DJ Arcandor-Neuordnung kurz vor Abschluss - Zeitungen
FRANKFURT (Dow Jones)--In die Neuordnung und die Rettung der angeschlagenen Arcandor AG kommt offenbar zunehmend Bewegung. So sind Bund und Länder dazu bereit, eine Rettungsbeihilfe in Form von Bürgschaften über 450 Mio EUR zur Verfügung zu stellen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ - Freitagausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Bedingung für eine Bewilligung dieser Beihilfe sei, dass sich Arcandor von weiten Teilen auch seines profitablen Geschäftes und damit auch von Arbeitsplätzen trennt.
Mit dem Verweis auf das derzeit noch laufende Verfahren wollte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) den Bericht nicht bestätigen.
Ferner soll der Handelskonzern Metro AG 100 Mio EUR für die Arcandor-Tochter Karstadt geboten haben, wie die "FAZ" weiter schreibt. Metro-Sprecher Martin Bommersheim dementierte diesen Bericht Dow Jones Newswires auf Anfrage. Dies sei nicht richtig, sagte er.
Mit oder ohne Metro: Eine schnelle Lösung ist angesichts der klammen Finanzsituation von Arcandor offenkundig unumgänglich. Bereits am Montag, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD - Freitagausgabe), solle eine Entscheidung über die Beihilfe getroffen werden. Bis dahin würden die erst am Mittwoch ins Spiel gebrachte Rettungsbeihilfe und die schon seit längerem beantragte Kredit und Bürgschaft aus dem Wirtschaftsfonds Deutschland "parallel geprüft".
Dass die Lage weit kritischer ist als bislang angenommen, berichtet derweil das "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Laut dem kreditgebenden Konsortium bestehe bei dem angeschlagenen Konzern eine Einjahres-Ausfallwahrscheinlichkeit von 20%, zitiert das Blatt ein im Auftrag der Bundesregierung erstelltes Gutachten der Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouse-Coopers.
Die Sprecherin des BMWi wollte den Bericht nicht kommentieren. Arcandor-Sprecher Gerd Koslowski kann diese Angaben nicht nachvollziehen. Zum einen liege ihm das Gutachten nicht vor, sagte er Dow Jones Newswires am Freitag auf Anfrage. Zum anderen seien die dem Bericht zufolge in dieses Gutachten eingeflossenen Unternehmensdaten noch gar nicht veröffentlicht.
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(END) Dow Jones Newswires
June 05, 2009 02:55 ET (06:55 GMT)
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