
(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Analysten)
NEUMARKT (dpa-AFX) Der Möbel- und Bauzulieferer Pfleiderer
An der Börse wurden die Zahlen von Pfleiderer mit einem Kursfeuerwerk aufgenommen. Die Aktie legte bis zum Nachmittag um 10,06 Prozent auf 5,47 Euro zu und gehörte damit zur MDAX-Spitze. Ein Marktteilnehmer hob vor allem den operativen Gewinn vor, der sehr gut aussehe. Positiv bewertete er auch die zusätzlichen Kostensenkungsmaßnahmen. Weniger euphorisch beurteilte Analyst Ingbert Faust von equinet die Bilanzdaten. Die positive Entwicklung der Profitabilität sei offenbar vor allem durch die Auflösung von Rückstellungen zustande gekommen.
KEINE KONKRETE PROGNOSE
Eine konkrete Prognose für 2009 wagte Overdiek aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten weiterhin nicht. Auch wenn Pfleiderer im ersten Quartal eine schwarze Null geschrieben habe, könne dies nicht automatisch auf das ganze Jahr übertragen werden, warnte der Pfleiderer-Chef. Ich schließe nach wie vor nicht aus, dass wir 2009 ein negatives Ergebnis sehen können. Der schwachen Nachfrage will der Konzern aus Neumarkt mit zusätzlichen Einsparungen entgegenwirken. 2009 sollen die Kosten um weitere 80 Millionen Euro gesenkt werden. Mit Preis- und Mengenrückgängen rechnet Pfleiderer im laufenden Geschäftsjahr in allen Segmenten. Diese Effekte will Pfleiderer teilweise über den Gewinn von Marktanteilen ausgleichen.
STELLENABBAU MÖGLICH
Aufgrund der Absatzflaute stellt sich Pfleiderer auch auf einen möglichen Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland ein. Bisher sei der Rückgang der Beschäftigten auf eine Fluktuation zurückzuführen, sagte Overdiek. Derzeit betrage die Kapazitätsauslastung zwischen 75 bis 85 Prozent in den Werken. Im Vorjahreszeitraum habe sie bei 85 bis 100 Prozent oder sogar mehr gelegen. Sollte sich die Nachfragesituation nicht ändern, dann müssten Kapazitäten - wie etwa durch die Herausnahme - von Schichten angepasst werden. Und in diesem Fall benötigt Pfleiderer weniger Mitarbeiter, sagte Overdiek. Es gebe momentan verschiedene Planungsszenarien. Etwas Konkretes könne er aber dazu momentan nicht sagen.
QUARTAL
Im ersten Quartal brach der Umsatz um fast ein Viertel auf 358 Millionen Euro ein. Pfleiderer führte dies vor allem auf einen schwächeren russischen Rubel und polnischen Zloty sowie schlechtere Auslastung der Produktionsanlagen zurück. Kunden hätten zudem in der ersten Quartalshälfte die ihre Lagerbestände weiter abgebaut. Der operativen Gewinn (EBITDA) fiel um 12,7 Prozent auf 52,7 Millionen. Unter dem Strich blieb Pfleiderer mit 0,1 (Vorjahr: 5,3) Millionen Euro in der Gewinnzone und überraschte damit die meisten Experten. Diese hatten im Schnitt mit einem Verlust von 5,8 Millionen Euro gerechnet. Während Pfleiderer bei den Ergebniszahlen die Schätzungen der Analysten übertraf, lag der Umsatz unter den Prognosen./ne/tw
ISIN DE0006764749
AXC0150 2009-05-20/14:11