
Celgene International SÃ rl (Nasdaq:CELG) gab heute bekannt, dass sein Krebsmedikament VIDAZA® (Azacitidin) eine positive Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMEA) für die Behandlung erwachsener Patienten, bei denen eine hämatopoetische Stammzelltransplantation nicht infrage kommt, mit
- MDS mit mittlerem-2 und hohem Risiko nach dem International Prognostic Scoring System (IPSS)
- chronisch myelomonozytärer Leukämie (CMML) mit 10-29 Prozent Blastenanteil im Knochenmark ohne myeloproliferatives Syndrom
- akuter myeloischer Leukämie (AML) mit 20-30 Prozent Blasten und Multilineage-Dysplasie nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhalten habe.
Die positive Stellungnahme enthält wichtige Daten zur Überlebenszeit der AZA-001-Studie bei MDS-Patienten mit höherem Risiko. Der Ausschusses für Humanarzneimittel(CHMP), der Zulassungsanträge für alle 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sowie für Norwegen und Island prüft, hat die Zulassung von Azacitidin empfohlen. Die positive Stellungnahme des CHMP wird an die Europäische Kommission weitergeleitet, die in der Regel der Empfehlung des CHMP folgt und üblicherweise die endgültige Marktzulassung innerhalb von zwei bis drei Monaten erteilt.
„Die Empfehlung des CHMP ist ein besonders wichtiger und positiver Meilenstein für Celgene. Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, VIDAZA für Patienten, die das Arzneimittel brauchen, in der gesamten EU zur Verfügung zu stellen", so Philippe Van Holle, Präsident von Celgene Europe. „Wir sind optimistisch, dass VIDAZA aufgrund seines Wertes für Patienten und das Gesundheitssystem auf breiter Basis angenommen werden wird. Bei Erhalt der Zulassung sind wir bereit, die nächsten Schritte einzuleiten und uns der Preisgestaltung, Kostenerstattung und den Vertriebsplänen für alle EU-Mitgliedsstaaten zu widmen."
„VIDAZA ist das erste Medikament, das die Überlebenszeit von Patienten, die an MDS mit höherem Risiko leiden, in nennenswerter Weise verlängern kann. Bei diesen Patienten stehen nur eingeschränkt Behandlungsoptionen zur Verfügung und die mediane Überlebenszeit beträgt bei den bisher üblichen Therapien ungefähr 15 Monate", so Dr. Pierre Fenaux, PhD der Université de Paris und Leiter der AZA-001-Studie zur Überlebenszeit. „VIDAZA ist außerdem sehr wirksam bei einer Vielzahl unterschiedlicher MDS-Untergruppen, darunter RAEB in Transformation, die jetzt nach der WHO-Klassifikation als AML eingeordnet wird - eine der größten Untergruppen in unserer Studie."
Die positive Stellungnahme der CHMP gründete sich auf Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit aus klinischen Studien, in denen der Einsatz von Azacitidin bei MDS untersucht wurde, insbesondere auf die bedeutende Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit, die in der Azacitidin-Studie zur Überlebenszeit (AZA-001), der bislang größten, internationalen, randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie zu MDS mit höherem Risiko, aufgezeigt werden konnte. Die mediane Gesamtüberlebenszeit bei mit Azacitidin behandelten Patienten betrug in dieser Studie 24,5 Monate im Vergleich zu 15 Monate bei konventionellen Behandlungsschemata (Conventional Care Regimens, CCR). Damit zeigte sich ein Vorteil hinsichtlich der Überlebenszeit von über neun zusätzlichen Monaten, wobei der auf dem stratifizierten Log-Rang-Test basierende p-Wert 0,0001 betrug. Die diesen Effekt beschreibende Hazard Ratio betrug 0,58 (95-Prozent-Konfidenzintervall (KI) von 0,43 bis 0,77). Die Verlängerung der Überlebenszeit fand sich in allen Patientenuntergruppen, darunter auch die Untergruppe der Patienten älter als 65 Jahre, sowie in Patientengruppen mit schlechterer Prognose, wie die der Patienten mit akuter AML nach WHO-Klassifikation, welche über 30 Prozent der an der Studie teilnehmenden Patienten ausmachte, und die der Patienten mit prognostische ungünstigem Risikoprofil bei der zytogenetischen Untersuchung. Die Zwei-Jahres-Überlebensrate bei mit Azacitidin behandelten Patienten mit MDS mit höherem Risiko war mit 50,8 Prozent gegenüber 26,2 Prozent bei mit konventionellen Behandlungsschemata (CCR) behandelten Patienten fast doppelt so hoch. Mit Vidaza behandelte Patienten wurden über eine mediane Dauer von neun Therapiezyklen behandelt.
45 Prozent der bei Studienaufnahme auf Erythrozytentransfusionen angewiesenen Patienten verloren diese Transfusionspflicht im Laufe des Behandlungszeitraums im Vergleich zu 11,4 Prozent der Patienten in den zusammengenommenen CCR-Gruppen (ein statistisch signifikanter (p < 0,0001) Unterschied von 33,6 Prozent (95-Prozent-KI: 22,4; 44,6). Die mediane Dauer der Freiheit von Erythrozytentransfusionen betrug 13 Monate für mit Azacitidin behandelte Patienten.
In der AZA-001-Studie waren die am häufigsten auftretenden unerwünschten Wirkungen bei mit Azacitidin behandelten Patienten mit MDS mit höherem Risiko Thrombozytopenie (69,7 Prozent), Neutropenie (65,7 Prozent) und Anämie (51,4 Prozent).
„Diese klinischen Daten bringen deutlich zum Ausdruck, wie innovative Therapien Ärzte in die Lage versetzen können, mit besserer medizinischer Versorgung bessere Ergebnisse zu erzielen. Dadurch wird das Gesundheitssystem entlastet und unheilbare Krebsleiden wandeln sich zu chronischen Erkrankungen", so Dr. Alan List, Executive Vice President, Chefarzt und Morsani-Vorsitzender des Moffitt Cancer Center in Tampa im US-Bundesstaat Florida.
WICHTIGE SICHERHEITSHINWEISE
- Azacitidin ist bei Patienten kontraindiziert, bei denen eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Azacitidin oder Mannitol besteht, sowie bei Patienten mit bösartigen Lebertumoren im fortgeschrittenen Stadium.
In Studie 1 - eine randomisierte, offene, kontrollierte Studie, die in 53 US-amerikanischen Prüfzentren durchgeführt wurde und dem Vergleich der Sicherheit und Wirksamkeit von subkutan verabreichtem Azacitidin plus unterstützender Pflege mit ausschließlich unterstützender Pflege ("Beobachtung ") bei MDS-Patienten mit einem der fünf FAB-Subtypen diente - und Studie 2 - eine multizentrische, offene, einarmige Studie an 72 Patienten mit RAEB, RAEB-T, CMMoL oder AML - waren die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse bei subkutaner Verabreichung Übelkeit (70,5%), Anämie (69,5%), Thrombozytopenie (65,5%), Erbrechen (54,1%),Fieber (51,8%), Leukopenie (48,2%), Diarrhö (36,4%), Rötung an der Injektionsstelle (35,0%), Verstopfung (33,6%), Neutropenie (32,3%) und Ekchymose (30,5%). Weitere unerwünschte Wirkungen waren Schwindel (18,6%),Brustschmerzen (16,4%), febrile Neutropenie (16,4%), Myalgie (15,9%), Reaktionen an der Injektionsstelle (13,6%) und Unwohlsein (10,9%) |
- In der AZA-001-Studie waren die am häufigsten aufgetretenen unerwünschten Wirkungen Thrombozytopenie (69,7%), Neutropenie (65,7%), Anämie (51,4%), Verstopfung (50,3%), Übelkeit (48,0%), Rötung an der Injektionsstelle (42,9%) und Fieber (30,3%). Die am häufigsten auftretenden unerwünschten Wirkungen vom Grad 3/4 waren Neutropenie (61,1%), Thrombozytopenie (58,3%), Leukopenie (14,9%), Anämie (13,7%) und febrile Neutropenie (12,6%).
- Da in Zusammenhang mit einer Azacitidin-Behandlung Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie auftreten können, sollte bei Bedarf zur Kontrolle des Ansprechens und der Toxizität ein großes Blutbild angefertigt werden, mindestens aber vor jedem Therapiezyklus.
- Da Azacitidin bei Patienten mit bestehenden schweren Beeinträchtigungen der Leberfunktion hepatotoxisch wirken kann, ist es bei Patienten mit Lebererkrankungen mit Vorsicht anzuwenden. Des Weiteren wird Azacitidin und dessen Abbauprodukte in nennenswertem Umfang über die Nieren ausgeschieden und das Risiko toxischer Reaktionen auf dieses Medikament kann bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion erhöht sein. Da sich eine herabgesetzte Nierenfunktion insbesondere bei älteren Patienten findet, kann eine Überwachung der Nierenfunktion sinnvoll sein.
- Bei Anwendung in der Schwangerschaft kann Azacitidin möglicherweise zur Schädigung des Feten führen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten über die potenziellen Gefahren für den Fötus in Kenntnis gesetzt werden. Männern ist anzuraten, während der Behandlung mit Azacitidin kein Kind zu zeugen.
- Stillende Mütter sollten entweder Abstillen oder das Medikament absetzten, je nach Wichtigkeit der Azacitidinbehandlung für die Mutter.
Über Azacitidin
In August 2008 wurde Azacitidin das erste von der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA für die Behandlung des MDS zugelassene Medikament. Die Entscheidung erfolgte angesichts der im Rahmen der AZA-001-Studie zur Überlebenszeit bei Patienten, die an MDS mit höherem Risiko leiden, erreichten Ergebnisse hinsichtlich der Gesamtüberlebenszeit. Azacitidin wurde auch als erstes Medikament von der FDA für die Behandlung von allen fünf MDS-Subtypen der FAB-Klassifikation zugelassen, wobei Patienten mit hohem und niedrigem Risiko einbezogen sind. Zu diesen MDS-Subtypen gehören: Refraktäre Anämie (RA) oder refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten (RARS) bei Vorliegen von Neutropenie oder Thrombozytopenie oder Transfusionspflicht; refraktäre Anämie mit Blastenexzess (RAEB), refraktäre Anämie mit Blastenexzess in Transformation (RAEB-T) und chronisch myelomonozytäre Leukämie (CMMoL). Die neuere WHO-Klassifikation schließt RAEB-T-Patienten in die AML-Kategorie mit ein. Weiterhin ist Azacitidin das erste Arzneimittel, das einen Anteil an Transfusionsfreiheit von über 40 Prozent in allen MDS-Risikokategorien erreichen konnte. Azacitidin hat in den USA und in der EU den Orphan-Drug-Status (Arzneimittel für seltene Leiden) erhalten.
Über Epigenetik
Azacitidin ist ein epigenetischer Wirkstoff, der seine antineoplastischen Wirkungen aller Wahrscheinlichkeit nach durch Hypomethylierung der DNA und direkte zytotoxische Einwirkung auf entartete hämatopoetische Zellen im Knochenmark erzielt. Die für eine optimale Unterdrückung der DNA-Methylierung in-vitro erforderliche Azacitidin-Konzentration bewirkt keine nennenswerte Suppression der DNA-Synthese. Die Hypomethylierung stellt vermutlich die normale Funktion von Genen wieder her, die für die Zelldifferenzierung und -vermehrung wichtig sind. Die zytotoxischen Effekte von Azacitidin führen zu einem Absterben von sich rasch teilenden Zellen, einschließlich Krebszellen, die nicht länger auf normale Wachstumskontrollmechanismen reagieren. Zellen, die sich nicht vermehren, sind gegenüber Azacitidin relativ unempfindlich.
Über Myelodysplastisches Syndrom
Unter dem Begriff Myelodysplastisches Syndrom (MDS) wird eine Gruppe von hämatologischen Krebserkrankungen, von denen fast 300.000 Menschen weltweit betroffen sind, zusammengefasst. MDS tritt auf, wenn Blutzellen innerhalb des Knochenmarks unreif bleiben und sich nicht über das sogenannte Blasten-Stadium hinaus zu reifen Zellen entwickeln, die ihre notwendigen Funktionen wahrnehmen können. Das Knochenmark kann sich schließlich mit unreifen Zellen (Blasten) so sehr füllen, dass die Entwicklung normaler Zellen verhindert wird. Aktuellen Schätzungen zufolge wird jedes Jahr in Europa bei 15.000 bis 20.000 Menschen ein myelodysplastisches Syndrom diagnostiziert. An MDS leidende Patienten sind häufig auf Bluttransfusionen angewiesen, um die Symptome von Anämie und Müdigkeit unter Kontrolle zu bekommen. In der Folge können sie aber einen lebensbedrohlichen Eisenüberschuss und/oder dadurch bedingte Vergiftungszeichen entwickeln. Dies unterstreicht die Bedeutung des Bedarfs an neuen Therapien, die auf die Ursache der Erkrankung abzielen, anstatt lediglich die Symptome zu behandeln Bei Patienten, die an MDS mit höherem Risiko leiden, beträgt die mediane Überlebenszeit ca. 6-12 Monate.
Über die akute myeloische Leukämie
Bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) handelt es sich um eine die myeloischen Zellen betreffende Blutkrebsform , die sich häufig im Rahmen der Krankheitsprogression beim MDS entwickelt. Die AML zeichnet sich durch die Vermehrung von entarteten Zellen aus, die sich im Knochenmark anreichern und alle an der normalen Blutbildung beteiligten Zelllinien beeinträchtigen (Multilineage-Dysplasie). Die AML wird üblicherweise mit intensiver Chemotherapie behandelt, die von der Mehrheit der betroffenen Patienten - in der Regel ältere Menschen - schlecht vertragen wird. Ein Großteil dieser Patienten wird nicht behandelt und in Ermangelung einer kurativen Therapie ist die ihnen verbleibende Lebenserwartung kurz, oftmals nur Wochen oder Monate.
Über Celgene International SÃ rl
Celgene International Sà rl im schweizerischen Neuchâtel ist eine 100%ige Tochtergesellschaft und die internationale Zentrale der Celgene Corporation. Die Celgene Corporation hat ihren Hauptgeschäftssitz in Summit, New Jersey, und ist ein integriertes weltweit tätiges biopharmazeutisches Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Auffindung, Entwicklung und Kommerzialisierung innovativer Therapien für die Behandlung von Krebs und Entzündungskrankheiten durch Gen- und Proteinregulierung befasst. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Unternehmens unter www.celgene.com.
Diese Pressemeldung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die bekannten und unbekannten Risiken, Verzögerungen, Unwägbarkeiten und anderen Faktoren unterworfen sind, die nicht vom Unternehmen beeinflussbar sind und dazu führen können, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse, der tatsächliche Geschäftserfolg bzw. die tatsächlichen Errungenschaften des Unternehmens erheblich von den Ergebnissen, dem Geschäftserfolg oder anderen Erwartungen, die in diesen zukunftsbezogenen Aussagen nahegelegt werden, unterscheiden. Zu diesen Faktoren gehören die Ergebnisse der aktuell laufenden oder geplanten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Maßnahmen seitens der FDA und anderer Aufsichtsbehörden sowie andere Faktoren, die in den Unterlagen beschrieben sind, die das Unternehmen bei der Börsenaufsichtskommission einreicht, wie beispielsweise in den Berichten 10K, 10Q und 8K.
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