DJ pressetext.de: Die Sieger stehen fest! Rund 8000 Besucher beim 12. Schlingel - Das 12. Internationale Filmfestival für Kinder und junges Publikum "Schlingel 2007" vom 1. bis 7. Oktober in Chemnitz
Chemnitz (pts/06.10.2007/21:17) - Eine aufregende Filmfestival-Woche ist vorüber. Mit der feierlichen Preisverleihung geht die 12. Auflage des "Schlingel - Internationales Filmfestival für Kinder und junges Publikum" in Chemnitz zu Ende. Im Festivalkino, dem Cinestar-Luxor-Filmpalast, wurden am Samstag Nachmittag die Preise für die besten Animations-, Kurz-, Kinder- und Jugendfilme vergeben. In den Kategorien Kinder-, Junior- und Jugendfilm mussten sich die Jurys zwischen beeindruckenden und anspruchsvollen Filmen aus aller Welt entscheiden. Die Wettbewerbsteilnehmer lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und die Entscheidungen fielen denkbar knapp aus. Der italienische Kinderfilm "Rot wie der Himmel" war sowohl bei den erwachsenen Fachleuten als auch bei den Kindern der Jury ein absoluter Favorit und kann mehrere Preise und lobende Erwähnungen mit nach Hause nehmen. Auch der junge Hauptdarsteller Luca Capriotti wurde für seine hervorragende schauspielerische Leistung mit einem Preis belohnt. Er konnte den "Diamanten"- ein Fahrrad auf der Bühne im Chemnitzer Kino entgegennehmen. Auch die brasilianischen Gäste, die ihren Film "Gameboys" präsentierten, konnten sich über einen Hauptpreis freuen. Für die beiden jungen Schauspieler und den Regisseur war die Preisverleihung der Höhepunkt ihres einwöchigen Aufenthalts in Chemnitz. Persönlich überreichte die Jury einen Preis an Derek Kwok aus Hongkong für seinen Film "Streunender Hund" und an den US-amerikanischen Regisseur Todd Kessler für seinen Streifen "Keith". Extra für die Preisverleihung kam der junge Schauspieler Jonas Wandschneider mit seinen Eltern aus Dänemark, um den Preis für den besten Darsteller in einem Juniorfilm ("Die Vertretungslehrerin") entgegenzunehmen. "Das Festival wurde in diesem Jahr von einer erfreulichen Vielfalt geprägt. Die Wettbewerbsbeiträge, die aus fast allen Kontinenten hierher kamen, begeisterten die jungen Zuschauer gleichermaßen wie die Fachleute der Film- und Fernsehbranche", schätzte Festivaldirektor Michael Harbauer abschließend ein. "Besonders erfreulich ist in diesem Jahr, dass die von uns gezeigten internationalen Filme, die im übrigen fast ausschließlich zum ersten Mal in Deutschland oder sogar in Europa gezeigt wurden, bei den deutschen Verleihern auf ein großes Interesse gestoßen sind. Besonders die Preisträger haben nach der heutigen Auszeichnung eine gute Chance, demnächst synchronisiert auf der großen Leinwand oder im deutschen Fernsehen gezeigt zu werden. Das zeigt uns, dass der Schlingel als Film-Preis nicht nur in Deutschland sondern auch international mehr und mehr an Bedeutung gewinnt", so der Festivalchef weiter. Rund 8000 Besucher und etwa 120 akkreditierte Gäste aus aller Welt konnten während der Festivalwoche in Chemnitz begrüßt werden. Dem jungen Publikum wurden 75 Produktionen aus 32 Ländern gezeigt. Damit ist das Festival das größte seiner Art in Deutschland für das Publikum in dieser Altersgruppe. Filmemacher, Schauspieler und Produzenten aus Brasilien, China, USA, Iran, Hongkong sowie unter anderem aus Russland, Italien, Serbien und Luxemburg trafen sich zum fachlichen Austausch und verbrachten in der Gemeinschaft eine unterhaltsame Filmwoche. Mit zwei Welturaufführungen, 14 deutschen Premieren, einer Europa-Erstaufführung und zwei internationalen Premieren wurde dem Publikum in der Festivalwoche ein exklusiver und ausgesuchter Filmstoff geboten. Täglich konnten Workshops besucht und die Regisseure und Darsteller selbst zu ihrer Arbeit befragt werden. Spannend wurde es am späten Nachmittag, als die Kinder- und Fachjurys ihre Entscheidungen bekannt gaben. Neben der Auszeichnung der Sieger sprachen die Juroren auch lobende Erwähnungen aus. Kategorie Kinderfilm - S Die 18-köpfige Kinderjury aus neun europäischen Staaten verleiht den "Europäischen Kinderfilmpreis" (5000 Euro) vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst für den besten Kinderfilm an Gameboys (Game Boys) Brasilien/Brazil Regisseur/Director : Antonio Carlos da Fontoura Begründung: Der Gameboy dient in diesem Film aus Brasilien als Klammer für die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Buben aus unterschiedlichen Milieus. Leonardo wächst in einer wohlhabenden Familie auf und wird dazu erzogen, Verantwortung zu übernehmen. Seine Eltern sind aber sehr mit Vorurteilen behaftet und wollen nicht, dass er mit Kindern aus einem anderen Milieu spielt. So ist er einsam, wünscht sich sehnlichst einen Freund und die Freiheit, zu tun, was ihm Spaß macht. Kiko ist ein Junge aus den Slums und hilft durch das Geld, das er bei seinen Kunststücke an der roten Ampel einnimmt, mit, die Familie zu erhalten. Die beiden Buben treffen einander immer wieder an eben dieser roten Ampel, wenn Leondardo zur Schule gefahren wird. Die beiden freunden sich an und eines Tages gibt Leonardo seinem neuen Freund vertrauensvoll den Gameboy, damit dieser damit üben kann. Als seine Mutter dies erfährt, beschuldigt sie Leonardo, er sei verantwortungslos und würde seinen Gamboy nie wieder zurück bekommen. Leonardo ist aber fest davon überzeugt, dass Kiko ihn nicht enttäuschen wird. Als die Rückgabe nicht möglich ist, weil andere Straßenjungs Kiko bestohlen haben, beschließt Leonardo, nicht ohne Gameboy nach Hause zu gehen. Gemeinsam gelingt es den beiden neuen Freunden unter großen Schwierigkeiten, den Gameboy zurück zu bekommen. Diese Situation hat natürlich Folgen innerhalb der Familie Leonardos - mit Polizei und Medienrummel - aber auch positiven, denn die Eltern können auf ihren sehr reifen und vorurteilslosen Sohn, der die von ihm geforderte Verantwortung sehr wohl wahrnimmt, stolz sein und springen auch selbst über ihren Schatten, indem sie Kiko einladen, zu ihnen zum Spielen zu kommen. Die Europäische Kinderjury begründet ihre Entscheidung, für diesen Film damit, dass hier die Situation von arm und reich in Brasilien sehr anschaulich und nachvollziehbar gezeigt wird und in eine gute Geschichte verpackt wurde. Etwas zu schnell seien die beiden Jungs Freunde geworden, aber es sei gut, das man gesehen hat, dass die Armen auch ihren Spaß haben. Die Kindheit in einem Land voller Gegensätze ist hier für Kinder einer breiten Altersgruppe nachvollziehbar dargestellt. Beide Hauptfiguren sind tolle Kinder, die moralisch völlig richtig handeln - jeder in seinem Umfeld groß geworden, jeder integer und sauber. Sie schaffen es durch ihre Offenheit und ihr Vertrauen in den anderen, die Vorurteile ihrer Umgebung gegenüber aufzubrechen. ________________________________________ Eine lobende Erwähnung erhält der Film "Rot wie der Himmel" (Red like the Sky) Italien/Italy Regisseur/Director: Claudio Bortone Begründung: Hier wird gezeigt, wie auch Blinde ihr Leben meistern lernen - dass dies nicht immer so war, dass blinde Menschen in die Gesellschaft integriert werden können, ist vielen heutigen Kindern nicht klar, wird in diesem Film, der eine wahre Geschichte erzählt, eindringlich gezeigt. ________________________________________ Den "Diamanten" (Fahrrad der Diamant-Fahrradwerke) als Preis für den besten Kinderdarsteller erhält Luca Capriotti ("Rot wie der Himmel") Begründung: Am überzeugendsten hat für die Kinderjury Luca Capriotti den erblindenden Jungen Mirco in "Rot wie der Himmel" gespielt. Es sei sicher ungemein schwierig gewesen, als Sehender auch mit blinden Kindern zu spielen. ________________________________________ Die fünfköpfige internationale Fachjury verleiht den Hauptpreis der Stadt Chemnitz (5000 Euro) für den besten Kinderfilm an "Rot wie der Himmel" (Red like the Sky) Italien/Italy Regisseur/Director: Claudio Bortone Begründung: Die wahre Geschichte eines der bekanntesten Toningenieure Italiens steht stellvertretend für die vielen Kinder mit Behinderung, die weltweit kämpfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Eine mitreißende, doch unsentimental und äußerst glaubwürdig erzählte Geschichte über blinde Kinder, die auf keine Tränendrüse drückt, sondern vielmehr die Lachmuskeln und die grauen Gehirnzellen anstrengt. ________________________________________ Die Lobende Erwähnung erhält "Allein" (Alone) Iran Regisseur/Director: Gholam-Reza Ramezani Begründung: Ein kleiner, doch präziser Einblick in das alltägliche Leben einer Familie in Iran. Durch die einfühlsame Darstellung des Mohammed wird der Konflikt zwischen Kindern und Erwachsenen glaubhaft erzählt. Kategorie Juniorfilm - M Zum ersten Mal werden in diesem Jahr in der neuen Kategorie M - Juniorfilm Preise vergeben. Die siebenköpfige Kinderjury verleiht den "Juniorfilmpreis" (1000 Euro) für den besten Juniorfilm an "Streunender Hund" (Pye Dog) Hongkong Regisseur/Director: Derek Kwok Begründung: Er handelt von dem 12-jährigen Wang, der seine Mutter und später auch seine Großmutter verliert. Er spricht nicht, bis er den Hausmeister Dui und die Vertretungslehrerin Cheung kennen lernt. Es ist ein sehr emotionaler Film, der einem das Leben und die Gewalt in der chinesischen Stadt Hongkong und deren Umgebung nahe bringt. Der Film ist nicht einer von denen, bei denen man sowieso schon weiß, dass sie gut ausgehen. Es war bis zum Ende spannend, schließlich verschmolz die Grenze zwischen Gut und Böse und zeigte was die Kraft der Liebe alles bewirken kann. Es lohnt sich diesen Film anzusehen. ________________________________________ Den Preis für den besten Darsteller in einem Juniorfilm eine Videokamera
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October 06, 2007 15:20 ET (19:20 GMT)