Bei den Gesprächen in Washington zur Bekämpfung der US-Bankenkrise ist noch kein Durchbruch erzielt worden. US-Medien berichteten am Samstag, die Verhandlungen im US-Kongress über das von der Regierung vorgelegte 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket würden wahrscheinlich über das gesamte Wochenende fortgesetzt. Der konkrete Stand der Gespräche zwischen Demokraten und Republikaner war aber zunächst unklar. Regierungsexperten verweisen darauf, dass bis zur Öffnung der Finanzmärkte am Montag eine Lösung auf dem Tisch liegen muss, um ein erneutes weltweites Abrutschen der Aktienkurse zu verhindern.
Die Zeitung "New York Times" berichtete, die "Umrisse des finalen Rettungspakets" seien nach wie vor unklar. Dagegen berichtete das "Wall Street Journal" von einem neuen Kompromissvorschlag. "Kongressführer planten eine mögliche Abstimmung für Sonntag ein." Der Kompromissvorschlag müsse aber noch weiter beraten werden, schreibt das Blatt. Die demokratische Sprecherin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, hatte am Freitagabend (Ortszeit) erklärt, noch gebe es keine Mehrheit im Parlament. "Wir werden hier sein, so lange es dauert, und wir hoffen, dass es nicht mehr lange dauert", sagte Pelosi. "Die (Finanz)Märkte brauchen ein Zeichen."
Die Krise überschattete auch die erste TV-Debatte der beiden Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain am Freitagabend (Ortszeit). "Ich fühle mich heute Abend ein bisschen besser", sagte der Republikaner McCain. Es sei ermutigend, dass Republikaner und Demokraten zusammenarbeiteten. Zugleich warnte er aber vor überzogenen Hoffnungen auf eine schnelle Krisenüberwindung. "Dies ist nicht der Beginn vom Ende der Krise."/pm/DP/zb
AXC0019 2008-09-27/18:54