
Der Telekomkonzern Freenet
Spoerr sieht derzeit weder im Festnetzgeschäft noch im Handy-Bereich größte Akquisitionsziel. Nach der Übernahme des deutschen Tiscali-Geschäfts sei der Festnetzmarkt verteilt, sagte er. Spoerr hatte wiederholt betont, dass auch durch Zukäufe wachsen will. Freenet verfügt über liquide Mittel von 534 Millionen Euro. Akquisitionen von über einer Milliarde Euro sind damit nach seinen Worten denkbar.
ERGEBNIS FÄLLT
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde Freenet vom harten Wettbewerb belastet. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) der aus der Fusion von mobilcom und freenet.de entstandenen Gesellschaft fiel gegenüber dem Vorjahr von 172,7 Millionen auf 147 Millionen Euro gefallen. Negativ wirkten sich unter anderem zusätzlich Ausgaben für Werbung und Marketing aus, die vor allem den operativen Gewinn im Festnetzgeschäft schmälerten
Der Umsatz kletterte von 2,05 Milliarden auf 2,06 Milliarden Euro und Überschuss wegen Sondereffekte von 91,8 Millionen auf 257 Millionen Euro. Verantwortlich für den Gewinnsprung sind ausschließlich einmalige Effekte. So profitierte Freenet von hohen Verlustvorträge der Vorläufergesellschaft mobilcom, die durch den Ausstieg aus dem UMTS-Geschäft entstanden waren. Die Verlustvorträge in Milliardenhöhe waren ein Grund für die Verschmelzung von mobilcom und freenet.de.
AKTIE LEGT DEUTLICH ZU
Mit einer Prognose für das laufende Geschäftsjahr hielt sich Vorstandschef Eckhard Spoerr zunächst bedeckt. Dazu werde er sich Anfang Mai äußern, sagte er. Mit neue Produkten, die Mobilfunk und Festnetz bündeln, will Freenet seine Geschäft nun ausbauen. In den kommenden Monaten stehe die Nutzung von Synergien sowie die Einführung neuer Bündelangebote im Fokus, hieß es. Die Fusion war lange Zeit durch zahlreiche Aktionärsklagen blockiert und konnte erst Anfang des Jahres vollzogen werden. Die Vorlage der Bilanz für 2006 war daher auf Ende April verschoben worden. Die Zahlen für die ersten drei Monate will das Unternehmen Anfang Mai vorlegen.
Die Aktie von Freenet stieg zuletzt um 3,19 Prozent auf 23,00 Euro. Händler begründeten das Kursplus mit der geplanten Sonderdividende./mur/zb
ISIN DE000A0EAMM0
AXC0188 2007-04-26/12:22