Frankfurt (BoerseGo.de) - Ob die derzeitige Erholung nur eine von vielen Bärenmarkt-Rallyes ist oder eine grundsätzliche Wende, das wird sich erst in einigen Monaten oder in einem Jahr herausstellen. Die Fakten sprechen jedenfalls für eine Wende zum Guten, egal wenn sie eintritt:
1. Die Krise der Banken geht schneller zu Ende als viele dachten. Zwei große Bankhäuser berichteten - unabhängig voneinander -, dass sich ihr Geschäft seit Jahresanfang erholt. Die Deutsche Bank, der Branchenprimus hierzulande und einer der europäischen Marktführer, meldete bereits am Wochenende, dass man seit Januar wieder Gewinne macht. Der positive Trend habe sich im Februar fortgesetzt. Gestern verblüffte die schwer angeschlagene Citigroup mit der Botschaft, man erlebe derzeit das beste Quartal seit 2007 und mache wieder Gewinne. Beide Äußerungen überraschen nicht wirklich - lediglich der Zeitpunkt. Immerhin hat die Krise die Zahl der Banken und damit deren Wettbewerb verringert, das bedeutet höhe Gewinnmargen bei Krediten und anderen Bankgeschäften. Außerdem dürften viele der notleidenden Forderungen inzwischen weitgehend abgeschrieben sein, also kaum zusätzliche Verluste verursachen. Da die Banken die Rezession zumindest verschärft haben, dürften ihre Erholung auch den Aufschwung wieder einleiten.
2. Der US-Immobilienmarkt entspannt sich. Die US-Hypothekenanträge stiegen in der vergangenen Woche um 11,3 Prozent gegenüber der Vorwoche und liegen jetzt um 5,7 Prozent über dem Vorjahr. Ein Anzeichen, dass niedrige Eigenheimpreise und Hypothekenzinsen die Nachfrage nach Häusern anregt. Das Abklingen der Immobilienkrise hilft wiederum den kreditgebenden Banken.
3. Der US-Konsum hat sich nach dem Rutsch im vierten Quartal wieder stabilisiert, das signalisiert auch die wieder wachsende Benzinnachfrage und eine Beschleunigung beim E-Commerce.
4. Der Welthandel scheint wieder zu beschleunigen. Das signalisiert jedenfalls der Konjunkturindikator Baltic Dry Index, ein Barometer für den Welthandel, der bereits schon seit Monaten wieder steigt.
5. Die Konjunktur in China fasst wieder Fuss. Das zeigte vergangene Woche der dort erfasste Einkaufsmanagerindex, der wieder deutlich anzog. Heute kam die Meldung, dass die Investitionen der chinesischen Fabriken wieder anspringen. Da China zunehmend Einfluss gewinnt, dürfte das fernöstliche Riesenreich der Weltkonjunktur einen Schub verleihen.
Der Xetra-DAX schloss mit einem Tagesgewinn von 0,70 Prozent auf 3.914 Punkten.
Die Entspannung in der Bankenkrise verschaffte vor allem einigen Finanz-Titeln satte Kursgewinne, besonders der Deutschen Bank und der Deutschen Postbank.
Gefragt waren auch BMW und Daimler.
Später Kursrutsch
Die Aktien der Commerzbank fielen dagegen mit einem späten Kursrutsch aus der Reihe, ohne dass dafür Nachrichten publik wurden. Auf der Verliererliste standen auch die vermeintlich „sicheren Häfen“ der Vortage. Die defensiven Papiere wurden heute verkauft und in riskantere umgetauscht, etwa Banken und Autowerte. Das führte besonders bei Fresenius Medical Care zu Kursverlusten. E.ON litt außerdem unter den bereits gestern gesenkten Gewinnprognosen. Der West LB degradierte den Elektrizitäts-Konzern von „Kaufen“ auf „Neutral“. JP Morgan dampfte das Kursziel von 41 Euro auf 32 euro ein, bleibt aber bei dem Rat „Übergewichten“.
Der Top des MDAX war die Hannover Rück, die mit einem starken vierten Quartal 2008 und einem optimistischen Ausblick überraschte. Im TecDAX wurden Phonenix Solar gekauft. Außerdem schien der Halbleiterwert Aixtron, einst eine Ikone des Neuen Marktes, auch eine kleine Renaissance zu erfahren.
1. Die Krise der Banken geht schneller zu Ende als viele dachten. Zwei große Bankhäuser berichteten - unabhängig voneinander -, dass sich ihr Geschäft seit Jahresanfang erholt. Die Deutsche Bank, der Branchenprimus hierzulande und einer der europäischen Marktführer, meldete bereits am Wochenende, dass man seit Januar wieder Gewinne macht. Der positive Trend habe sich im Februar fortgesetzt. Gestern verblüffte die schwer angeschlagene Citigroup mit der Botschaft, man erlebe derzeit das beste Quartal seit 2007 und mache wieder Gewinne. Beide Äußerungen überraschen nicht wirklich - lediglich der Zeitpunkt. Immerhin hat die Krise die Zahl der Banken und damit deren Wettbewerb verringert, das bedeutet höhe Gewinnmargen bei Krediten und anderen Bankgeschäften. Außerdem dürften viele der notleidenden Forderungen inzwischen weitgehend abgeschrieben sein, also kaum zusätzliche Verluste verursachen. Da die Banken die Rezession zumindest verschärft haben, dürften ihre Erholung auch den Aufschwung wieder einleiten.
2. Der US-Immobilienmarkt entspannt sich. Die US-Hypothekenanträge stiegen in der vergangenen Woche um 11,3 Prozent gegenüber der Vorwoche und liegen jetzt um 5,7 Prozent über dem Vorjahr. Ein Anzeichen, dass niedrige Eigenheimpreise und Hypothekenzinsen die Nachfrage nach Häusern anregt. Das Abklingen der Immobilienkrise hilft wiederum den kreditgebenden Banken.
3. Der US-Konsum hat sich nach dem Rutsch im vierten Quartal wieder stabilisiert, das signalisiert auch die wieder wachsende Benzinnachfrage und eine Beschleunigung beim E-Commerce.
4. Der Welthandel scheint wieder zu beschleunigen. Das signalisiert jedenfalls der Konjunkturindikator Baltic Dry Index, ein Barometer für den Welthandel, der bereits schon seit Monaten wieder steigt.
5. Die Konjunktur in China fasst wieder Fuss. Das zeigte vergangene Woche der dort erfasste Einkaufsmanagerindex, der wieder deutlich anzog. Heute kam die Meldung, dass die Investitionen der chinesischen Fabriken wieder anspringen. Da China zunehmend Einfluss gewinnt, dürfte das fernöstliche Riesenreich der Weltkonjunktur einen Schub verleihen.
Der Xetra-DAX schloss mit einem Tagesgewinn von 0,70 Prozent auf 3.914 Punkten.
Die Entspannung in der Bankenkrise verschaffte vor allem einigen Finanz-Titeln satte Kursgewinne, besonders der Deutschen Bank und der Deutschen Postbank.
Gefragt waren auch BMW und Daimler.
Später Kursrutsch
Die Aktien der Commerzbank fielen dagegen mit einem späten Kursrutsch aus der Reihe, ohne dass dafür Nachrichten publik wurden. Auf der Verliererliste standen auch die vermeintlich „sicheren Häfen“ der Vortage. Die defensiven Papiere wurden heute verkauft und in riskantere umgetauscht, etwa Banken und Autowerte. Das führte besonders bei Fresenius Medical Care zu Kursverlusten. E.ON litt außerdem unter den bereits gestern gesenkten Gewinnprognosen. Der West LB degradierte den Elektrizitäts-Konzern von „Kaufen“ auf „Neutral“. JP Morgan dampfte das Kursziel von 41 Euro auf 32 euro ein, bleibt aber bei dem Rat „Übergewichten“.
Der Top des MDAX war die Hannover Rück, die mit einem starken vierten Quartal 2008 und einem optimistischen Ausblick überraschte. Im TecDAX wurden Phonenix Solar gekauft. Außerdem schien der Halbleiterwert Aixtron, einst eine Ikone des Neuen Marktes, auch eine kleine Renaissance zu erfahren.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)
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