Osnabrück (ots) - Terror und Striptease
Angeblich hat niemand vor, Nacktscanner auf Flughäfen einzuführen. Wirklich niemand? Misstrauen ist angebracht. Denn sowohl das Innenministerium als auch die EU-Kommission erweisen sich als wendig. Offiziell hat die Kommission ihre Scanner-Pläne bereits vor Wochen zurückgezogen. Und angeblich geht es bei den nun zusammen mit der deutschen Polizei geplanten Labortests darum, eine schamlose Entblößung von Flugpassagieren zu vermeiden. Doch bleiben beide Seiten jeden Hinweis schuldig, wie dies funktionieren könnte. Sollen etwa kleine schwarze Balken über die Bildschirme wandern und Genitalien und Operationsnarben verdecken? Man darf gespannt sein, welche technische Lösung am Ende herauskommt.
Eines ist indessen jetzt schon sicher: Die Entblößung des Bürgers und seine Kontrolle sind bereits weit fortgeschritten. Video-Überwachungen, Lausch- und Spähangriffe, Online-Durchsuchungen, die Speicherung von Telefondaten und Fingerabdrücken - all das mag in gewissem Maß notwendig sein, um Sicherheit zu gewährleisten. Doch besteht zugleich die Gefahr übertriebener Eingriffe in die Rechte der Bürger. Sie wollen frei von Terrorängsten leben, haben aber ebenso Anspruch auf Achtung ihrer unantastbaren Würde. Auch abgemilderte Formen von Striptease auf Flughäfen sind damit nicht zu vereinbaren.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
Angeblich hat niemand vor, Nacktscanner auf Flughäfen einzuführen. Wirklich niemand? Misstrauen ist angebracht. Denn sowohl das Innenministerium als auch die EU-Kommission erweisen sich als wendig. Offiziell hat die Kommission ihre Scanner-Pläne bereits vor Wochen zurückgezogen. Und angeblich geht es bei den nun zusammen mit der deutschen Polizei geplanten Labortests darum, eine schamlose Entblößung von Flugpassagieren zu vermeiden. Doch bleiben beide Seiten jeden Hinweis schuldig, wie dies funktionieren könnte. Sollen etwa kleine schwarze Balken über die Bildschirme wandern und Genitalien und Operationsnarben verdecken? Man darf gespannt sein, welche technische Lösung am Ende herauskommt.
Eines ist indessen jetzt schon sicher: Die Entblößung des Bürgers und seine Kontrolle sind bereits weit fortgeschritten. Video-Überwachungen, Lausch- und Spähangriffe, Online-Durchsuchungen, die Speicherung von Telefondaten und Fingerabdrücken - all das mag in gewissem Maß notwendig sein, um Sicherheit zu gewährleisten. Doch besteht zugleich die Gefahr übertriebener Eingriffe in die Rechte der Bürger. Sie wollen frei von Terrorängsten leben, haben aber ebenso Anspruch auf Achtung ihrer unantastbaren Würde. Auch abgemilderte Formen von Striptease auf Flughäfen sind damit nicht zu vereinbaren.
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