Essen (ots) - Totgesagte leben länger. Die ZVS als bundesweite Zentralstelle, um passgenau und zeitgerecht viele Studienanfänger auf die beliebtesten Fächer zu verteilen, wollte in der allgemeinen Reformbegeisterung Anfang dieses Jahrzehnts keiner mehr: Sie galt als alter Zopf, den man abschneiden muss. Jede Universität sollte im Wettbewerb ihre Studenten selbst aussuchen, um an Profil zu gewinnen. Doch das heutige reale Bewerber-Chaos an den Hochschulen ließ jetzt selbst liberale Landesminister und Hochschulrektoren einlenken: Eine nationale Koordinierungsstelle wäre nicht schlecht, um den Bürokratieaufwand der einzelnen Hochschule zu reduzieren. Genau aus diesem Grund ist die ZVS Anfang der 70er Jahre gegründet worden - zuvor hatten viele Studenten 30 bis 40 Bewerbungen abgeschickt, um am Ende einen Studienplatz anzunehmen. Der Aufwand, hier auszuwählen, war den Hochschulleitungen damals zu hoch - genau wie jetzt. Jetzt lebt die ZVS als "Servicestelle" wieder auf. Das Hin und Her hätte sich die Politik sparen können - durch einen Blick auf die Erfahrungen in der Vergangenheit.
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