Von Christian Streckert
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank AG hat am Mittwoch den Weg zur Zusammenlegung des Staatsfinanzierungsgeschäftes ihrer Töchter Eurohypo und EssenHyp geebnet. Zum einen wird sie die außenstehende Aktionäre der Eurohypo durch einen Squeeze-Out abfinden. Zum anderen kündigte der Vorstandsvorsitzende der EssenHyp seinen Rückzug zum Jahresende an. Hubert Schulte-Kemper galt als entschiedener Gegner einer teilweisen Zusammenlegung der Commerzbank-Töchter. Der Commerzbank gehören derzeit 98% der Eurohypo und 51% an der EssenHyp.
Bei der EssenHyp räumt zudem Vorstand Michael Fröhner seinen Posten. Er wird ersetzt durch Wolfgang Groth, bislang Head of Treasury bei der Eurohypo. Die Tatsache, dass in den EssenHyp-Vorstand ein Eurohypo-Banker einzieht, wird von Beobachtern als weiterer Beleg für die geplante Zusammenführung des Staatsfinanzierungsgeschäfts der beiden Einheiten gesehen. Dazu wollte die Commerzbank am Mittwoch keine Stellung nehmen.
Bei der Immobilienbank Eurohypo hatte die Staatsfinanzierung zuletzt offenbar an strategischem Gewicht verloren. Eurohypo-Vorstandsvorsitzender Bernd Knobloch hatte Mitte Februar betont, dieses Geschäft werde bei der Eurohypo aus der Tradition des Pfandbriefegesetzes heraus betrieben und sei aus seiner Sicht "Nebengeschäft". Bereits in der Vergangenheit habe die Eurohypo kontinuierlich Volumen in der Staatsfinanzierung abgeschmolzen.
Knobloch, der auch Commerzbank-Vorstand ist, hatte seinerzeit zudem deutlich gemacht, dass die Commerzbank hinsichtlich ihres gesamten Staatsfinanzierungsgeschäfts "alle Optionen prüft". Offenbar ist der neue Commerzbank-Vorstand für die Staatsfinanzierung, Michael Reuther, damit beauftragt, das zersplitterte Staatsfinanzierungsgeschäft innerhalb des Commerzbank-Konzerns zu bündeln. Die Demission von Schulte-Kemper bei der EssenHyp deutet Beobachtern zufolge nun möglicherweise darauf hin, dass die Commerzbank mit der Schuppli-Gruppe eine Einigung gefunden hat. Schuppli hält 49% an der EssenHyp.
Für einen Squeeze-Out der Eurohypo müsste die Commerzbank den außenstehenden Aktionären ein Übernahmeangebot von mindestens 24,02 EUR je Eurohypo-Aktie unterbreiten, wie aus einer Berechnung auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hervorgeht. Mit Blick auf die rund 7 Mio Eurohypo-Papiere, die noch nicht im Besitz der Commerzbank sind, müsste das Frankfurter Bankhaus somit aktuell mindestens 168 Mio EUR für den Squeeze-Out zahlen.
Webseiten: http://www.commerzbank.de
http://www.eurohypo.com
http://www.essenhyp.de
-Von Christian Streckert, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 115,
christian.streckert@dowjones.com
DJG/ces/jhe -0-
Dow Jones Newswires
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank AG hat am Mittwoch den Weg zur Zusammenlegung des Staatsfinanzierungsgeschäftes ihrer Töchter Eurohypo und EssenHyp geebnet. Zum einen wird sie die außenstehende Aktionäre der Eurohypo durch einen Squeeze-Out abfinden. Zum anderen kündigte der Vorstandsvorsitzende der EssenHyp seinen Rückzug zum Jahresende an. Hubert Schulte-Kemper galt als entschiedener Gegner einer teilweisen Zusammenlegung der Commerzbank-Töchter. Der Commerzbank gehören derzeit 98% der Eurohypo und 51% an der EssenHyp.
Bei der EssenHyp räumt zudem Vorstand Michael Fröhner seinen Posten. Er wird ersetzt durch Wolfgang Groth, bislang Head of Treasury bei der Eurohypo. Die Tatsache, dass in den EssenHyp-Vorstand ein Eurohypo-Banker einzieht, wird von Beobachtern als weiterer Beleg für die geplante Zusammenführung des Staatsfinanzierungsgeschäfts der beiden Einheiten gesehen. Dazu wollte die Commerzbank am Mittwoch keine Stellung nehmen.
Bei der Immobilienbank Eurohypo hatte die Staatsfinanzierung zuletzt offenbar an strategischem Gewicht verloren. Eurohypo-Vorstandsvorsitzender Bernd Knobloch hatte Mitte Februar betont, dieses Geschäft werde bei der Eurohypo aus der Tradition des Pfandbriefegesetzes heraus betrieben und sei aus seiner Sicht "Nebengeschäft". Bereits in der Vergangenheit habe die Eurohypo kontinuierlich Volumen in der Staatsfinanzierung abgeschmolzen.
Knobloch, der auch Commerzbank-Vorstand ist, hatte seinerzeit zudem deutlich gemacht, dass die Commerzbank hinsichtlich ihres gesamten Staatsfinanzierungsgeschäfts "alle Optionen prüft". Offenbar ist der neue Commerzbank-Vorstand für die Staatsfinanzierung, Michael Reuther, damit beauftragt, das zersplitterte Staatsfinanzierungsgeschäft innerhalb des Commerzbank-Konzerns zu bündeln. Die Demission von Schulte-Kemper bei der EssenHyp deutet Beobachtern zufolge nun möglicherweise darauf hin, dass die Commerzbank mit der Schuppli-Gruppe eine Einigung gefunden hat. Schuppli hält 49% an der EssenHyp.
Für einen Squeeze-Out der Eurohypo müsste die Commerzbank den außenstehenden Aktionären ein Übernahmeangebot von mindestens 24,02 EUR je Eurohypo-Aktie unterbreiten, wie aus einer Berechnung auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hervorgeht. Mit Blick auf die rund 7 Mio Eurohypo-Papiere, die noch nicht im Besitz der Commerzbank sind, müsste das Frankfurter Bankhaus somit aktuell mindestens 168 Mio EUR für den Squeeze-Out zahlen.
Webseiten: http://www.commerzbank.de
http://www.eurohypo.com
http://www.essenhyp.de
-Von Christian Streckert, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 115,
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