
Es sei auch nicht erkennbar, wie der AOK-Plan echte Transparenz schaffen könne. Von einem echten, nachprüfbaren Tüv könne keine Rede sein, "wenn es nicht um eine abgestimmte Beurteilung durch Profis sondern um die Antworten betroffener Patienten geht, die gar keine medizinischen Kenntnisse haben müssen", so Henke weiter. "Bisher bekommt die AOK bloß viel kostenlose Reklame."
Die AOK habe zwar angekündigt, sie würde Kriterien dafür zusammen mit Ärzten und der Bertelsmann-Stiftung entwickeln. "Die möchte ich aber auch mal gern sehen." Es mache ihn misstrauisch, dass die AOK in die Öffentlichkeit geht, ehe sie die Ärzte überhaupt informiert, kritisiert Henke.
Grundsätzlich wirbt Henke für einen offenen Umgang mit Kritik zwischen Arzt und Patienten. "Wenn Patienten mit ihrem Arzt unzufrieden sind, dann sollten sie das auf jeden Fall ansprechen. Dann kann man am besten klären, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist und ob die Ursache beim Arzt oder in den Rahmenbedingungen liegt, unter denen er arbeiten muss." Wenn ein Patient einen Arzt öffentlich kritisiert, müsse der betreffende Arzt auch Gelegenheit haben, sich zu wehren. Damit das möglich ist, müsse der Patient einwilligen, dass die Schweigepflicht aufgehoben wird.
"Der beste Patientenschutz sind aber genügend Finanzmittel für die notwendigen Leistungen und Ärzte, die sich auf die Kranken konzentrieren statt auf Ranglisten im Internet", so Henke abschließend.
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