(Neu: Mehr Details, Amex-Chef)
NEW YORK (dpa-AFX) - Beim US-Kreditkartenkonzern American
Express
Der Überschuss von American Express (Amex) brach im ersten Quartal zum Vorjahr um 63 Prozent auf 361 Millionen Dollar (277 Mio Euro) ein, wie der Konzern am Donnerstagabend in New York mitteilte. Analysten hatten wegen der Wirtschaftskrise allerdings einen noch kräftigeren Rückgang befürchtet.
WEITERE EINNAHMEAUSFÄLLE DROHEN: OBAMA WILL GEGEN AUSWÜCHSE VORGEHEN
Amex sowie anderen Kartenanbietern und Banken drohen weitere Einnahmeausfälle: US-Präsident Barack Obama kündigte am Donnerstag einen massiven Vorstoß gegen Auswüchse der Branche in den USA an. Mit einem Gesetz will er gegen überzogene Zinssätze, horrende Gebühren und Knebelverträge vorgehen. Obama hatte dazu eigens die Chefs der größten Kartenanbieter und Banken ins Weiße Haus zitiert.
Die enormen Belastungen etwa durch Zinssätze von teils 30 Prozent und mehr nehmen vielen Bürgern in der Rezession den letzten finanziellen Spielraum. Dies hatte zuletzt für zunehmende öffentliche Empörung gesorgt. Bei vielen Experten gelten die enormen Schulden der US-Verbraucher auf Kreditkarten noch immer als "tickende Zeitbombe". Amex sprach zuletzt aber von einer möglichen leichten Entspannung.
AKTIEN LEGEN IM NACHBÖRSLICHEN HANDEL DEUTLICH ZU
Im nachbörslichen Handel legten die Aktien des Instituts deutlich zu, nachdem die Zahlen immerhin besser als die Prognosen ausgefallen waren. Amex-Chef Kenneth Chenault wertete es angesichts der Krise als Erfolg, dass sich sein Haus in der Gewinnzone halten konnte. Im reinen US-Kartengeschäft schrieb Amex jedoch rote Zahlen.
Amex musste im ersten Quartal weitere 1,8 Milliarden Dollar als Risikovorsorge für Kreditausfälle zurückstellen. Die Erträge sackten um 18 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar ab. Der Finanzkonzern gehört zu den mit einer Milliardenspritze vom Staat gestützten Instituten und baut rund zehn Prozent seiner Stellen ab.
Die Marktführer Visa
ISIN US0258161092
AXC0295 2009-04-23/23:51