Ingolstadt (ots) - Das gestrige Wahlergebnis ist wirklich keine Ohrfeige mehr für die CSU, sondern eine beispiellose Demütigung für die Christsozialen, die sich über vier Jahrzehnte lang für unbesiegbar hielten. Seit 1957 hat in Deutschland keine Partei mehr derart hohe Verluste bei einer Wahl eingefahren. Eine der düstersten Stunden der CSU. Das hat sicherlich nicht nur mit Sachthemen zu tun. Natürlich waren beispielsweise durch die rigorose Durchsetzung des strengsten deutschen Rauchverbotes erhebliche Teile der Wählerschaft verärgert, haben das dilettantische Pokern um die Pendlerpauschale oder die fragwürdige Bildungspolitik Zweifel genährt an der politischen Stringenz der Partei. Aber das allein kann das gestrige Debakel für die CSU nur zu kleinen Teilen erklären. Auch die Brüder im Geiste, die sich im Stoiberschen Erbfolgekrieg ebenso ignorant wie arrogant die Macht gesichert haben, werden sich die Frage stellen müssen, ob die Wähler in Bayern sie weiterhin in der Regierungsverantwortung haben wollen. Dieses blamable Wahlergebnis muss zweifelsohne personelle Konsequenzen haben. Und die können eigentlich nur heißen: Huber und Beckstein. "Der Sündenbock ist kein Herdentier." Dieser Satz stammt von Erwin Huber und könnte ein dezenter Hinweis darauf sein, dass die Partei wieder einmal versuchen wird, mit einem Bauernopfer die Götter milde zu stimmen. Und dieses Bauernopfer könnte Christine Haderthauer heißen. Aber auch die wahrscheinliche Demontage der Generalsekretärin wäre kaum der Ausweg aus der abgrundtiefen Krise der CSU. Denn der eigentliche Grund für diese Höllenfahrt liegt mindestens fünf Jahre zurück, als ein Edmund Stoiber rücksichtslos seine bürgerfernen Reformen durchpeitschte. Der ist weiter zu suchen in der Causa Gabriele Pauli, in der entwürdigenden Art, wie man Stoiber abserviert hat und in dem ebenso peinlichen wie ehrgeizigen Buhlen von Erwin Huber und Günther Beckstein um ein bisschen Macht. Nicht erst deren Kommentare zum gestrigen Wahlergebnis dokumentieren eindringlich den beängstigenden Realitätsverlust dieser eitlen alten Herren.
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Pressekontakt: Donaukurier Michael Schmatloch Telefon: +49 (0841) 9666-0 michael.schmatloch@donaukurier.de
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