DJ Wall Street schließt nach Erholungsrally deutlich im Plus
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer kräftigen Erholungsrally hat die Wall Street am Dienstag mit einer sehr festen Tendenz geschlossen. Noch am Vortag hatten die wichtigsten Indizes die tiefsten Stände seit mehr als elf Jahren erreicht. Händler sprachen von einer technisch bedingten Erholung. Aber auch einige positive Aussagen von Unternehmensseite - etwa aus dem Einzelhandelssektor - stützten.
Der Dow-Jones-Index (DJIA) legte um 3,3% bzw 236 Punkte auf 7.351 zu. Der S&P-500 stieg um 4% bzw 30 Punkte auf 773 und der Nasdaq-Composite um 3,9% bzw 54 Punkte auf 1.442. Das Handelsvolumen an der New York Stock Exchange lag bei 1,84 (Montag: 1,61) Mrd Aktien. Auf 2.658 Kursgewinner kamen 346 -verlierer. 62 Titel schlossen unverändert.
"(Am Montag) war das Verhältnis Verlierer zu Gewinner bei 10-zu-1 und ich wette, heute ist es umgekehrt", kommentierte ein Händler. "Aber eine Erholung wird lange Zeit brauchen und es wird eine Reihe von kleinen Schritten geben, um das Vertrauen wieder zurückzugewinnen."
Der Bankensektor wurde von Aussagen des Fed-Präsidenten Ben Bernanke gestützt, der dem Bankenausschuss des Senats sagte, dass eine Nationalisierung der großen US-Banken nicht nötig sei, um deren Lebensfähigkeit sicherzustellen. Auch nach Einschätzung der Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC) sind die großen Institute gut mit Kapital ausgestattet, könnten allerdings im Falle eines anhaltenden Schockzustands zusätzliche Staatshilfe benötigen.
J.P. Morgan Chase kletterten um 7,7% auf 21,02 USD, nachdem die Bank mitgeteilt hatte, dass das Geschäft im ersten Quartal bisher "solide profitabel" laufe. Die Quartalsdividende wird dennoch auf 0,05 USD je Aktie gekürzt, um ein Kapitalpolster für die schwierigen Zeiten aufzubauen und die vom Staat erhaltenen Hilfen schneller zurückzuzahlen.
Dabei hatte CEO Jamie Dimon noch im Januar betont, die bis dahin gezahlte Quartalsdividende von 0,38 USD je Aktie sei angemessen. Andere Finanztitel legten noch kräftiger zu: Citigroup um 21,5% auf 2,60 USD und Bank of America um 21% auf 4,73 USD.
Im Einzelhandelssektor hat Home Depot im vierten Quartal zwar unter der zunehmend schlechteren Konjunktur gelitten, dennoch fielen die Zahlen etwas besser als von Analysten erwartet aus und sorgten bei den Anlegern für Hoffnungen hinsichtlich der Konsumfreudigkeit der Amerikaner. Zudem konnte CEO Frank Blake auch Erfolge vermelden, etwa den Abbau der Lagerbestände um über 1 Mrd USD und den Ausstieg des Konzerns trotz schwieriger Bedingungen aus Randaktivitäten. Die Aktie gewann 10,5% auf 20,67 USD.
American Express stiegen um 12,1% auf 13,62 USD. Nachdem sich die Kreditfähigkeit einiger Kunden zuletzt deutlich verschlechtert hat, geht das Unternehmen neue Wege. "Faulen" Kreditkartenkunden wird eine 300-USD-Prepaid-Kreditkarte offeriert, wenn diese ihre bisherigen Kreditschulden schnell zurückzahlen. Das Unternehmen hofft anscheinend, so einen Teil der Außenstände einzusammeln, so ein Marktteilnehmer.
DJG/DJN/reh
(END) Dow Jones Newswires
February 24, 2009 16:52 ET (21:52 GMT)
Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.