Zweimal nachdenken
Manchmal liegt das Richtige ganz nah. Wenn die beiden angeschlagenen US-Autohersteller Chrysler und General Motors (GM) künftig bei einigen Modellen kooperieren und womöglich eines Tages fusionieren sollten, wäre das naheliegend. Richtig wäre es allerdings nur, wenn DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche für die amerikanische Problemtochter keinen besseren Partner findet als GM.
Zetsche sollte sich bald von Chrysler trennen. Die Aktie des übrig bleibenden Mercedes-Konzerns wäre dann von einer drückenden Last befreit und die Gefahr gebannt, dass auch Mercedes in die Krise rutscht. Trotzdem sollte sich Zetsche in den nächsten Wochen die Zeit nehmen, nach einem europäischen Käufer Ausschau zu halten.
Der bislang in den USA verehrte Zetsche könnte sonst ganz schnell als einer der größten Jobvernichter der amerikanischen Industriegeschichte dastehen: Eine enge Kooperation von Chrysler und GM dürfte mehrere Zehntausend Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie kosten, weil beide Hersteller ähnliche Produktpaletten haben und unter Überkapazitäten leiden. Das daraus resultierende Imageproblem für Zetsche und DaimlerChrysler könnte auch die Verkaufszahlen der Kernmarke Mercedes und den für 2008 geplanten Start des Kleinwagens Smart in den USA belasten.
Diesen Effekt gilt es abzuwägen und abzumildern. Dazu kann ein sauberer, klar und offensiv kommunizierter Verkaufsprozess beitragen. Er ermöglicht es der Öffentlichkeit, den Mitarbeitern und nicht zuletzt den DaimlerChrysler-Aktionären, sich ein Bild davon zu machen, ob Zetsche tatsächlich alle Optionen für Chrysler ausgelotet hat und nicht nach dem erstbesten Strohhalm greift. Die Trennung von Chrysler könnte dann unter den waltenden Umständen sogar zu einem Erfolg für Zetsche werden.
Kontakt: Kommentar@ftd.de
Ines Zöttl - 030/22074169
Leo Klimm - 040/31990311
Christian Schütte - 030/22074169
Dies ist eine Pressestimme der Financial Times Deutschland. Für Text und Inhalt ist ausschließlich die Financial Times Deutschland verantwortlich. Die geäußerten Ansichten reflektieren auch nicht die Ansichten von Dow Jones Newswires oder der Dow Jones and Company Inc.
Manchmal liegt das Richtige ganz nah. Wenn die beiden angeschlagenen US-Autohersteller Chrysler und General Motors (GM) künftig bei einigen Modellen kooperieren und womöglich eines Tages fusionieren sollten, wäre das naheliegend. Richtig wäre es allerdings nur, wenn DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche für die amerikanische Problemtochter keinen besseren Partner findet als GM.
Zetsche sollte sich bald von Chrysler trennen. Die Aktie des übrig bleibenden Mercedes-Konzerns wäre dann von einer drückenden Last befreit und die Gefahr gebannt, dass auch Mercedes in die Krise rutscht. Trotzdem sollte sich Zetsche in den nächsten Wochen die Zeit nehmen, nach einem europäischen Käufer Ausschau zu halten.
Der bislang in den USA verehrte Zetsche könnte sonst ganz schnell als einer der größten Jobvernichter der amerikanischen Industriegeschichte dastehen: Eine enge Kooperation von Chrysler und GM dürfte mehrere Zehntausend Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie kosten, weil beide Hersteller ähnliche Produktpaletten haben und unter Überkapazitäten leiden. Das daraus resultierende Imageproblem für Zetsche und DaimlerChrysler könnte auch die Verkaufszahlen der Kernmarke Mercedes und den für 2008 geplanten Start des Kleinwagens Smart in den USA belasten.
Diesen Effekt gilt es abzuwägen und abzumildern. Dazu kann ein sauberer, klar und offensiv kommunizierter Verkaufsprozess beitragen. Er ermöglicht es der Öffentlichkeit, den Mitarbeitern und nicht zuletzt den DaimlerChrysler-Aktionären, sich ein Bild davon zu machen, ob Zetsche tatsächlich alle Optionen für Chrysler ausgelotet hat und nicht nach dem erstbesten Strohhalm greift. Die Trennung von Chrysler könnte dann unter den waltenden Umständen sogar zu einem Erfolg für Zetsche werden.
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