DJ UPDATE: UBS hält nach Verlust in 1Q an Gewinnziel 2009 fest
(NEU: Details, Analyst, Kurs) Von Barbara Millner DOW JONES NEWSWIRES
ZÜRICH (Dow Jones)--Die schweizerische Großbank UBS hat im ersten Quartal 2009 wie erwartet tiefrote Zahlen geschrieben, hält aber am Ziel eines Gewinns im Gesamtjahr 2009 unverändert fest. Für die nahe Zukunft gibt sie sich vorsichtig. Die realwirtschaftliche Lage habe sich erneut verschlechtert, was sich in den nächsten Quartalen negativ auf die Kreditrückstellungen auswirken dürfte, teilte die Bank aus Zürich am Dienstag bei Vorlage der Erstquartalszahlen mit.
UBS plane weiterhin den Verkauf von Geschäftsbereichen zwecks Stärkung der Kapitalbasis, erklärte CFO John Cryan in einer Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen. Diese Vorgehensweise werde eher in Betracht gezogen als sich wegen einer Kapitalerhöhung an die Aktionäre zu wenden, sagte Cryan. Konkrete Angaben wollte er nicht machen, aber es gebe einige Positionen.
Der den Aktionären zurechenbaren Nettoverlust stellte sich auf 1,975 Mrd CHF, hieß es. Mitte April hatte die UBS einen Fehlbetrag von rund 2 Mrd CHF in Aussicht gestellt. Die Verluste seien vorrangig auf Risikopositionen in Geschäftsfeldern zurückzuführen, aus denen sich die Investmentbank derzeit zurückziehe oder bereits zurückgezogen habe, teilte die UBS am Dienstag mit. Die Bank gehört zu den am härtesten von der Finanzkrise getroffenen Instituten.
Im Vorjahresquartal war ein Nettoverlust von 11,617 Mrd CHF angefallen, im vierten Quartal von 9,563 Mrd CHF. Der Nettoverlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen betrug in den ersten drei Monaten 1,852 Mrd CHF gegenüber einem Nettoverlust von 11,584 Mrd CHF im Vorjahreszeitraum, im vierten Quartal waren es 9,460 Mrd CHF.
Der Geschäftsertrag erhöhte sich im ersten Quartal auf plus 4,970 Mrd CHF verglichen mit einem Minus von 4,034 Mrd CHF im Vorjahresquartal. Im Vorquartal betrug der Geschäftsertrag 4,696 Mrd CHF.
Die BIZ-Kernkapitalquote (Tier 1) lag den weiteren Angaben der UBS zufolge bei 10,5% (Vorquartal: 11,0%) und übertraf damit die Zielvorgabe von etwa 10%. Die BIZ-Gesamtkapitalquote betrug 14,7% gegenüber 15,0% im Vorquartal. Unter Berücksichtigung des angekündigten Verkaufs von UBS Pactual liege die BIZ-Tier-1-Ratio auf Pro-forma-Basis bei 11,0%.
Die Nettoneugeldabflüsse haben sich laut UBS im ersten Quartal im neu geschaffenen Segment Wealth Management & Swiss Bank verlangsamt. Sie lagen bei 23,4 Mrd CHF nach noch 60,4 Mrd CHF im vierten Quartal 2008. Eine entsprechende Entwicklung verzeichnete auch das Segment Global Asset Management mit einem Nettoneugeldabfluss von 7,7 Mrd CHF nach 27,6 Mrd CHF. Im ebenfalls neuen Segment Wealth Management Americas gab es hingegen Nettoneugeldzuflüsse von 16,2 Mrd CHF nach 2,2 Mrd CHF im 4. Quartal 2008.
Der UBS zufolge hat sich die Marktstimmung im ersten Quartal zwar aufgehellt. Die Lage an den Kreditmärkten verbessere sich jedoch nur teilweise. Der Handel mit komplexen Finanzprodukten sei nach wie vor illiquide, und an den Märkten herrsche weiterhin Nervosität. Die UBS bekräftigte am Dienstag das Ziel, den Geschäftsaufwand bis Ende 2010 um 3,5 Mrd bis 4 Mrd CHF zu reduzieren.
Die Erstquartalszahlen der UBS seien "im Großen und Ganzen wie erwartet", sagte WestLB-Analyst Georg Kanders. Ein Londoner Analyst bezeichnete derweil die unerwartet starke Tier-1-Ratio von 10,5% als positive Überraschung. Zusammen mit dem Verkauf von UBS Pactual ergebe sich eine Quote von 11%, was "eine weitere Kapitalerhöhung noch unwahrscheinlicher mache", so der Analyst.
Auch Analyst Michael Dunst von der Commerzbank bewertete die UBS-Zahlen als "in-line" mit der Vorankündigung von Mitte April. Ferner sei der Ausblick vorsichtig, mit den Annahmen, dass der Trend bei den Margen im Vermögensmanagement weiter negativ sein wird.
In einem leichteren schweizerischen Gesamtmarkt notieren UBS gegen 14.28 Uhr mit 16,01 CHF um 1,9% fester.
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May 05, 2009 08:58 ET (12:58 GMT)
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