Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer Chrysler will von der US-Regierung nochmals mindestens fünf Milliarden Dollar (4,0 Mrd Euro) an Notkrediten haben. Der drittgrößte US-Hersteller kündigte in seinem am Dienstag der US-Regierung vorgelegten Sanierungsplan zudem den Abbau von weiteren rund 3.000 Stellen und massive Produktionskürzungen an.
Der Sanierungsplan ist eine Bedingung für weitere staatliche
Milliardenhilfen. Bislang erhielt Chrysler vier Milliarden Dollar.
Bis Ende März müssen Chrysler und der Opel-Mutterkonzern General
Motors (GM)
NARDELLI: 'UNSER PLAN ERFÜLLT DIE BEDINGUNGEN DES REGIERUNGSKREDITS'
Der vorgelegte Plan zeige, dass Chrysler allein überleben könne, teilte der Konzern am Sitz in Detroit (Michigan) mit. "Unser Plan erfüllt die Bedingungen des Regierungskredits", sagte Chrysler-Chef Bob Nardelli in einer Telefonkonferenz. Chrysler wolle die Hilfen des Staates ab 2012 komplett zurückzahlen. Eine Insolvenz sei nach wie vor keine Option der Chrysler-Führung.
Verbessert werden könne Chryslers Lage zusätzlich durch die vor
allem bei Klein- und Mittelklassewagen angestrebte Allianz mit dem
Fiat-
ZUGESTÄNDNISSE DER GEWERKSCHAFT UND DER GLÄUBIGER GRUNDSÄTZLICH ERZIELT
Die von der US-Regierung geforderten Zugeständnisse der Gewerkschaft und der Gläubiger von Chrysler seien grundsätzlich erzielt worden, so der verlustreiche Autobauer. Die Regierung verlangte für weitere Hilfen unter anderem niedrigere Löhne auf dem Niveau ausländischer Hersteller in den USA sowie eine Umschuldung. Seit Anfang 2007 habe Chrysler bereits rund 32.000 Stellen gestrichen. Zuletzt lag die Mitarbeiterzahl früheren Angaben zufolge noch knapp über 50.000.
EINSTELUNG VON DREI WEITEREN MODELLEN
Chrysler will überdies drei weitere Modelle einstellen. Die
Kapazität der Produktion soll um rund 100.000 Stück gesenkt werden.
Die Fixkosten sollen um weitere 700 Millionen Dollar sinken,
Vermögenswerte in Höhe von 300 Millionen Dollar sollen verkauft
werden. Chrysler gehört überwiegend dem US-Finanzinvestor Cerberus.
Knapp 20 Prozent hält noch der deutsche Daimler-
US-Branchenführer General Motors hatte für die Nacht zum Dienstag eine Pressekonferenz zu seinen eigenen Sanierungsplänen angesetzt. Der zweitgrößte US-Hersteller Ford will bislang trotz Milliardenverlusten ohne Regierungskredite auskommen. Der US-Automarkt ist auf steiler Talfahrt. Chrysler rechnet nun für dieses Jahr mit einem Gesamtabsatz aller Hersteller in den USA von 10,1 Millionen Wagen - dies wären so wenig wie seit 40 Jahren nicht. Chryslers Absatz brach zuletzt im Januar um mehr als 50 Prozent ein./fd/DP/he
ISIN DE0007100000 IT0001976403
AXC0249 2009-02-17/23:56