DJ Talfahrt an der Wall Street setzt sich unvermindert fort
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street haben die Aktienkurse am Donnerstag ihre Talfahrt vom Vortag unvermindert fortgesetzt. Die jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt und aus dem Einzelhandel spiegelten erneut die Stärke der anstehenden Rezession wider, sagten Händler. Für den am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht befürchten viele Teilnehmer nun verheerende Zahlen. "Die Angst vor einer tiefen Rezession mit den Arbeitsmarktdaten morgen hat den Markt heute zu einer Einbahnstraße gemacht", sagte Elliot Spar, Analyst bei Stifel Nicolaus.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor 4,9% bzw 443 Punkte auf 8.696. Der S&P-500 gab um 5% bzw 48 Punkte auf 905 nach, während der Nasdaq-Composite um 4,3% bzw 73 Punkte auf 1.609 sank. Umgesetzt wurden dabei 1,53 (Mittwoch: 1,31) Mrd Aktien. Den 524 Kursgewinnern standen 2.488 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 49 Titel.
Viele Einzelhändler haben am Donnerstag düstere Umsatzzahlen vorgelegt, die insgesamt als die schlechtesten Monatszahlen seit dem Jahr 2000 gelten. Wal-Mart kamen mit einem Minus von 1,2% auf 53,49 USD noch relativ glimpflich davon. Bei der großen Mehrheit sah es im Oktober dagegen schlecht aus und die Kurse fielen auch entsprechend deutlich. "Die Unternehmen, die darauf angewiesen sind, dass die Leute Extra-Geld für Style-Sachen ausgeben, werden leiden", erwartet Daniel Morgan, Vermögensverwalter bei Synovus Securities.
Unter den Technologiewerten verloren Cisco 2,6% auf 16,94 USD, nachdem das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick auf sein zweites Geschäftsquartal gegeben hat. Wie der Konzern bei Vorlage der Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mitteilte, rechnet er für das laufende Quartal mit einem Umsatzrückgang um 5% bis 10%. Ursächlich sei die schwierige wirtschaftliche Lage. Im ersten Geschäftsquartal steigerte Cisco den Umsatz um 8,1%.
Eine Kehrtwende hatte der Internetkonzern Yahoo hingelegt, der nun den Verkauf des Unternehmens an Microsoft als beste Alternative ansieht. "Wir sind bereit, Yahoo zu verkaufen", sagte Yahoo-CEO Jerry Yang. Microsoft hatte aber wiederholt angedeutet, nicht mehr an einem Kauf von Yahoo interessiert zu sein. Am Vortag wurde bekannt, dass Yahoo und Google die Pläne für eine Werbe-Kooperation fallen lassen. Yahoo legten um 0,2% auf 13,95 USD zu, Microsoft verloren 5,4% auf 20,88 USD.
GMAC Financial Services hat in den Monaten Juli bis September weltweit rund ein Fünftel weniger Autokredite vergeben als noch ein Jahr zuvor und damit direkt zur Verschärfung der Absatzkrise von Weltmarktführer General Motors (GM) beigetragen. Der US-Finanzkonzern muss sein Kreditprogramm wegen anhaltender Refinanzierungsschwierigkeiten weiter zurückführen, wie er nun angekündigt hat. GMAC ist die Hausbank von GM und Opel. GM brachen um 13,7% auf 4,80 USD ein.
DJG/DJN/reh
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November 06, 2008 16:55 ET (21:55 GMT)
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