
Die Aktien der Commerzbank
Ein Aktienhändler sagte: "Die können auf Jahre kein Geld verdienen! Bei 18 Milliarden Euro Staatshilfe von der Soffin zu neun Prozent Zinsen: Das mach 1,5 Milliarden Euro Zinsbelastung pro Jahr." Im besten Jahr 2007 habe die Commerzbank ein Nettoergebnis von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. "Hat da noch jemand Fragen? Das ist nur noch eine reine Abwicklungsbank für den Mittelstand. Das alles ist eine Riesenfarce!!!!!"
Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank hält die Teilverstaatlichung indes für den richtigen Schritt. Insgesamt sei dieses Vorgehen vor dem Hintergrund der real existierenden Finanzkrise positiv. Nun bestehe "wettbewerbliche Waffengleichheit" zwischen den europäischen und US-amerikanischen Banken, denen der Staat schon unter die Arme gegriffen habe. Den US-Banken würden en gros die "toxic assets" (Risikopapiere) aus den Bilanzen gekauft. Sie seien damit "via staatlichem TÜV-Stempel einfach attraktiver" und könnten nicht mehr untergehen. Diese Banken würden zu den "neuen großen Powerhäusern mit staatlicher Hilfe" und drohten den nicht staatlich gestützten Banken das Wasser abzugraben.
Deutschland behalte nun einen industrie- und standortpolitisch veritablen Refinanzierer des deutschen Mittelstands. Eine Übernahme durch einen ausländischen Finanzdienstleister oder eine Bank mit negativen Folgen für den Industrie- und Bankenstandort sei damit ausgeschlossen, sagte Halver. "Die Commerzbank ist damit auch so sicher wie das Sitzen in Abrahams Schoß."
Analysten reagierten zunächst negativ. Die Experten von JP Morgan senken das Ziel von 5,60 auf 4,70 Euro und stufen die Aktie mit "Underweight" ein. UBS senkte das Kursziel von 7,00 auf 5,50 Euro bei der Einstufung "Neutral"./sf/fat
ISIN DE0008032004
AXC0040 2009-01-09/09:07