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MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der insolvente Speicherchip-Hersteller
Qimonda
Die Nachricht beflügelte die Aktie von Infineon, droht die Muttergesellschaft doch beim endgültigen Aus von Qimonda schwer in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Der Konzern fürchtet die Rückzahlung öffentlicher Fördermittel, Forderungen von Mitarbeitern sowie Kartellverfahren und hat dafür bereits 195 Millionen Euro zurückgestellt. Das Infineon-Papier gewannen in einem schwachen Markt bis zum Mittag 2,44 Prozent auf 0,84 Euro hinzu.
"Die Insolvenz macht es leichter, einen Investor zu finden", sagte Infineon-Chefkontrolleur Kley der Zeitung. "Schulden fallen weg, die US-Fabrik muss nicht übernommen werden." In der vergangenen Woche hatte Qimonda die Schließung ihres veralteten US-Werks verkündet, um Geld für die verbliebenen Standorte in Deutschland und Portugal freizuschaufeln. Hier wird weiter produziert. Bis Ende März muss aber ein Geldgeber gefunden sein. "Ja, es gibt, wie ich höre, Hoffnung", sagte Kley.
FRÜHERE VERHANDLUNGEN PLATZTEN
Frühere Verkaufsverhandlungen waren gescheitert. "Wir hatten
Interessenten", sagte Kley. "Aber die wurden mit der eskalierenden
Finanzkrise selbst schwächer und schwächer. Hinzu kam die
dramatische Krise auf dem Markt für Speicherchips, die Qimonda voll
getroffen hat." Bereits im Dezember 2007 lag ein Angebot des
US-Wettbewerbers Micron
Eine weltweite Überproduktion hatte den Preis für Speicherchips vor mehr als einem Jahr einbrechen lassen. Seitdem schreibt die Branche tiefrote Zahlen. Viele Hersteller überleben nur dank staatlicher Hilfen. In Deutschland war das Rettungspaket für Qimonda jedoch gescheitert, weshalb das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. 12.200 Mitarbeiter sind betroffen. Die ebenfalls defizitäre Infineon ist noch mit 77,5 Prozent an Qimonda beteiligt./das/dct/tw
--- Von Daniel Schnettler, dpa-AFX ---
ISIN DE0006231004 US7469041013 US5951121038
AXC0073 2009-02-09/12:22