München ist nach einer Studie die Stadt mit den besten Wirtschaftsaussichten in Deutschland. Auf Platz zwei und drei folgen demnach Stuttgart und Düsseldorf. Für die am Dienstag veröffentlichte Liste im Auftrag des Wirtschaftsmagazins "Capital" (Köln) prognostizierte das private Forschungsinstitut Feri (Bad Homburg) die wirtschaftliche Entwicklung in den 60 wichtigsten deutschen Städten bis 2013. Das Ranking wird alle zwei Jahre veröffentlicht.
Die Wirtschaftsleistung in München wächst den Berechnungen zufolge bis zum Jahr 2013 um 26 Prozent, die Zahl der Jobs um fast 56.000. In Stuttgart und Düsseldorf steige das Bruttoinlandsprodukt um 25 Prozent. Beim Schlusslicht Schwerin seien es dagegen nur 11 Prozent, die Beschäftigung stagniere nahezu. "Die Globalisierung verschärft die Unterschiede zwischen den großen und kleinen Zentren", erläuterte der Feri-Ökonom Wolfgang Kubatzki. So werden die ersten sechs Plätze diesmal ausschließlich von Großstädten belegt: Auf den Rängen vier bis sechs liegen Hamburg, Köln und Frankfurt.
Die Ausnahme von der Regel sei Berlin: Die Hauptstadt liegt wie vor zwei Jahren abgeschlagen auf Platz 32. "Berlin fehlt eine moderne, produktive industrielle Basis", sagte Kubatzki. Stärkste ostdeutsche Stadt ist Dresden auf Platz 16. Auch der beste Aufsteiger komme aus dem Osten: Die thüringische Landeshauptstadt Erfurt kletterte von Platz 52 auf 36 - laut Feri vor allem dank gezielter Konzentration auf die Branche Maschinenbau. Am weitesten abgestiegen ist Bochum - von Platz 38 auf 50. Der Industriestadt im Ruhrgebiet mache der Abbau von Arbeitsplätzen in der Produktion zu schaffen.
Im Vergleich zu ausgewählten anderen europäischen Großstädten, die Feri ebenfalls untersucht hat, schneiden die deutschen nur mittelmäßig ab: Unter den großen Ballungszentren landet München auf Platz 14 - hinter der am stärksten boomenden Metropole Dublin, aber auch hinter Hauptstädten wie Helsinki, Madrid, Warschau, Budapest, Prag, Stockholm, Kopenhagen oder London./cd/DP/zb
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