New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street bekam heute Rückenwind aus Fernost. Die Börse Shanghai zog bereits am frühen US-Morgen um 6 Prozent an und löste eine Kaufwelle aus, die über Europa auch an die Wall Street schwappte. Schon seit Wochen gab es Anzeichen, dass sich die Wirtschaft in dem aufstrebenden fernöstlichen Riesenreich wieder erholt.
Lokomotivenwechsel für die Weltwirtschaft
Heute bestätigte ein markanter Anstieg des chinesischen Konjunkturbarometers Einkaufsmanagerindex, dass die Wirtschaft im Reich der Mitte wieder Fuß fasst. Außerdem gibt es die Hoffnung, dass die Regierung in Peking beim morgen fälligen Kongresse der kommunistischen Partei neue Stimulierungsmaßnahmen verkündet. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass China die schwächelnde USA als Lokomotive der Weltwirtschaft allmählich ablöst und die globale Konjunktur wieder aus dem Tal zieht.
Anhaltender Blues in den USA
Die Chinahoffnung tröstete heute über die anhaltend negativen Fakten aus den USA hinweg. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungen (der rund 80 Prozent der US-Wirtschaftsleistung abbildet) bröckelte im Februar auf 41.6 Prozent (Vormonat: 42.9 Prozent). Werte unter 50 bedeuten, dass die Wirtschaft schrumpft.
Auch das Beige Book stimmte in den US-Katzenjammer ein. Die Fed machte in ihrem wirtschaftlichen Lagebericht der Nation wenig Hoffnung auf eine signifikante Erholung in den USA vor Jahresende oder gar Anfang 2010.
Der Dow Jones Industrial Average gewann 2,23 Prozent auf 6.875 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 verbesserte sich 2,38 Prozent auf 712 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 2,48 Prozent auf 1.353 Punkte.
Dow Jones Average: Aluminium zum Frühstück?
Tops:
Caterpillar kletterte 13,2 Prozent auf Dollar. Der weltweit aufgestelle Baumaschinenriese hatte zwei Schubkräfte: Die neue China-Fantasie und die Hoffnung, dass der US-Kongress etwas gegen die Hypotheken-Pleiten unternimmt, was wiederum den darniederliegenden US-Eigenheimbau zum Leben erweckt.
Alcoa stieg 12,8 Prozent auf 6,24 Dollar. China erwacht und braucht mehr Aluminium, heißt jedenfalls die Hoffnung.
General Motors gewann10,6 Prozent auf 2,20 Dollar. Wenn es aufwärtsgeht, kann vielleicht auch der sieche Dinosaurier, der auch in China engagiert ist, überleben.
Flops:
JP Morgan rutschte 8,1 Prozent auf 19,30 Dollar.
Citigroup sank 7,4 Prozent auf 1,13 Dollar.
General Electric verlor 4,6 Prozent auf 6,69 Dollar. Der Mischkonzern leidet weiter unter der Angst, dass das Management - vor allem wegen der unter der Kreditkrise leidenden Finanztochter GE Finance - frisches Kapital aufnehmen muss, was angesichts der Kreditkrise schwierig und sehr teuer ist.
S&P 500: Resteverwertung macht reich
Tops:
Big Lots kletterte 18 Prozent auf 17,15 Dollar. Der Discounter, der Restbestände und Konkurs-Material billig verkauft, ist anscheinend Gewinner der Krise. Der Spezialhändler hob jedenfalls seinen Gewinnausblick an. Das Aktienresearch von Standard & Poor`s verbesserte die Konsumaktie von „Halten“ auf „Kaufen“ und hob das Kursziel um 2 Dollar auf 20 Dollar.
BJ´s Wholesale Club gewann 7,2 Prozent auf 29,42 Dollar. Der Discount-Warenhausbetreiber auf Club-Basis steigerte seinen Gewinn um 5 Prozent, mehr als erwartet. Die Rezession treibe die Kunden in dessen Läden, hieß es.
Foster Wheeler sprang 9,7 Prozent auf 14,52 Dollar. Der Ingenieuer-Dienstleister wurde beim Broker Broadpoint AmTech von „Neutral“ auf „Kaufen“ angehoben.
Flops:
US Bancorp rutschte 12,5 Prozent auf 11,01 Dollar. Die Bankholding beugt sich der Finanzkrise und kappt ihre Dividende um 88 Prozent.
Nasdaq: Technologie für China
Die technologielastige Computerbörse profitierte weiter von den Schwergewichten (Nasdaq 100 plus 2,7 Prozent) und den Chips. Die wieder auflebenden Chinesen werden sicherlich auch mehr Technologie brauchen.
Apple stieg 3,2 Prozent auf 91,17 Dollar. Die Kalifornier hatten bereits gestern eine neue Generation ihrer Mac-Rechner vorgestellt.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, kletterte 6,7 Prozent auf 40,49 Dollar.
Palm verlor dagegen 4,3 Prozent auf 7,06 Dollar. Der Smartphone Pionier gab gestern nach Börsenschluss eine Umsatzwarnung für das laufende Quartal ab, wegen der Umstellung auf das neue Gerät Pre (mit neuem Betriebssystem). Der Broker Piper Jaffray beförderte die Aktie heute allerdings von „Neutral“ auf „Kaufen“ und schraubte sein Kursziel von 4 Dollar auf 10 Dollar hoch. RBC Capital bekräftigte die Einschätzung „Sector Perform“, hob aber das Kursziel von 3,50 Dollar auf 5 Dollar, Barclays Capital bleibt dagegen auf „Untergewichten“ und Kursziel 1 Dollar. Der Broker Canaccord Adams verharrt auf „Verkaufen“ und Kursziel „Null“.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, kletterte 4,6 Prozent auf 200 Punkte. Chinafantasie?
Internet: Kindle für iPhones
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets profitierten ebenfalls von der wachsenden Zuversicht, immerhin haben sie sich (gemessen an Gewinn- und Umsatzentwicklung) bereits in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich gut geschlagen.
Amazon.com kletterte 5 Prozent auf 64,81 Dollar. Seit Jahresanfang ist das ein Plus von 26 Prozent. Der E-Commerce-Pionier startete heute einen neuen Coup. Die Buch-Downloads, die ursprünglich nur für den Amazon-Book-Reader Kindle eingerichtet wurden, sind jetzt auch auf anderen Geräte verfügbar, darunter dem iPhone.
Außerdem hob die Agentur Moody`s die Amazon-Verbindlichkeiten von Baa3 auf Ba2, das bedeutet, die Amazon-Anleihen sind nicht mehr Junk-Bonds.
Der Rivale Ebay gewann 3,7 Prozent auf 10,81 Dollar.
Netflix stieg ebenfalls 3,7 Prozent auf 37,71 Dollar. Der Broker Stifel Niolaus beförderte die Online-Videothek von „Verkaufen“ auf „Halten“ und verwies dabei auf die Probleme des Konkurrenten Blockbuster, obwohl die Traditionskette heute Gerüchte über ein Bankrott zurück wies.
Google war heute die unrühmlich Ausnahme mit minus 2 Prozent auf 318,92 Dollar. CEO Eric Schmidt äußerte sich anlässlich einer Morgan Stanley-Konferenz pessimistisch zur US-Wirtschaftslage und wollte nicht ausschließen, dass die Konjunkturschwäche auch den Suchmaschinenbetreiber betrifft. Morgan Stanley-Analystin Mary Meeker, die dort das betreffende Interview geführt hatte, erklärte, dass die Einnahmen je Klick in diesem Jahr möglicherweise um 5 Prozent fallen (minus 2 Prozent in Q4 08). Möglicherweise könne sich der Rückgang wegen der knappen Budgets der Unternehmen im März beschleunigen. Die Morgan Stanley Analystin bleibt aber bei der Empfehlung „Übergewichten“
Barclays Capital zählt Google weiterhin zu den Top-Picks im Internetbereich. Die Äußerungen von CEO Schmidt sind nichts neues, hieß es dort.
Yahoo sprang 5,3 Prozent auf 318,92 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, profitierte weiter von der China-Fantasie und kletterte 8,8 Prozent auf 157,32 Dollar.
Öl: Lagerbestände und China-Fantasie
Das Öl hatte heute gleich zwei „bullishe“ Faktoren: Die neue China-Fantasie und die US-Lagerbestände, die heute weiter zurückgingen. Der April-Kontrakt für Crude kletterte an der New York Mercantile Exchange um 3,49 Dollar und schloss auf 45,14 Dollar.
Gold: Die Luft entweicht weiter
Der Gold-Kontrakt trudelte heute an der New York Mercantile Exchange 6,50 Dollar und schloss auf 907,10 Dollar.
Lokomotivenwechsel für die Weltwirtschaft
Heute bestätigte ein markanter Anstieg des chinesischen Konjunkturbarometers Einkaufsmanagerindex, dass die Wirtschaft im Reich der Mitte wieder Fuß fasst. Außerdem gibt es die Hoffnung, dass die Regierung in Peking beim morgen fälligen Kongresse der kommunistischen Partei neue Stimulierungsmaßnahmen verkündet. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass China die schwächelnde USA als Lokomotive der Weltwirtschaft allmählich ablöst und die globale Konjunktur wieder aus dem Tal zieht.
Anhaltender Blues in den USA
Die Chinahoffnung tröstete heute über die anhaltend negativen Fakten aus den USA hinweg. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungen (der rund 80 Prozent der US-Wirtschaftsleistung abbildet) bröckelte im Februar auf 41.6 Prozent (Vormonat: 42.9 Prozent). Werte unter 50 bedeuten, dass die Wirtschaft schrumpft.
Auch das Beige Book stimmte in den US-Katzenjammer ein. Die Fed machte in ihrem wirtschaftlichen Lagebericht der Nation wenig Hoffnung auf eine signifikante Erholung in den USA vor Jahresende oder gar Anfang 2010.
Der Dow Jones Industrial Average gewann 2,23 Prozent auf 6.875 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 verbesserte sich 2,38 Prozent auf 712 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 2,48 Prozent auf 1.353 Punkte.
Dow Jones Average: Aluminium zum Frühstück?
Tops:
Caterpillar kletterte 13,2 Prozent auf Dollar. Der weltweit aufgestelle Baumaschinenriese hatte zwei Schubkräfte: Die neue China-Fantasie und die Hoffnung, dass der US-Kongress etwas gegen die Hypotheken-Pleiten unternimmt, was wiederum den darniederliegenden US-Eigenheimbau zum Leben erweckt.
Alcoa stieg 12,8 Prozent auf 6,24 Dollar. China erwacht und braucht mehr Aluminium, heißt jedenfalls die Hoffnung.
General Motors gewann10,6 Prozent auf 2,20 Dollar. Wenn es aufwärtsgeht, kann vielleicht auch der sieche Dinosaurier, der auch in China engagiert ist, überleben.
Flops:
JP Morgan rutschte 8,1 Prozent auf 19,30 Dollar.
Citigroup sank 7,4 Prozent auf 1,13 Dollar.
General Electric verlor 4,6 Prozent auf 6,69 Dollar. Der Mischkonzern leidet weiter unter der Angst, dass das Management - vor allem wegen der unter der Kreditkrise leidenden Finanztochter GE Finance - frisches Kapital aufnehmen muss, was angesichts der Kreditkrise schwierig und sehr teuer ist.
S&P 500: Resteverwertung macht reich
Tops:
Big Lots kletterte 18 Prozent auf 17,15 Dollar. Der Discounter, der Restbestände und Konkurs-Material billig verkauft, ist anscheinend Gewinner der Krise. Der Spezialhändler hob jedenfalls seinen Gewinnausblick an. Das Aktienresearch von Standard & Poor`s verbesserte die Konsumaktie von „Halten“ auf „Kaufen“ und hob das Kursziel um 2 Dollar auf 20 Dollar.
BJ´s Wholesale Club gewann 7,2 Prozent auf 29,42 Dollar. Der Discount-Warenhausbetreiber auf Club-Basis steigerte seinen Gewinn um 5 Prozent, mehr als erwartet. Die Rezession treibe die Kunden in dessen Läden, hieß es.
Foster Wheeler sprang 9,7 Prozent auf 14,52 Dollar. Der Ingenieuer-Dienstleister wurde beim Broker Broadpoint AmTech von „Neutral“ auf „Kaufen“ angehoben.
Flops:
US Bancorp rutschte 12,5 Prozent auf 11,01 Dollar. Die Bankholding beugt sich der Finanzkrise und kappt ihre Dividende um 88 Prozent.
Nasdaq: Technologie für China
Die technologielastige Computerbörse profitierte weiter von den Schwergewichten (Nasdaq 100 plus 2,7 Prozent) und den Chips. Die wieder auflebenden Chinesen werden sicherlich auch mehr Technologie brauchen.
Apple stieg 3,2 Prozent auf 91,17 Dollar. Die Kalifornier hatten bereits gestern eine neue Generation ihrer Mac-Rechner vorgestellt.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, kletterte 6,7 Prozent auf 40,49 Dollar.
Palm verlor dagegen 4,3 Prozent auf 7,06 Dollar. Der Smartphone Pionier gab gestern nach Börsenschluss eine Umsatzwarnung für das laufende Quartal ab, wegen der Umstellung auf das neue Gerät Pre (mit neuem Betriebssystem). Der Broker Piper Jaffray beförderte die Aktie heute allerdings von „Neutral“ auf „Kaufen“ und schraubte sein Kursziel von 4 Dollar auf 10 Dollar hoch. RBC Capital bekräftigte die Einschätzung „Sector Perform“, hob aber das Kursziel von 3,50 Dollar auf 5 Dollar, Barclays Capital bleibt dagegen auf „Untergewichten“ und Kursziel 1 Dollar. Der Broker Canaccord Adams verharrt auf „Verkaufen“ und Kursziel „Null“.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, kletterte 4,6 Prozent auf 200 Punkte. Chinafantasie?
Internet: Kindle für iPhones
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets profitierten ebenfalls von der wachsenden Zuversicht, immerhin haben sie sich (gemessen an Gewinn- und Umsatzentwicklung) bereits in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich gut geschlagen.
Amazon.com kletterte 5 Prozent auf 64,81 Dollar. Seit Jahresanfang ist das ein Plus von 26 Prozent. Der E-Commerce-Pionier startete heute einen neuen Coup. Die Buch-Downloads, die ursprünglich nur für den Amazon-Book-Reader Kindle eingerichtet wurden, sind jetzt auch auf anderen Geräte verfügbar, darunter dem iPhone.
Außerdem hob die Agentur Moody`s die Amazon-Verbindlichkeiten von Baa3 auf Ba2, das bedeutet, die Amazon-Anleihen sind nicht mehr Junk-Bonds.
Der Rivale Ebay gewann 3,7 Prozent auf 10,81 Dollar.
Netflix stieg ebenfalls 3,7 Prozent auf 37,71 Dollar. Der Broker Stifel Niolaus beförderte die Online-Videothek von „Verkaufen“ auf „Halten“ und verwies dabei auf die Probleme des Konkurrenten Blockbuster, obwohl die Traditionskette heute Gerüchte über ein Bankrott zurück wies.
Google war heute die unrühmlich Ausnahme mit minus 2 Prozent auf 318,92 Dollar. CEO Eric Schmidt äußerte sich anlässlich einer Morgan Stanley-Konferenz pessimistisch zur US-Wirtschaftslage und wollte nicht ausschließen, dass die Konjunkturschwäche auch den Suchmaschinenbetreiber betrifft. Morgan Stanley-Analystin Mary Meeker, die dort das betreffende Interview geführt hatte, erklärte, dass die Einnahmen je Klick in diesem Jahr möglicherweise um 5 Prozent fallen (minus 2 Prozent in Q4 08). Möglicherweise könne sich der Rückgang wegen der knappen Budgets der Unternehmen im März beschleunigen. Die Morgan Stanley Analystin bleibt aber bei der Empfehlung „Übergewichten“
Barclays Capital zählt Google weiterhin zu den Top-Picks im Internetbereich. Die Äußerungen von CEO Schmidt sind nichts neues, hieß es dort.
Yahoo sprang 5,3 Prozent auf 318,92 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, profitierte weiter von der China-Fantasie und kletterte 8,8 Prozent auf 157,32 Dollar.
Öl: Lagerbestände und China-Fantasie
Das Öl hatte heute gleich zwei „bullishe“ Faktoren: Die neue China-Fantasie und die US-Lagerbestände, die heute weiter zurückgingen. Der April-Kontrakt für Crude kletterte an der New York Mercantile Exchange um 3,49 Dollar und schloss auf 45,14 Dollar.
Gold: Die Luft entweicht weiter
Der Gold-Kontrakt trudelte heute an der New York Mercantile Exchange 6,50 Dollar und schloss auf 907,10 Dollar.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)