayer waren in verschiedenen Reissilos nachgewiesen worden, nachdem sie auf Testfeldern angebaut worden waren. Weil der Reis zu dem Zeitpunkt für den menschlichen Verkehr nicht zugelassen war, verfielen zeitweise die Reispreise.
Nach der Entscheidung des Gerichtsausschusses können weitere 21 vergleichbare Fälle in das Verfahren einbezogen werden. Bayer CropScience war am Dienstagabend kurzfristig nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
US-Anwalt Don Downing, der insgesamt 283 Reisfarmer aus Missouri vertritt, bezeichnete das Gericht in St. Louis als besonders geeignet für den Fall. Hier seien auch schon etliche Gentechnik-Zivilverfahren gegen den führenden Hersteller der Branche, Monsanto, verhandelt worden.
Die umstrittene Reissorte ist im vergangenen Monat rückwirkend vom US-Agrarministerium zugelassen worden. Die Reissorte war von Aventis CropScience entwickelt worden und gehört inzwischen dem Bayer-Konzern. Nach Feldversuchen in den USA zwischen 1998 und 2001 hatte Aventis die kommerzielle Nutzung der gentechnisch veränderte Reissorte nicht weiter verfolgt. Sie ist gegen das Bayer-Herbizid Liberty mit dem Wirkstoff Glufosinat resistent.
Nachdem die Reissorten LLRICE 601 und LL 62 Anfang September in EU-Staaten im Einzelhandel nachgewiesen wurden, stoppte die Europäische Komission Einfuhren von US-Langkornreis praktisch komplett. Bayer selbst hatte erklärt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben und sich entschieden zur Wehr setzen zu wollen.
Webseite: http://www.bayercropscience.com/
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