DJ EZB/Weber: Müssen Inflationsrisiken geldpolit begegnen - Bloombg
WASHINGTON (Dow Jones)--Bundesbankpräsident und EZB-Ratsmitglied Axel Weber hat noch einmal seine Neigung zu einer restriktiveren Geldpolitik durchblicken lassen. "Die Inflationsrisiken sind jüngst gestiegen (...) und die Bank muss diesen Risiken begegnen, sollten sie sich materialisieren", sagte Weber in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit Bloomberg. Zudem verwies er darauf, dass die Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht länger die Wirtschaft des Euroraums unterstützen müssten.
Weber sagte in dem Gespräch, das am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington aufgezeichnet wurde, dass es für das kommende Jahr eine begründete Wahrscheinlichkeit für eine Inflationsrate von über 2% gebe - und damit über der Preisstabilitätsnorm der EZB. Selbst für 2009 könne ein solches Szenario nicht ausgeschlossen werden, deutete Weber an. Angesichts dieser Einschätzung erklärte er, es müsse untersucht werden, ob die Notwendigkeit einer Anpassung der Leitzinsen bestehe.
Die EZB hat seit Dezember 2005 ihre Leitzinsen in insgesamt acht Schritten um 200 Basispunkte angehoben, zuletzt im Juni. Nachdem EZB-Präsident Jean-Claude Trichet Anfang des Monats darauf verzichtet hatte, die Geldpolitik als "akkommodierend" zu bezeichnen und vor allem die konjunkturellen Abwärtsrisiken aufgrund der Finanzturbulenzen vom Spätsommer betont hatte, rechnen die meisten EZB-Beobachter damit, dass die Leitzinsen auf absehbare Zeit unverändert bleiben werden.
Die Inflation im Euroraum hatte im September erstmals seit mehr als einem Jahr die Marke von 2% übertroffen. Gleichzeitig verzeichneten zuletzt Öl- und zahlreiche andere Rohstoffpreise eine anhaltend dynamische Entwicklung, der Ölpreis überwand dabei erstmals vorübergehend die Marke von 90 USD je Barrel. Vor diesem Hintergrund hatte Weber bereits am Freitag in Washington im Vorfeld der G-7-Beratungen gesagt, dass die Aufwärtsrisiken für die Preisentwicklung gestiegen seien.
DJG/ptt
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October 21, 2007 16:06 ET (20:06 GMT)
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