München (pts/11.06.2007/08:05) - Der Berliner Comiczeichner Mawil (d.i. Markus Witzel) gewann am Samstag auf dem Münchner Comicfestival zum vierten Mal den in der Comicbranche hoch angesehenen Independent Comic Preis des Interessenverbandes Comic e.V. ICOM - http://www.comic-i.com - allerdings mit "Meister Lampe" erstmals in der höher dotierten Hauptkategorie "Bester Independent Comic".
Premiere feierte Mawil 1998, als er mit einem Beitrag für die dritte Ausgabe des Berliner Magazins EPIDERMOPHYTIE, für das er noch heute zeichnet (die 12. Nummer, die sich dem Thema "Wimmelbilder" widmet, wurde mit einer lobenden Erwähnung gewürdigt), einen Preis in der Kategorie "Bester Funny Comic" gewann. Mawil ist auch schuld daran, dass es diese Kategorie heute nicht mehr gibt: Seine zeichnerisch lustig anmutenden Geschichten wie "Wir können doch Freunde bleiben" ("Bester Funny" 2005) sind manchmal eben gar nicht komisch.
Ebenfalls zum vierten Mal konnte Robi (Rochus Hahn) den Preis für das beste Szenario gewinnen, diesmal mit dem dritten Band der Reihe "Dipperz" "1982: Grüne Hölle - Blankas Weg" (Verlag Schwarzer Turm). Erstmals dagegen wurde (nach zwei Lobenden Erwähnungen 2003 und 2004) Naomi Fearn für ihre Kurzgeschichten "Zuckerfisch" ausgezeichnet, deren vierter Sammelband den Titel "Im eigenen Saft" trägt (Zwerchfell Verlag).
Der ICOM Independent Comic Preis wird jährlich seit 1994 verliehen. Ziel der mittlerweile mit insgesamt 2000 - dotierten Auszeichnung ist es, den Publikationen der Klein- und Selbstverlage jenseits der etablierten, auf dem Abdruck aus dem Ausland importierter Comics basierenden Branchenriesen Aufmerksamkeit zu verschaffen und ihr Ansehen zu heben. Vergeben wird er seit 2006 in den Kategorien
Bester Independent Comic Bester Kurzcomic Herausragendes Szenario Herausragendes Artwork Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation
Der ICOM Independent Comic Preis ist mit insgesamt 2.000 - dotiert: der Hauptpreis mit 500 ?, die anderen vier Kategorien mit jeweils 300 ?. Der Preis wird jeweils für den Zeitraum des zurückliegenden Kalenderjahres verliehen. Er wird nur an Comics verliehen, die sich um den Preis beworben haben.
Bester Independent Comic "Meister Lampe" von Mawil (Reprodukt)
Bester Kurzcomic "Zuckerfisch - Im eigenen Saft" von Naomi Fearn (Zwerchfell Verlag)
Herausragendes Szenario "Dipperz" Nr. 3 von Robi und R.A. Drude (Zeichnung) (Schwarzer Turm)
Herausragendes Artwork "Luna" von Toni Greis (Schwarzer Turm)
Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation "Die Zauberflöte" WOC (World Of Comic) und Karin Windorfer (Gloor Verlag)
Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation Paul Derouet (Comicseminar Erlangen)
Lobende Erwähnungen
"Dod auf da Koppe" von Frank Cmuchai in "Bullengeschichten" (Comicaze)
"Brotlose Kunst" von Johann Christian Vasold in "Paper Theatre" Nr. 3 (Schwarzer Turm)
"Elementartierchen" von Zwarwald (Reprodukt)
"Das große Wimmelbild-Comic" Epidermophytie Nr. 12
Die vierköpfige Jury bestand dieses Jahr aus
Markus Gruber, Qualitätskontrolleur und Sendeleiter (München) Sonja Raatz, Autorin und Übersetzerin (Düsseldorf) Peter Schaaff, Comiczeichner (Düsseldorf) Beatrix von Velsen, Zeichnerin und Dozentin (Köln)
Bester Independent Comic
"Meister Lampe" von Mawil (Reprodukt)
Markus Witzel, alias Mawil, alias Supa Hasi, alias Supalumpi alias "Der deutsche Nick Hornby" gewinnt mit dem kleinsten Comic (Softcover mit runden Ecken) im Wettbewerb den Preis für den "Besten Independent Comic 2007". Womit? Mit Recht! Plus einer geballten Sammlung an Witz, zeichnerischer Erzählkunst und technikfeindlichen Stories. Schließlich ist Meister Lampe eine wandelnde Katastrophe. Angefangen damit, dass er als fest angestellter Elektriker eines Büros quasi alles was vom Strom abhängig ist durch einfaches Vorbeigehen vernichtet, fortgesetzt in der Geschichte vom missglückten Arbeitsbesuch in Asien (der ihn und seine Kollegin Marianne prompt nach Mallorca verschlägt), bis hin zum verschollenen Meister Lampe, der beim Rückflug im Bermuda Dreieck verschwindet und auf einer Spur der Verwüstung zurück ins Büro findet.
Daneben geniesst der immer ordentlich amüsierte Leser die 15 x 10,5 cm großen Episoden des kleinen Elektriker-Hasen wie z.B. die neckische unter-den-Rock-Aussicht-Eingangs-Szene oder epischen Dramen von am Strand eingegrabenen deutschen U-Booten aus dem zweiten Weltkrieg - inklusive stachelig behaarter Besatzung -, die in einem heiteren FFK-Sonnenbad gipfelt oder dem elektrisierenden Kurzauftritt von Ersatz-Elektriker Michalke oder aber dem biblischen Wunder von Tod und Wiederauferstehung von Meister Lampes Chef.
Mawils sympathisch-harmlos startender Gag-Comicstrip entwickelt sich zu einem fesselnden Büchlein, das man schließlich zwanghaft bis zur Buch-Rückseite durchlesen muss. Einzelne scheinbar unabhängige 4-Bilder-Geschichtchen verschmelzen gleich zu einem großen Ganzen und letztendlich preiswürdigen Comic im handlichen Reclam-Westentaschen-Format. Sozusagen ein Comic-To-Go bei dem man sich am Ende jeder Seite fragt, wie das nun weiter gehen wird. Beeindruckt kann man feststellen, dass Meister Lampe nicht der letzte Comic in einer Kette von preiswürdigen Zeichner-Produkten ist, Neben vielen Gemeinschaftsprojekten (die u.a zu lesen sind bei Epidermophytie, scheinschlag, moga mobo, stripburger, panik elektro, Strapazin, renate oder Welt Kompakt) sind es die jährlichen Einzelausgaben, die Fans und Kritiker immer wieder begeistern. "Strandsafari" (2002), "Wir können ja Freunde bleiben", (2003), "Die Band" (2004), "Das große Supa Hasi Album" (2005) oder eben "Meister Lampe" (2006). Und das neue (autobiographische) Meisterwerk "Action Sorgenkind" harrt in den Verkaufsregalen auf die Lobeshymnen, die da kommen werden. Das ist das Gesetz der Serie bei Comics von Markus Witzel, alias Mawil, alias Supa Hasi, alias Supalumpi alias "Der deutsche Nick Hornby".
Bester Kurzcomic
"Zuckerfisch - Im eigenen Saft" von Naomi Fearn (Zwerchfell Verlag)
Kunterbunt und prall das Leben: Naomi Ferns "Zuckerfisch" - diesmal mit der vierten Sammelausgabe unter dem Titel "Im eigenen Saft" - muss 2007 endlich einen Preis bekommen. Dafür sind die alltäglichen Geschichten von der Autorin, ihren gleichgeschlechtlich orientierten Kleinnagern und den anderen großen und kleinen Leuten des fearnschen Kosmos' zu unterhaltsam und absurd, die Zeichnungen zu niedlich und detailverliebt und "Zuckerfisch" im Ganzen einfach zu erstklassig, um unbedacht zu bleiben.
Nur wenige andere deutsche Zeitungs-Comics können von sich behaupten, die handwerkliche Qualität und den (auch für comic-unbedarfte Leser zu genießenden) Unterhaltungswert der US-amerikanischen Vorbilder mit ihrer 100jährigen Tradition zu erreichen. Fearns "Streifen" gehören dazu - wie diese Sammlung von Strips aus der Stuttgarter Zeitung von April 2004 bis September 2005 eindrucksvoll belegt. Es bleibt abschließend nur zu hoffen, dass der kleine Boom für dieses Genre in Deutschland weiter anhält, mehr Redakteure den Wert solcher Werke wie "Zuckerfisch" für ihre Publikationen erkennen und uns Lesern mehr solcher Perlen gezeichneter Unterhaltungskunst zuteil werden. (Peter Schaaff)
Herausragendes Szenario
"Dipperz" Nr. 3 von Robi und R.A. Drude (Zeichnung) (Schwarzer Turm)
Rochus "Robi" Hahn hat schon des öfteren Auszeichnungen für seine Arbeit als Autor erhalten, und jetzt kommt noch eine dazu. Wer seine Geschichten kennt, dem begegnet auch Dr. Dipperz, der gerne die blutige Seite der menschlichen Psyche erkundet, immer wieder. Der dritte Band seiner eigenen Serie "Dipperz" enthält den zweiten Teil von "1982: Grüne Hölle" und beschreibt "Blankas Weg".
Zusammen mit dem Arzt Max Dipperz durchsuchen vier Männer den südamerikanischen Urwald nach der Pilotin eines abgestürzten Kleinflugzeuges - jeder mit eigenen Motiven, aber untereinander mehr verbunden, als sie es gedacht hätten. Sie finden Blanka zu spät, doch die Tote hinterlässt einen Brief, der die Geschicke der vier Betroffenen entwirrt. Durch sie sind vier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten (ein Playboy, ein Auftragskiller, ein junger Mann und Blankas Ehemann), miteinander verknüpft.Dipperz hält sich im Hintergrund; es geht um Blanka, die nicht der Spielball ihres ersten Mannes sein will, die ihr Leben selbst bestimmen will und sich doch von der menschenverachtenden, nur zur Schau gestellten Güte ihres Mannes zu Mord und Verrat hin beeinflussen lässt. Die Tragik ihres Lebens wird von R. A. Drude in dunklen Farbtönen zurückhaltend illustriert: Es ist Blankas Stimme, die von Leid, Tod und sogar Inzest erzählt. Ihr eigener Tod mitten im Dschungel ist alles andere als zufällig, sie sucht El Dorado und findet ihren Frieden. Ihr Erbe ist eine schwere Bürde für die Männer; vielleicht werden sie sie zusammen tragen. Hoffnung schimmert durch. (Sonja Raatz)
Herausragendes Artwork
"Luna" von Toni Greis (Schwarzer Turm)
Mit Toni Greis erhält einer der wenigen konsequent realistischen deutschen Comiczeichner den Preis für herausragendes Artwork bei einem fast einhelligen Votum der JurorInnen. Nach den Texten von Robi illustriert er im ersten von sechs geplanten Luna-Heften die sich anbahnende Odysee des Mädchens Puni, die als Vorarbeiterin auf einer Anbauplantage im Weltall vom Techniker Trinar schwanger wird. Trotz rigider Geschlechtertrennung,
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 11, 2007 02:05 ET (06:05 GMT)
Premiere feierte Mawil 1998, als er mit einem Beitrag für die dritte Ausgabe des Berliner Magazins EPIDERMOPHYTIE, für das er noch heute zeichnet (die 12. Nummer, die sich dem Thema "Wimmelbilder" widmet, wurde mit einer lobenden Erwähnung gewürdigt), einen Preis in der Kategorie "Bester Funny Comic" gewann. Mawil ist auch schuld daran, dass es diese Kategorie heute nicht mehr gibt: Seine zeichnerisch lustig anmutenden Geschichten wie "Wir können doch Freunde bleiben" ("Bester Funny" 2005) sind manchmal eben gar nicht komisch.
Ebenfalls zum vierten Mal konnte Robi (Rochus Hahn) den Preis für das beste Szenario gewinnen, diesmal mit dem dritten Band der Reihe "Dipperz" "1982: Grüne Hölle - Blankas Weg" (Verlag Schwarzer Turm). Erstmals dagegen wurde (nach zwei Lobenden Erwähnungen 2003 und 2004) Naomi Fearn für ihre Kurzgeschichten "Zuckerfisch" ausgezeichnet, deren vierter Sammelband den Titel "Im eigenen Saft" trägt (Zwerchfell Verlag).
Der ICOM Independent Comic Preis wird jährlich seit 1994 verliehen. Ziel der mittlerweile mit insgesamt 2000 - dotierten Auszeichnung ist es, den Publikationen der Klein- und Selbstverlage jenseits der etablierten, auf dem Abdruck aus dem Ausland importierter Comics basierenden Branchenriesen Aufmerksamkeit zu verschaffen und ihr Ansehen zu heben. Vergeben wird er seit 2006 in den Kategorien
Bester Independent Comic Bester Kurzcomic Herausragendes Szenario Herausragendes Artwork Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation
Der ICOM Independent Comic Preis ist mit insgesamt 2.000 - dotiert: der Hauptpreis mit 500 ?, die anderen vier Kategorien mit jeweils 300 ?. Der Preis wird jeweils für den Zeitraum des zurückliegenden Kalenderjahres verliehen. Er wird nur an Comics verliehen, die sich um den Preis beworben haben.
Bester Independent Comic "Meister Lampe" von Mawil (Reprodukt)
Bester Kurzcomic "Zuckerfisch - Im eigenen Saft" von Naomi Fearn (Zwerchfell Verlag)
Herausragendes Szenario "Dipperz" Nr. 3 von Robi und R.A. Drude (Zeichnung) (Schwarzer Turm)
Herausragendes Artwork "Luna" von Toni Greis (Schwarzer Turm)
Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation "Die Zauberflöte" WOC (World Of Comic) und Karin Windorfer (Gloor Verlag)
Sonderpreis der Jury für eine besondere Leistung oder Publikation Paul Derouet (Comicseminar Erlangen)
Lobende Erwähnungen
"Dod auf da Koppe" von Frank Cmuchai in "Bullengeschichten" (Comicaze)
"Brotlose Kunst" von Johann Christian Vasold in "Paper Theatre" Nr. 3 (Schwarzer Turm)
"Elementartierchen" von Zwarwald (Reprodukt)
"Das große Wimmelbild-Comic" Epidermophytie Nr. 12
Die vierköpfige Jury bestand dieses Jahr aus
Markus Gruber, Qualitätskontrolleur und Sendeleiter (München) Sonja Raatz, Autorin und Übersetzerin (Düsseldorf) Peter Schaaff, Comiczeichner (Düsseldorf) Beatrix von Velsen, Zeichnerin und Dozentin (Köln)
Bester Independent Comic
"Meister Lampe" von Mawil (Reprodukt)
Markus Witzel, alias Mawil, alias Supa Hasi, alias Supalumpi alias "Der deutsche Nick Hornby" gewinnt mit dem kleinsten Comic (Softcover mit runden Ecken) im Wettbewerb den Preis für den "Besten Independent Comic 2007". Womit? Mit Recht! Plus einer geballten Sammlung an Witz, zeichnerischer Erzählkunst und technikfeindlichen Stories. Schließlich ist Meister Lampe eine wandelnde Katastrophe. Angefangen damit, dass er als fest angestellter Elektriker eines Büros quasi alles was vom Strom abhängig ist durch einfaches Vorbeigehen vernichtet, fortgesetzt in der Geschichte vom missglückten Arbeitsbesuch in Asien (der ihn und seine Kollegin Marianne prompt nach Mallorca verschlägt), bis hin zum verschollenen Meister Lampe, der beim Rückflug im Bermuda Dreieck verschwindet und auf einer Spur der Verwüstung zurück ins Büro findet.
Daneben geniesst der immer ordentlich amüsierte Leser die 15 x 10,5 cm großen Episoden des kleinen Elektriker-Hasen wie z.B. die neckische unter-den-Rock-Aussicht-Eingangs-Szene oder epischen Dramen von am Strand eingegrabenen deutschen U-Booten aus dem zweiten Weltkrieg - inklusive stachelig behaarter Besatzung -, die in einem heiteren FFK-Sonnenbad gipfelt oder dem elektrisierenden Kurzauftritt von Ersatz-Elektriker Michalke oder aber dem biblischen Wunder von Tod und Wiederauferstehung von Meister Lampes Chef.
Mawils sympathisch-harmlos startender Gag-Comicstrip entwickelt sich zu einem fesselnden Büchlein, das man schließlich zwanghaft bis zur Buch-Rückseite durchlesen muss. Einzelne scheinbar unabhängige 4-Bilder-Geschichtchen verschmelzen gleich zu einem großen Ganzen und letztendlich preiswürdigen Comic im handlichen Reclam-Westentaschen-Format. Sozusagen ein Comic-To-Go bei dem man sich am Ende jeder Seite fragt, wie das nun weiter gehen wird. Beeindruckt kann man feststellen, dass Meister Lampe nicht der letzte Comic in einer Kette von preiswürdigen Zeichner-Produkten ist, Neben vielen Gemeinschaftsprojekten (die u.a zu lesen sind bei Epidermophytie, scheinschlag, moga mobo, stripburger, panik elektro, Strapazin, renate oder Welt Kompakt) sind es die jährlichen Einzelausgaben, die Fans und Kritiker immer wieder begeistern. "Strandsafari" (2002), "Wir können ja Freunde bleiben", (2003), "Die Band" (2004), "Das große Supa Hasi Album" (2005) oder eben "Meister Lampe" (2006). Und das neue (autobiographische) Meisterwerk "Action Sorgenkind" harrt in den Verkaufsregalen auf die Lobeshymnen, die da kommen werden. Das ist das Gesetz der Serie bei Comics von Markus Witzel, alias Mawil, alias Supa Hasi, alias Supalumpi alias "Der deutsche Nick Hornby".
Bester Kurzcomic
"Zuckerfisch - Im eigenen Saft" von Naomi Fearn (Zwerchfell Verlag)
Kunterbunt und prall das Leben: Naomi Ferns "Zuckerfisch" - diesmal mit der vierten Sammelausgabe unter dem Titel "Im eigenen Saft" - muss 2007 endlich einen Preis bekommen. Dafür sind die alltäglichen Geschichten von der Autorin, ihren gleichgeschlechtlich orientierten Kleinnagern und den anderen großen und kleinen Leuten des fearnschen Kosmos' zu unterhaltsam und absurd, die Zeichnungen zu niedlich und detailverliebt und "Zuckerfisch" im Ganzen einfach zu erstklassig, um unbedacht zu bleiben.
Nur wenige andere deutsche Zeitungs-Comics können von sich behaupten, die handwerkliche Qualität und den (auch für comic-unbedarfte Leser zu genießenden) Unterhaltungswert der US-amerikanischen Vorbilder mit ihrer 100jährigen Tradition zu erreichen. Fearns "Streifen" gehören dazu - wie diese Sammlung von Strips aus der Stuttgarter Zeitung von April 2004 bis September 2005 eindrucksvoll belegt. Es bleibt abschließend nur zu hoffen, dass der kleine Boom für dieses Genre in Deutschland weiter anhält, mehr Redakteure den Wert solcher Werke wie "Zuckerfisch" für ihre Publikationen erkennen und uns Lesern mehr solcher Perlen gezeichneter Unterhaltungskunst zuteil werden. (Peter Schaaff)
Herausragendes Szenario
"Dipperz" Nr. 3 von Robi und R.A. Drude (Zeichnung) (Schwarzer Turm)
Rochus "Robi" Hahn hat schon des öfteren Auszeichnungen für seine Arbeit als Autor erhalten, und jetzt kommt noch eine dazu. Wer seine Geschichten kennt, dem begegnet auch Dr. Dipperz, der gerne die blutige Seite der menschlichen Psyche erkundet, immer wieder. Der dritte Band seiner eigenen Serie "Dipperz" enthält den zweiten Teil von "1982: Grüne Hölle" und beschreibt "Blankas Weg".
Zusammen mit dem Arzt Max Dipperz durchsuchen vier Männer den südamerikanischen Urwald nach der Pilotin eines abgestürzten Kleinflugzeuges - jeder mit eigenen Motiven, aber untereinander mehr verbunden, als sie es gedacht hätten. Sie finden Blanka zu spät, doch die Tote hinterlässt einen Brief, der die Geschicke der vier Betroffenen entwirrt. Durch sie sind vier Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten (ein Playboy, ein Auftragskiller, ein junger Mann und Blankas Ehemann), miteinander verknüpft.Dipperz hält sich im Hintergrund; es geht um Blanka, die nicht der Spielball ihres ersten Mannes sein will, die ihr Leben selbst bestimmen will und sich doch von der menschenverachtenden, nur zur Schau gestellten Güte ihres Mannes zu Mord und Verrat hin beeinflussen lässt. Die Tragik ihres Lebens wird von R. A. Drude in dunklen Farbtönen zurückhaltend illustriert: Es ist Blankas Stimme, die von Leid, Tod und sogar Inzest erzählt. Ihr eigener Tod mitten im Dschungel ist alles andere als zufällig, sie sucht El Dorado und findet ihren Frieden. Ihr Erbe ist eine schwere Bürde für die Männer; vielleicht werden sie sie zusammen tragen. Hoffnung schimmert durch. (Sonja Raatz)
Herausragendes Artwork
"Luna" von Toni Greis (Schwarzer Turm)
Mit Toni Greis erhält einer der wenigen konsequent realistischen deutschen Comiczeichner den Preis für herausragendes Artwork bei einem fast einhelligen Votum der JurorInnen. Nach den Texten von Robi illustriert er im ersten von sechs geplanten Luna-Heften die sich anbahnende Odysee des Mädchens Puni, die als Vorarbeiterin auf einer Anbauplantage im Weltall vom Techniker Trinar schwanger wird. Trotz rigider Geschlechtertrennung,
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 11, 2007 02:05 ET (06:05 GMT)