
Nach der Verhaftung von Siemens-Topmanager Johannes Feldmayer steigt nach Ansicht von einzelnen Aufsichtsräten der Druck auf Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer, sich wegen möglicher unberechtigter Zahlungen an die Arbeitnehmerorganisation AUB zu erklären. "Die Verträge mit AUB fallen in seine Amtszeit. Es ist denkbar, dass sich Herr Feldmayer im Zentralvorstand abgesichert hat", sagte Siemens-Aufsichtsratsmitglied und IG-Metall-Sekretär Heinz Hawreliuk der "Financial Times Deutschland" (Donnerstag). "Möglicherweise wird sich Herr von Pierer daher rechtfertigen müssen. Ich bin mir sicher, dass er das tun wird." Von Pierer hatte den Vorstandsvorsitz 2005 an Klaus Kleinfeld übergeben.
Feldmayer und weitere Siemens-Manager werden der Untreue verdächtigt. Im Zentrum steht die arbeitgeberfreundliche Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), die sich als Alternative zur Gewerkschaft IG Metall darstellt. Der am Dienstag zurückgetretene AUB-Chef und frühere Siemens-Betriebsrat Wilhelm Schelsky soll in den vergangenen Jahren ohne nennenswerte Gegenleistung Millionen kassiert haben. Der von Siemens beauftragte Korruptionsexperte Michael Hershman nannte die Verhaftung Feldmayers gegenüber der "FTD" eine "hässliche Situation". Sein Rat an die Siemens-Spitze sei: "Lassen Sie das Tagesgeschäft durch nichts stören."/bb/DP/zb
ISIN DE0007236101
AXC0045 2007-03-29/08:19