New York (BoerseGo.de) – Eine Verkaufsstudie von Morgan Stanley zu den Technologiewerten Intel und Advanced Micro Devices hat an den US-Börsen, insbesondere im Technologiebereich, zu Gewinnmitnahmen geführt. Nach Angaben von Marktbeobachtern nutzen die Investoren die Gelegenheit, um vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten und den in der nächsten Woche anstehenden Unternehmensergebnissen für das dritte Quartal Risikopositionen abzubauen. Der im Vorfeld der offiziellen Arbeitslosenzahlen veröffentlichte, auf den privaten Sektor fokussierte, ADP-Report zeigte zwar einen Stellenaufbau, der allerdings unter dem des Vormonats lag. Vor allem in den durch die Hypothekenbranche betroffenen Branchen Finanzen und Bauwirtschaft habe sich die Situation eher noch verschlechtert. Der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe fiel im September von 55,8 auf 54,5 Punkte und lag damit im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Die Verlangsamung des Wachstumstempos sei damit deutlich zu erkennen, meinten Volkswirte. Die meisten Anleger sehen aber in den offiziellen Arbeitsmarktdaten an diesem Freitag eine wesentliche Kennziffer, auf die auch die US-Notenbank reagiert. Sollten sich ähnlich schlecht ausfallen wie Anfang September, als erstmals seit fast zwei Jahren eine Abnahme der Beschäftigten zu verzeichnen war, dürfte dies nach Meinung von Händlern die Zinsfantasien zumindest kurzfristig wiederbeleben.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,6 Prozent auf 13.968,05 Punkte. Der S&P-500-Index schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 1.539,59 Punkte. An der Nasdaq verzeichnete der Composite-Index Verluste von 0,6 Prozent auf 2.729,43 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab 0,6 Prozent auf 2.103,01 Punkte ab.
Alcoa-Ergebnisse schlechter erwartet
Größter Verlierer im Dow Jones waren die Aktien des Stahl- und Aluminiumherstellers Alcoa. Die Analysten von RBC Capital erwarten das das Unternehmen einen Gewinn von 61 Cent je Aktie erzielt hat. Belasten würde das Ergebnis vor allem niedrigere Aluminiumpreise und gestiegene Rohstoffpreise. Der bisherige Analystenkonsens geht von einem Gewinn von 66 Cent je Aktie für die am 9. Oktober zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen aus.Alcoa verloren 3,1 Prozent auf 37,64 Dollar.
Intel und AMD im Preiswettbewerb
Zu den größten Verlierern gehörten auch der Halbleiterhersteller Intel. Die Analysten der Investmentbank Morgan Stanley hatten in einer Studie auf die neue Chipgeneration von AMD verwiesen, die Intel zu aggressiven Preissenkungen verleiten könnte. Dies wäre kurzfristig der einzige Weg um Marktanteilsgewinne des ungeliebten Konkurrenten zu verhindern. Während AMD seine neue Chipgeneration bereits seit drei Monaten auf dem Markt habe, plane Intel die Vorstellung seiner neuen Chips erst im November. Intel verloren 2,2 Prozent auf 25,81 Dollar, AMD- Papiere schlossen nach Anfangsverlusten von 3 Prozent nahezu unverändert bei 13,23 Dollar.
Wynn Resorts Umsätze in Macau enttäuschen
Aktien der Kasinobetreiber Wynn Resorts und Las Vegas Sands mussten ebenfalls deutlich Federn lassen. Die Umsätze der US-Unternehmen sind im September im chinesischen Glücksspielparadies Macau unter den Erwartungen geblieben. Dies berichtete die Investmentbank Morgan Stanley. Anstatt der prognostizierten 75 Prozent Umsatzsteigerung auf Jahresbasis erreichten die Unternehmen „nur“ einen Anstieg um 55 Prozent. Der September ist der traditionell schwächste Umsatzmonat in China, während der Oktober mit der „Goldenen Woche“, einer Urlaubswoche, die stärkste Periode darstellt.Wynn Resorts verloren 9,9 Prozent auf 149,40 Dollar, Las Vegas Sand büßen 12 Prozent auf 127,53 Dollar.
Harley Davidson gibt Gas
Titel des Motoradherstellers Harley Davidson legten um 5,6 Prozent auf 49,29 Dollar zu. Dies war der höchste Kursgewinn seit Juli 2004. Das Unternehmen präsentierte besser als erwartete Ergebnisse zum dritten Quartal. Vor allem die Verkaufsumsätze verzeichneten einen deutlichen Anstieg.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Wolf Andreas, Redakteur)