DJ US-Anleihen zeigen sich im späten Geschäft freundlich
NEW YORK (Dow Jones)--Die Notierungen der US-Staatsanleihen haben sich am Mittwochabend im späten New Yorker Handel unterstützt durch wachsende Konjunktursorgen und den ungewissen Fortgang der Finanzkrise freundlich gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,00% stiegen um 8/32 auf 101-22/32 und rentierten mit 3,80%. Der mit 4,50% verzinste Longbond erhöhte sich um 10/32 auf 100-30/32, seine Rendite fiel damit auf 4,44%.
Der Markt sei mit Nachrichten konfrontiert worden, die bei Anlegern wachsende Konjunktursorgen auslösten, erläuterten Händler. Auch die Stimmung im Finanzsektor sei durch neue Meldungen belastet worden, hieß es weiter. Die Flucht in die als sicheren Hafen angesehenen Festverzinslichen sei unter anderem durch Medienberichte über die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae angeheizt worden. So sollen Vertreter von Freddie Mac mit Repräsentanten des Finanzministeriums über einen möglichen Rettungsplan gesprochen haben.
Goldman Sachs hat zudem ihre Ergebnisschätzungen für mehrere US-Investmentbanken gesenkt. Bei Lehman Brothers rechnen die Analysten im laufenden Jahr nun mit einem Verlust von rund 10 USD je Aktie. Aber auch bei der Citigroup, Merrill Lynch, J.P. Morgan und Morgan Stanley gehen die Experten von niedrigeren Ergebnissen aus. Laut Händlern kämen solche Aussagen am Anleihemarkt besonders gut an.
Des Weiteren verwiesen Marktteilnehmer auf den ifo-Bericht zur Weltwirtschaft in Deutschland. Das ifo-Weltwirtschaftsklima hatte sich im dritten Quartal 2008 zum vierten Mal in Folge verschlechtert. Der entsprechende Index sank auf 73,4 Punkte von 81,4 im zweiten Vierteljahr, wie das Münchener Institut am Berichtstag mitteilte. "Der deutsche ifo-Bericht für die Weltwirtschaft fiel auf ein Siebenjahrestief und bescherte dem Anleihemarkt in Europa und den USA feste Notierungen", so Analystin Roseanne Briggen von Informa Global Markets.
DJG/DJN/flf
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August 20, 2008 16:37 ET (20:37 GMT)
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