DJ Wall Street von Schlussrally getrieben - Dow über 8.000 Punkten
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Euphorie haben die Akteure an Wall Street am Freitag die Meldung vernommen, dass der Präsident der Fereral Reserve von New York, Tim Geithner, künftig Finanzminister unter Präsident Obama werden soll. In einer Rally in der letzten Stunde kletterte der Dow über 500 Punkte und eroberte die 8.000er-Marke zurück, der S&P-500 schloss einen Hauch über 800 Punkten.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 6,5% bzw 494 Punkte auf 8.046. Der S&P-500 stieg um 6,3% bzw 48 Punkte auf 800. Der Nasdaq-Composite legte um 5,2% bzw 68 Punkte auf 1.384 zu. Das Umsatzvolumen lag bei 3,0 (Donnerstag: 2,15) Mrd Aktien. Kursgewinne verzeichneten 2.019 Titel, während 975 Verlierer gesehen wurden und 52 Titel unverändert schlossen.
"Eine fantastische Wahl", so kommentierte ein Banker die Entscheidung des künftigen Präsidenten Obama für Tim Geithner als Finanzminister. Er könne helfen, die Finanzmärkte aus der Krise zu holen. Auf das Konto dieser Personalie gingen im wesentlichen die Kursgewinne im späten Geschäft. Es stehe aber in den Sternen, inwieweit diese Gewinne irgendeine längerfristige Tendenz anzeigten, sagten Teilnehmer. Im volatilsten Markt seit den 1930er Jahren benötige es wenig, um den Markt in die eine oder andere Richtung zu treiben, sagte ein Händler.
Zuvor war der Handel erneut von Volatiltät geprägt. Zu Beginn setzte nach dem "Blutbad" vom Vortag eine Erholung ein, doch drehten die Kurse später wieder ins Minus. Exemplarisch für die Entwicklung waren die Papiere der Citigroup, die in der Spitze zunächst 17,4% im Plus notiert haben, um danach im Tagestief auf ein Minus von 35,2% zu fallen.
Nachrichten von der Konjunkturseite, die die Stimmung der Börsianer beeinflussen könnten, standen am Freitag nicht auf der Agenda. Größter Verlierer unter den Standardwerten waren Citigroup, die nach einer Achterbahnfahrt um 20% auf 3,77 USD einbrachen. Zunächst hatte ein Bericht des "Wall Street Journal" über eine Zerschlagung des Kreditinstituts für Fantasie unter Börsianern gesorgt. Nachdem CEO Vikram Pandit laut "CNBC" allerdings betont hat, dass das bei Smith Barney angesiedelte Brokerage nicht verkauft werde und die Bank über eine starke Kapitalbasis verfüge, ging der Kurs dann in die Knie.
Größter Gewinner unter den Standardwerten waren die zuvor arg gebeutelten Papiere des Aluminiumherstellers Alcoa, die sich um 23,2% auf 8,44 USD verteuerten. In der zweiten Reihe verbilligten sich Dell um 5,2% auf 9,30 USD. Im Tageshoch hatten die Papiere bereits die 10,47 USD gesehen. Der Rechnerhersteller hat im dritten Vierteljahr 0,37 USD je Aktie verdient und damit den Analystenkonsens von 0,31 USD je Aktie deutlich übertroffen.
Autodesk brachen um 15% auf 14,37 USD ein. Die Softwareschmiede hat einen enttäuschenden Ausblick auf das Schlussvierteljahr gegeben. Darüber hinaus hat Merrill Lynch die Aktien auf "Underperform" von "Buy" herabgestuft.
DJG/DJN/raz
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November 21, 2008 16:57 ET (21:57 GMT)
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