(NEU: Aussagen Steinbrück, Kimmitt)
ú Von Andreas Kißler ú Dow Jones Newswires
POTSDAM (Dow Jones)--Das Wachstum der Weltwirtschaft ist nach Überzeugung der Gruppe der sieben führenden Industrieländer und Russlands (G-8) derzeit weiterhin kräftig und ausgeglichener als zuvor.
"Das weltweite Wachstum bleibt robust und ist über die Regionen und innerhalb unserer Länder ausgeglichener", stellten die G-8-Finanzminister am Samstag in der Abschlusserklärung ihres Treffens in der Nähe von Potsdam fest. "Die Risiken für den Ausblick sind zurückgegangen, aber hohe und volatile Energiepreise sind weiterhin ein Grund zur Sorge, und wir werden wachsam bleiben", erklärten die Finanzminister, die mit ihrer Tagung den G-8-Gipfel vom 6. bis zum 8. Juni in Heiligendamm vorbereiteten.
Auf Wechselkursfragen gingen sie in der Erklärung nicht ein, wie bei G-8-Treffen im G-8 Kreis üblich. Sie kündigten an, sie würden weiterhin eine angemessene Politik verfolgen, um ein nachhaltiges und ausgeglichenes Wachstum zu fördern und die geordnete Anpassung globaler Ungleichgewichte zu unterstützen.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte, die G-8 seien angesichts starker Wachstumserwartungen nicht mehr so besorgt über die globalen Ungleichgewichte wie früher. "Wir sind weniger besorgt, weil die Wirtschaftszahlen weltweit phantastisch sind", sagte er in Ausführungen auf Englisch nach der Veranstaltung zu Journalisten. Er unterstrich, die US-Wirtschaft "wächst kräftig wie zuvor". "Ich weiß, dass es einen kleinen Dämpfer im ersten Quartal gibt, aber ich denke, am Ende des Jahres wird die amerikanische Wirtschaft um (rund) 3,5% wachsen", sagte Steinbrück.
Dies entsprach der Sichtweise der US-Regierung bei dem Treffen. Der stellvertretende US-Finanzminister Robert Kimmitt sagte, er habe den übrigen G-8-Vertretern erklärt, dass die US-Wirtschaft "den Übergang zu einem nachhaltigen Wachstumspfad vollzieht". Zwar sei die Wirtschaft im ersten Quartal geringer gewachsen, "wir sind aber zuversichtlich, dass sie im Jahresverlauf auf den Trend zurückkehren wird", betonte er. "Wir sehen Evidenz, dass sich der Immobilienmarkt stabilisiert", hob Kimmitt hervor und ergänzte, die Inflation bleibe niedrig, und der Arbeitsmarkt zeige sich stark.
In ihrem Statement forderten die G-8 auch einen erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels, für den alle Beteiligten Verantwortung trügen. "Es ist nötig, einen ehrgeizigen, ausgeglichenen und umfassenden Abschluss zu erreichen, der allen Mitgliedern wirtschaftlichen Nutzen bringt, das weltweite Wachstum verbessert und zur Armutsverringerung beiträgt", unterstrichen sie.
Die G-8 zeigten sich weiterhin entschlossen, protektionistischen Tendenzen zu widerstehen. Die Kernbestandteile eines Abkommens sollten schnellstmöglich angestrebt werden, was aber "politischen Willen und zusätzliche Anstrengungen von allen Seiten" erfordere. Offene Investitionsregimes seien entscheidend, um die Produktivität zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und einen gesunden Wettbewerb auszulösen.
Die G-8-Finanzminister unterstützten auch eine verbesserte Zusammenarbeit zur Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte und zur Bekämpfung von Produktfälschungen. Zudem kündigten sie an, weiter von den jeweiligen Erfahrungen der anderen Staaten lernen zu wollen, um die Effizienz öffentlicher Ausgaben zu verbessern. Entsprechende Diskussionen seien auch in Potsdam geführt worden. Die G-8 bekräftigten außerdem die gemeinsame Verantwortung aller Staaten, auf effiziente und ausgewogene Weise zu handeln, um das Problem der Treibhausgasemissionen anzugehen.
-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com (Paul Hannon hat an diesem Bericht mitgewirkt)
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ú Von Andreas Kißler ú Dow Jones Newswires
POTSDAM (Dow Jones)--Das Wachstum der Weltwirtschaft ist nach Überzeugung der Gruppe der sieben führenden Industrieländer und Russlands (G-8) derzeit weiterhin kräftig und ausgeglichener als zuvor.
"Das weltweite Wachstum bleibt robust und ist über die Regionen und innerhalb unserer Länder ausgeglichener", stellten die G-8-Finanzminister am Samstag in der Abschlusserklärung ihres Treffens in der Nähe von Potsdam fest. "Die Risiken für den Ausblick sind zurückgegangen, aber hohe und volatile Energiepreise sind weiterhin ein Grund zur Sorge, und wir werden wachsam bleiben", erklärten die Finanzminister, die mit ihrer Tagung den G-8-Gipfel vom 6. bis zum 8. Juni in Heiligendamm vorbereiteten.
Auf Wechselkursfragen gingen sie in der Erklärung nicht ein, wie bei G-8-Treffen im G-8 Kreis üblich. Sie kündigten an, sie würden weiterhin eine angemessene Politik verfolgen, um ein nachhaltiges und ausgeglichenes Wachstum zu fördern und die geordnete Anpassung globaler Ungleichgewichte zu unterstützen.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte, die G-8 seien angesichts starker Wachstumserwartungen nicht mehr so besorgt über die globalen Ungleichgewichte wie früher. "Wir sind weniger besorgt, weil die Wirtschaftszahlen weltweit phantastisch sind", sagte er in Ausführungen auf Englisch nach der Veranstaltung zu Journalisten. Er unterstrich, die US-Wirtschaft "wächst kräftig wie zuvor". "Ich weiß, dass es einen kleinen Dämpfer im ersten Quartal gibt, aber ich denke, am Ende des Jahres wird die amerikanische Wirtschaft um (rund) 3,5% wachsen", sagte Steinbrück.
Dies entsprach der Sichtweise der US-Regierung bei dem Treffen. Der stellvertretende US-Finanzminister Robert Kimmitt sagte, er habe den übrigen G-8-Vertretern erklärt, dass die US-Wirtschaft "den Übergang zu einem nachhaltigen Wachstumspfad vollzieht". Zwar sei die Wirtschaft im ersten Quartal geringer gewachsen, "wir sind aber zuversichtlich, dass sie im Jahresverlauf auf den Trend zurückkehren wird", betonte er. "Wir sehen Evidenz, dass sich der Immobilienmarkt stabilisiert", hob Kimmitt hervor und ergänzte, die Inflation bleibe niedrig, und der Arbeitsmarkt zeige sich stark.
In ihrem Statement forderten die G-8 auch einen erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels, für den alle Beteiligten Verantwortung trügen. "Es ist nötig, einen ehrgeizigen, ausgeglichenen und umfassenden Abschluss zu erreichen, der allen Mitgliedern wirtschaftlichen Nutzen bringt, das weltweite Wachstum verbessert und zur Armutsverringerung beiträgt", unterstrichen sie.
Die G-8 zeigten sich weiterhin entschlossen, protektionistischen Tendenzen zu widerstehen. Die Kernbestandteile eines Abkommens sollten schnellstmöglich angestrebt werden, was aber "politischen Willen und zusätzliche Anstrengungen von allen Seiten" erfordere. Offene Investitionsregimes seien entscheidend, um die Produktivität zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und einen gesunden Wettbewerb auszulösen.
Die G-8-Finanzminister unterstützten auch eine verbesserte Zusammenarbeit zur Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte und zur Bekämpfung von Produktfälschungen. Zudem kündigten sie an, weiter von den jeweiligen Erfahrungen der anderen Staaten lernen zu wollen, um die Effizienz öffentlicher Ausgaben zu verbessern. Entsprechende Diskussionen seien auch in Potsdam geführt worden. Die G-8 bekräftigten außerdem die gemeinsame Verantwortung aller Staaten, auf effiziente und ausgewogene Weise zu handeln, um das Problem der Treibhausgasemissionen anzugehen.
-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com (Paul Hannon hat an diesem Bericht mitgewirkt)
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