Ulm (ots) - Merkels respektable Haltung Unübersehbar sind die Differenzen, die Berlin und Moskau trennen: unzuverlässige russische Gaslieferungen einerseits, der abgewehrte Drang, direkt an die deutschen Endverbraucher liefern zu wollen andererseits. Außerdem spaltet der Umgang mit dem Kosovo den Erdteil. Und die Bedeutung der Menschenrechte wird in der Praxis höchst unterschiedlich eingeordnet. Zudem: Wie weit soll sich die Nato ausdehnen - auch nach Georgien und in die Ukraine? Da war es gut, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel so schnell wie möglich nach Moskau gereist ist, um Wladimir Putins Nachfolger als Präsident, Dmitri Medwedew, kennenzulernen. Dass sie dort vor dem französischen Präsidenten und dem britischen Premierminister ankam, ist möglicherweise eine Weichenstellung, die zeigt, welche Prioritäten Medwedew setzt. Zufällig sind solche Reihenfolgen in der Welt der Diplomatie jedenfalls niemals. In ihrer Russland-Politik hat sich Merkel erheblich von ihrem Vorgänger abgesetzt. Sie bringt Unangenehmes zur Sprache. Bilder einer freundschaftlichen Schlittenfahrt der Ehepaare Merkel und Medwedew sind, anders als bei den Schröders und Putins, nicht zu erwarten. Aber der Blitzbesuch vom Wochenende zeigt, dass eine Versachlichung des Tonfalls den Beziehungen nicht schaden muss. Im Gegenteil: Wer eine respektable Haltung einnimmt und bei allen Problemen sachlich bleibt, der (oder die) wird auch respektiert.
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