(NEU: Weitere E.ON-Aussagen, Analysten-Reaktion)
Von Andreas Heitker
Dow Jones Newswires
DÜSSELDORF/MADRID (Dow Jones)--Nach der Anhebung ihres Angebots auf insgesamt 41 Mrd EUR hat sich die E.ON AG optimistisch gezeigt, dass die Übernahme des spanischen Stromversorgers Endesa innerhalb der nächsten zwei Monate gelingen wird. "Wir erwarten einen Abschluss der Transaktion in der ersten April-Hälfte", sagte der Vorstandsvorsitzende des Düsseldorfer Energiekonzerns, Wulf Bernotat, am Samstag auf einer Pressekonferenz in Madrid.
E.ON hatte am Vortag ein nochmals um 4,5 Mrd EUR nachgebessertes Angebot bei der spanischen Börsenaufsicht CNMV eingereicht, das jetzt nicht mehr geändert werden kann. Der Strom- und Gaskonzern bietet den Endesa-Aktionären jetzt 38,75 EUR je Aktie. Bislang hatte die Offerte bei lediglich 34,50 EUR je Anteilsschein gelegen.
E.ON ist der letzte verbliebene Bieter für Endesa, nachdem sich der spanische Konkurrent Gas Natural am Donnerstag aus dem monatelangem Übernahmepoker verabschiedet hatte. Bernotat betonte noch einmal in Madrid, dass die geplante Übernahme auch mit dem neuen Angebot die eigenen finanziellen Kriterien erfülle. Das neue Gebot enthalte eine Prämie von 109% gegenüber dem 2. September 2005. Dies war der letzte Handelstag vor der Veröffentlichung des Gas-Natural-Angebots gewesen, mit dem der Bieterwettbewerb um Endesa eröffnet wurde.
Der neue Preis pro Aktie liege auch leicht über dem Durchschnittskurs von Endesa der vergangenen zehn Tage, der erheblich von Spekulationen getrieben gewesen sei, sagte Bernotat. Das erhöhte Angebot unterstreiche noch einmal die Entschlossenheit von E.ON, die Akquisition erfolgreich abzuschließen. "Wir sind davon überzeugt, dass wir den Endesa-Aktionären ein ebenso überzeugendes wie einmaliges Angebot machen."
Bernotat verwies darauf, dass die Kombination von E.ON und Endesa zusätzlichen Wert schaffen solle. Dieser werde ab 2010 bei jährlich 600 Mio EUR liegen. Der größte Teil davon werde aus dem konzernweiten Austausch "von Best Practices" kommen. Für E.ON soll sich die Akquisition bereits im ersten vollen Jahr nach der Transaktion ergebnissteigernd auswirken. Spätestens drei Jahre nach Abschluss des Kaufs soll die Rendite über den Kapitalkosten liegen.
Nach Einschätzung von Stephan Wulf, Energieanalyst der Privatbank Sal. Oppenheim, wird die E.ON-Aktie am Montag eher positiv auf das neue Gebot reagieren. Wulf sagte am Samstag zu Dow Jones Newswires, die Erhöhung auf 38,75 EUR je Aktie liege "noch im vernünftigen Bereich". Es könne erwartet werden, dass auch eine Übernahme zu diesem höheren Preis sich für E.ON noch werterhöhend auswirken werde. Er selbst habe vorher mit einer Anhebung des Gebots auf rund 38 EUR je Aktie gerechnet. "Es ist davon auszugehen, dass die Transaktion jetzt durch geht", sagte der Analyst.
Nach Einschätzung von E.ON wird die spanische Börsenaufsicht CNMV das jetzt eingereichte finale Gebot für die Endesa-Aktionäre in den nächsten Tagen frei geben. Die Annahmefrist würde dann voraussichtlich bis Ende März laufen. Bernotat zeigte sich zuversichtlich, dass die Endesa-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im März noch die Stimmrechtsbeschränkungen aufheben und weitere Satzungsänderungen beschließen werden, die E.ON als Voraussetzung für das Angebot gemacht hatte.
E.ON will mit ihrem Gebot mindestens 50,01% der Endesa-Aktien erwerben. Der DAX-Konzern hatte bei der Vorlage der Offerte allerdings auch darauf verwiesen, dass sich der Angebotspreis noch verringern wird, sollte das spanische Unternehmen noch vor dem Abschluss der Transaktion Dividenden ausschütten.
Die Finanzierung der Übernahme hängt nach Angaben von E.ON davon ab, wieviele Endesa-Aktionäre das Angebot akzeptieren. Dabei sei weiterhin eine Kapitalerhöhung von bis zu 10% möglich, wie der Konzern am Samstag noch einmal bekräftigte. Außerdem sei auch der Verkauf einzelner Assets nicht ausgeschlossen. Die Übernahme werde die Kapitalstruktur von E.ON aber signifikant verbessern, hieß es in einer Präsentation für Analysten.
Der Verwaltungsrat der Endesa SA wird sich am Dienstag treffen, um über das Gebot des deutschen Versorgers zu beraten. Chairman Manuel Pizarro hatte am Freitag angekündigt, dass den eigenen Aktionären anschließend eine Empfehlung gegeben werde.
Bernotat bekräftigte auf der Pressekonferenz noch einmal, dass Endesa eine wichtige Rolle innerhalb des E.ON-Konzerns übernehmen und als Führungsgesellschaft künftig für die Regionen Südeuropa und Lateinamerika verantwortlich sein werde. Auch als Teil von E.ON werde Endesa "seine Identität, Autonomie und Integrität wahren", sagte der Vorstandsvorsitzende. Auch für die Preisgestaltung in Spanien werde allein Endesa verantwortlich sein und nicht die Düsseldorfer Konzernzentrale von E.ON.
Webseiten: http://www.endesa.com
http://www.eon.com
-Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, utilities.de@dowjones.com
DJG/hei -0-
Von Andreas Heitker
Dow Jones Newswires
DÜSSELDORF/MADRID (Dow Jones)--Nach der Anhebung ihres Angebots auf insgesamt 41 Mrd EUR hat sich die E.ON AG optimistisch gezeigt, dass die Übernahme des spanischen Stromversorgers Endesa innerhalb der nächsten zwei Monate gelingen wird. "Wir erwarten einen Abschluss der Transaktion in der ersten April-Hälfte", sagte der Vorstandsvorsitzende des Düsseldorfer Energiekonzerns, Wulf Bernotat, am Samstag auf einer Pressekonferenz in Madrid.
E.ON hatte am Vortag ein nochmals um 4,5 Mrd EUR nachgebessertes Angebot bei der spanischen Börsenaufsicht CNMV eingereicht, das jetzt nicht mehr geändert werden kann. Der Strom- und Gaskonzern bietet den Endesa-Aktionären jetzt 38,75 EUR je Aktie. Bislang hatte die Offerte bei lediglich 34,50 EUR je Anteilsschein gelegen.
E.ON ist der letzte verbliebene Bieter für Endesa, nachdem sich der spanische Konkurrent Gas Natural am Donnerstag aus dem monatelangem Übernahmepoker verabschiedet hatte. Bernotat betonte noch einmal in Madrid, dass die geplante Übernahme auch mit dem neuen Angebot die eigenen finanziellen Kriterien erfülle. Das neue Gebot enthalte eine Prämie von 109% gegenüber dem 2. September 2005. Dies war der letzte Handelstag vor der Veröffentlichung des Gas-Natural-Angebots gewesen, mit dem der Bieterwettbewerb um Endesa eröffnet wurde.
Der neue Preis pro Aktie liege auch leicht über dem Durchschnittskurs von Endesa der vergangenen zehn Tage, der erheblich von Spekulationen getrieben gewesen sei, sagte Bernotat. Das erhöhte Angebot unterstreiche noch einmal die Entschlossenheit von E.ON, die Akquisition erfolgreich abzuschließen. "Wir sind davon überzeugt, dass wir den Endesa-Aktionären ein ebenso überzeugendes wie einmaliges Angebot machen."
Bernotat verwies darauf, dass die Kombination von E.ON und Endesa zusätzlichen Wert schaffen solle. Dieser werde ab 2010 bei jährlich 600 Mio EUR liegen. Der größte Teil davon werde aus dem konzernweiten Austausch "von Best Practices" kommen. Für E.ON soll sich die Akquisition bereits im ersten vollen Jahr nach der Transaktion ergebnissteigernd auswirken. Spätestens drei Jahre nach Abschluss des Kaufs soll die Rendite über den Kapitalkosten liegen.
Nach Einschätzung von Stephan Wulf, Energieanalyst der Privatbank Sal. Oppenheim, wird die E.ON-Aktie am Montag eher positiv auf das neue Gebot reagieren. Wulf sagte am Samstag zu Dow Jones Newswires, die Erhöhung auf 38,75 EUR je Aktie liege "noch im vernünftigen Bereich". Es könne erwartet werden, dass auch eine Übernahme zu diesem höheren Preis sich für E.ON noch werterhöhend auswirken werde. Er selbst habe vorher mit einer Anhebung des Gebots auf rund 38 EUR je Aktie gerechnet. "Es ist davon auszugehen, dass die Transaktion jetzt durch geht", sagte der Analyst.
Nach Einschätzung von E.ON wird die spanische Börsenaufsicht CNMV das jetzt eingereichte finale Gebot für die Endesa-Aktionäre in den nächsten Tagen frei geben. Die Annahmefrist würde dann voraussichtlich bis Ende März laufen. Bernotat zeigte sich zuversichtlich, dass die Endesa-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im März noch die Stimmrechtsbeschränkungen aufheben und weitere Satzungsänderungen beschließen werden, die E.ON als Voraussetzung für das Angebot gemacht hatte.
E.ON will mit ihrem Gebot mindestens 50,01% der Endesa-Aktien erwerben. Der DAX-Konzern hatte bei der Vorlage der Offerte allerdings auch darauf verwiesen, dass sich der Angebotspreis noch verringern wird, sollte das spanische Unternehmen noch vor dem Abschluss der Transaktion Dividenden ausschütten.
Die Finanzierung der Übernahme hängt nach Angaben von E.ON davon ab, wieviele Endesa-Aktionäre das Angebot akzeptieren. Dabei sei weiterhin eine Kapitalerhöhung von bis zu 10% möglich, wie der Konzern am Samstag noch einmal bekräftigte. Außerdem sei auch der Verkauf einzelner Assets nicht ausgeschlossen. Die Übernahme werde die Kapitalstruktur von E.ON aber signifikant verbessern, hieß es in einer Präsentation für Analysten.
Der Verwaltungsrat der Endesa SA wird sich am Dienstag treffen, um über das Gebot des deutschen Versorgers zu beraten. Chairman Manuel Pizarro hatte am Freitag angekündigt, dass den eigenen Aktionären anschließend eine Empfehlung gegeben werde.
Bernotat bekräftigte auf der Pressekonferenz noch einmal, dass Endesa eine wichtige Rolle innerhalb des E.ON-Konzerns übernehmen und als Führungsgesellschaft künftig für die Regionen Südeuropa und Lateinamerika verantwortlich sein werde. Auch als Teil von E.ON werde Endesa "seine Identität, Autonomie und Integrität wahren", sagte der Vorstandsvorsitzende. Auch für die Preisgestaltung in Spanien werde allein Endesa verantwortlich sein und nicht die Düsseldorfer Konzernzentrale von E.ON.
Webseiten: http://www.endesa.com
http://www.eon.com
-Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, utilities.de@dowjones.com
DJG/hei -0-