Leipzig (ots) - Von André Böhmer Die unendliche Geschichte des Tarifstreits zwischen Lokführern und Bahnvorstand wird im Januar eine Fortsetzung erfahren. Eine schnelle Einigung scheint genauso ausgeschlossen wie ein plötzlicher Wintereinbruch über die Weihnachtsfeiertage. Das ist die bittere Erkenntnis des Wochenendes. Der Achtungserfolg von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der es immerhin geschafft hatte, die tief verfeindeten Tarifpartner wieder zu Gesprächen an einen Tisch zu bekommen, verpuffte offensichtlich ziemlich schnell. Wenig hilfreich ist in einer derartig verfahrenen Situation auch das verbale Säbelrasseln des Bahn-Aufsichtsrats. Mit der Drohung, die Bahn sei für einen unbefristeten Streik gewappnet und zusätzliche Lokführer stünden als Aushilfe zur Verfügung, wird die aufgeheizte Stimmung noch zusätzlich belastet. Tiefensees Verärgerung über diesen Alleingang ist verständlich und nachvollziehbar. Es muss zuerst darum gehen, einen unbefristeten Streik mit seinen dramatischen Folgen für die Wirtschaft zu verhindern. Muskelspiele zur Einschüchterung der anderen Seite sind da das falsche Mittel. Sturheit auf der einen Seite (GDL-Chef Schell) lässt sich mit Sturheit auf der anderen Seite (Bahnchef Mehdorn) nicht aus der Welt schaffen. Das haben die letzten Monate leidlich gezeigt. Und von einer Fortsetzung des Arbeitskampfgezerres haben so ziemlich alle die Nase voll. Also kann es vor den nächsten Verhandlungen nur heißen, verbal abzurüsten und von den Maximal-Forderungen abzurücken. Ein kräftiges, möglicherweise sogar zweistelliges Lohnplus für die Lokführer sollte in Anbetracht deren besonderer Verantwortung schon drin sein. Dagegen ist der angepeilte eigenständige Tarifvertrag eine Forderung, auf die sich die Bahn im Sinne ihrer anderen Mitarbeiter nicht einlassen kann.
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