DJ UPDATE: Deutsche Börse zahlt für 2008 erneut 2,10 EUR Dividende
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Von Rüdiger Schoß DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz eines Gewinnrückgangs im vierten Quartal hat die Deutsche Börse AG im letzten Jahresviertel erneut die Erwartung des Finanzmarktes übertroffen. Wie der Börsenplatzbetreiber in Frankfurt mitteilte, werde das laufende Jahr jedoch wegen spürbarer Kundenzurückhaltung zur "Herausforderung". Entgegen der allgemeinen Erwartung soll die Dividende mit 2,10 EUR auf Vorjahreshöhe verharren.
Vorstandsvorsitzender Reto Francioni erwartet ein "herausforderndes Jahr 2009, dass unsere ganze Kraft benötigen wird". Seit Jahresbeginn registriere die Deutsche Börse AG "eine Zurückhaltung beim Handel in Wertpapieren und Derivaten". Anfang Dezember hatte die Deutsche Börse erklärt, sie erwarte 2009 ein moderates Umsatzwachstum von 3% bis 7% und einen leichten Kostenanstieg auf 1,35 Mrd EUR. Diese Aussagen wiederholte sie am Dienstagabend nicht.
Finanzvorstand Thomas Eichelmann sieht den Konzern jedoch durch "geeignete Maßnahmen und flexible Planungs- und Steuerungssysteme" für das schwierige Kapitalmarktumfeld "gut gerüstet". Für das laufende Jahr senke der Konzern deshalb seine Kostenprognose. Sie gelte ohne etwaige Veränderungen bei volumenabhängigen Kosten und unter Beibehaltung wichtiger Wachstumsinitiativen. 2008 beliefen sich die Kosten auf 1,284 Mrd EUR nach 1,324 Mrd im Jahr zuvor. Anfang Dezember hatte die Deutsche Börse angekündigt, 2009 mit 1,315 Mrd EUR zu rechnen.
Für 2008, dem bislang besten Jahr der Unternehmensgeschichte, schlägt der Vorstand vor, unverändert 2,10 EUR Dividende je Aktie zu zahlen. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 2,64 EUR gerechnet. Den Angaben zufolge beträgt die Dividendenausschüttungsquote 38%. Über weitere Aktienrückkäufe will der Vorstand erst zur Vorlage des Halbjahresergebnisses entscheiden. Weiterhin würden dabei die Kapitalstruktur, Investitionsbedürfnisse sowie generelle Liquiditätserwägungen berücksichtigt.
Im nachbörslichen Geschäft blieb das Zahlenwerk der Börse ohne spürbare Auswirkungen. Ein Händler der Düsseldorfer Wertpapierhandelsbank Lang & Schwarz sagte, in den Titeln der Deutschen Börse habe es wenig Umsatz gegeben, obwohl die Zahlen seiner Einschätzung nach etwas besser als erwartet ausgefallen seien.
Im abgelaufenen vierten Quartal stieg der Umsatz der Deutschen Börse auf 609,0 (4Q 2007: 537,7) Mio EUR. Der in Frankfurt beheimatete DAX-Konzern verbuchte nach Steuern einen Rückgang auf 222,4 (270,5) Mio EUR. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,19 (1,40) EUR. Das vierte Quartal fiel damit insgesamt besser aus, als von Dow Jones Newswires befragte Analysten erwartet. Sie hatten im Durchschnitt mit 598 Mio EUR Umsatz und 1,10 EUR Gewinn je Aktie gerechnet. Lediglich das EBITA verfehlte die von Analysten prognostizierten 339 Mio EUR.
2008 erzielte der Konzern erneut das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz der Deutschen Börse AG betrug 2,455 (2007: 2,185) Mrd EUR. Das Netto-Ergebnis gab der Konzern mit 1,033 (0,912) Mrd EUR an. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,42 (4,70) EUR. Zwar sorgte die Finanzmarktkrise für Zurückhaltung der Anleger im Aktienhandel. Jedoch stieg die Aktivität an der Eurex um 17% und erzielte mit 3,17 Mrd gehandelten Kontrakten einen neuen Rekord (2007: 2,7 Mrd.).
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February 24, 2009 16:57 ET (21:57 GMT)
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