EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat sich für eine zügige Aufspaltung der europäischen Energiekonzerne ausgesprochen. Jedes Jahr, das man abwarte, sei ein weiteres Jahr mit überhöhten Preisen und der Gefahr von Energieengpässen, sagte Kroes am Montag auf einem Energie-Kongress in Essen. Sie verwies dabei auf die langen Investitionszyklen der Branche, die bei Kraftwerken bei vier bis fünf Jahren lägen. Die Europäische Kommission hatte sich Mitte Januar nach einer intensiven Prüfung der Wettbewerbssituation auf dem europäischen Energiemarkt für eine eigentumsrechtliche Abspaltung der Strom- und Gasnetze ausgesprochen.
Die Kommissarin sieht den Wettbewerb in Europa durch die bisherige Praxis behindert. Die Liberalisierung habe nicht den gewünschten Preisrückgang für die Verbraucher gebracht, sagte Kroes. Zudem sei der Zugang zum Markt für neue Anbieter schwierig. Die Versorger wie auch Vertreter der Bundesregierung haben sich gegen eine Abspaltung der Netze ausgesprochen.
Kroes warf den deutschen Energieversorgern vor, zu wenig für den
Ausbau von Länder übergreifenden Kuppelstellen zu investieren.
Einnahmen aus der Versteigerung von knappen Kapazitäten von rund 400
Millionen Euro in den Jahren 2001 bis 2005 stünden Ausgaben von
unten 30 Millionen Euro gegenüber. Dies sei zu wenig, sagte sie. Der
Chef von E.ON Energie
Von einer einheitlichen EU-Energiepolitik verspricht sich die Brüsseler Behörde neben einer Verbesserung des Wettbewerbs einen geringeren Ausstoß von Treibhausgasen. Dafür soll der Energieverbrauch gesenkt und die Stromproduktion effizienter werden./mur/ck
ISIN DE0007614406 DE0007037129
AXC0197 2007-02-05/18:36