Europas größter Versicherer Allianz
Im fortgeführten Geschäft - also ohne die Dresdner Bank - kam der Konzern auf einen Quartalsüberschuss von 545 Millionen Euro und lag damit knapp unter der Analystenerwartung von 555 Millionen Euro. Beim operativen Gewinn kam die Dresdner Bank auf 1,6 Milliarden Euro und übertraf damit die Expertenprognose von 1,5 Milliarden Euro.
PERLET: ZUVERLÄSSIGE AUSSAGEN ÜBER KÜNFTIGE ERTRÄGE DERZEIT KAUM MÖGLICH
Mit Zukunftsprognosen hielt sich die Allianz nach den Erfahrungen der vergangenen Monate zurück. Unsere Aussagen zum Vorbehalt in Bezug auf die Finanzmärkte hatten nie eine größere Bedeutung als in diesem Quartal, sagte Vorstandsmitglied Helmut Perlet. Zuverlässige Aussagen über künftige Erträge sind in diesem Umfeld kaum möglich. Die Kapitalmarktkrise drückte auch auf Umsatz und operativen Gewinn des Lebensversicherungs- und Asset-Management-Geschäfts. Das Eigenkapital des Konzerns schrumpfte von Jahresmitte bis Ende September von 40,5 auf 37,5 Milliarden Euro.
Die bisherige Allianz-Tochter Dresdner Bank, die von der Finanzkrise bisher stark getroffen und Ende August an die Commerzbank verkauft worden war, schrieb im dritten Quartal erneut rote Zahlen. Das operative Ergebnis sank auf minus 835 Millionen Euro nach einen Gewinn von 87 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
AUCH ALLIANZ BANKING MIT OPERATIVEM VERLUST
Auch die neue Sparte Allianz Banking, zu dem nun in Deutschland die Oldenburgische Landesbank (OLB), die von Allianz-Agenturen geworbenen Kunden und das Allianz-Bankgeschäft in Teilen des europäischen Auslands gehören, verzeichnete einen operativen Verlust von 17 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte hier ein Minus von 14 Millionen Euro gestanden.
In der Schaden- und Unfallversicherung verlief das Geschäft relativ stabil. Der operative Gewinn ging um 16 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Der Rückgang sei vor allem auf die Kredit- und die Agrarversicherung zurückzuführen, hieß es.
LEBENS- UND KRANKENVERSICHERUNG LEIDET AUCH UNTER KAPITALMARKTKRISE
Die Lebens- und Krankenversicherung litt wie das Bankgeschäft unter der Kapitalmarktkrise. Fondsgebundene Produkte hätten sich deutlich schwächer verkauft, hieß es. Zugleich belasteten Abschreibungen das operative Ergebnis aus Kapitalanlagen mit 1,6 Milliarden Euro. Die realisierten Gewinne fielen eine halbe Milliarde niedriger aus als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn sank von 873 auf 218 Millionen Euro.
Auch das Asset Management verzeichnete einen deutlich niedrigeren operativen Gewinn. Infolge von Wechselkurs- und Kapitalmarkteffekten sank es den Angaben zufolge um 44 Prozent auf 186 Millionen Euro./stw/he
ISIN DE0008404005
AXC0224 2008-11-07/23:44