New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street musste heute wieder etwas Federn lassen. Der Grund dafür war, dass die Zweifel an einem raschen Konjunkturaufschwung wieder zunahmen. Dafür sorgte vor allem der Empire State Manufacturing Index, der die Industrieentwicklung im Ballungsgebiet New York abbildet.
Dort war eine leichte Verbesserung erwartet worden. Stattdessen sank das regionale Konjunkturbarometer im Juni auf minus 9,4 Punkte (Mai: minus 4,6 Punkte). Damit signalisiert der Frühindikator, dass das produzierenden Gewerbe im Nordosten der USA überraschenderweise schneller schrumpft als im Vormonat.
Zuviel Aufmerksamkeit?
Möglicherweise spiegelt sich dort bereits der negative Einfluss der gestiegenen Zinsen (höhere Kreditkosten) und des verteuerten Öls (höhere Energiekosten) wider. Damit riss jedenfalls die Serie positiver Konjunkturmeldungen („grüne Sprossen“) wieder einmal ab, die die Rallye seit März genährt hatten.
„Der Empire State Index erhält vom Markt mehr Aufmerksamkeit als er verdient“, schränkte allerdings Joshua Shapiro, Chefökonom bei der Researchfirma MFR Inc. ein. „„Industrie-Indizes wie der Empire State Index schwanken sehr stark. Wir glauben daher nicht, dass der Empire State Index etwas wertvolles zu unserem ökonomischen Wissenstand beiträgt“, erklärte der Ökonom gegenüber dem Infodienst CNBC.
Einstimmung auf den Hexensabbat?
Beobachter glauben außerdem, dass der kommende Freitag seinen Schatten voraus warf. Dann laufen zahlreiche Optionen und Futures aus (Dripple Witching Day). Die Anpassungsmaßnahmen auf diese „Dreifachen Hexensabbat“ wirkten heute möglicherweise als Verstärker, hieß es.
Belastend wirkte auch die deutliche Kursschwäche bei den Banken. Die Obama-Administration will die Kreditkonzerne stärker überwachen.
Der Dow Jones Industrial Average verlor 2,13 Prozent auf 8.612 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 büßte 2,38 Prozent ein und schloss auf 923 Punkten und der technologielastige Nasdaq Composite Index gab 2,28 Prozent auf 1.816 Punkte ab.
Dow Jones Average: Bing weckt das Interesse
Lediglich 2 Dow-Komponenten schlossen im Plus:
Tops:
Der Top des Dow war Microsoft mit einem mageren Plus von 0,4 Prozent auf 23,42 Dollar. Der Software-Gigant entwickelt sich schon seit Tagen besser als die restliche Wall Street. Am Freitag bekamen die Redmonter Rückenwind von der Citigroup, die ihre Kaufempfehlung bekräftigte und das Kursziel von 23 Dollar auf 28 Dollar verbesserte. Außerdem scheint die neue Suchmaschine Bing das Interesse an der Aktie zu wecken.
American Express avancierte 0,3 Prozent auf 25,23 Dollar. Dort fielen die Abschreibungen auf zahlungsunfähige Kreditkartenschuldner geringer aus als im Ausblick der Gesellschaft angekündigt war.
IBM hatte mit minus 0,6 Prozent auf 107,62 Dollar den geringsten Verlust und stützte damit - wegen seiner hohen Gewichtung im kursgewichteten Durchschnitt - den Dow.
Flops:
Der Flop des Dow war wieder einmal Alcoa mit minus 6,5 Prozent auf 11,21 Dollar. Dort drückten neben den geschmälerten Konjunkturhoffnungen außerdem die fallenden Rohstoffpreise, die auch vom starken Dollarkurs Richtung Süden geschickt wurden.
Der konjunktursensible Baumaschinenriese Caterpillar verlor 4,3 Prozent auf 36,12 Dollar.
Wal-Mart Stores lag im Mittelfeld der Verlierer und büßte 2,8 Prozent auf 48,46 Dollar ein. Goldman Sachs Group kappte den weltgrößten Einzelhändler von „Kaufen“ auf “Neutral”. Man sehe in nächster Zeit wenig Auslöser, die den Aktienkurs in die Höhe treiben könnten, hieß es.
S&P 500: Kleine Wiedergutmachung
Tops:
Del Monte gewann gewann 2,5 Prozent auf 8,66 Dollar. Der Lebensmittelkonzern meldete bereits vergangenen Donnerstag Quartalszahlen, die deutlich über den Erwartungen lagen.
National Semiconductor stieg 0,5 Prozent auf 13,66 Dollar. Das an der New York Stock Exchange notierte Chip-Papier war in der vergangenen Woche unter die Räder geraten, obwohl die Quartalszahlen die Erwartungen schlugen. Eine kleine Wiedergutmachung?
Texas Instrument stieg 1,6 Prozent auf 21,13 Dollar. Die ebenfalls an New York Stock Exchange notierte Chipaktie zeigte sich anscheinend solidarisch.
Der Hersteller gepflegter Geschenkartikel (Uhren, Handtaschen, Reisetaschen) Coach verteuerte sich nachrichtenlos 2,7 Prozent auf 26,83 Dollar.
Flops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR verlor 2,6 Prozent.
Nasdaq: Angst vor den Zahlen?
Die technologielastige Computerbörse litt ebenfalls unter den gedrückten Konjunkturhoffnungen
Apple schlug sich tapfer und bröckelte lediglich 0,6 Prozent auf 136,09 Dollar. Dort ist anscheinend die Enttäuschung über die an Sensationen arme World Developer Conference der vergangenen Woche (auch ohne Auftritt von CEO Steve Jobs) wieder im Abklingen.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, verlor 3,2 Prozent auf 80,38 Dollar. Angst vor den Zahlen? Die Kanadier präsentieren jedenfalls kommenden Donnerstag ihre aktuellen Quartalszahlen. Im Vorfeld hob der Broker Kaufman Brothers seine Gewinnschätzung auf 99 Cents je Aktie (vorher: 92 Cents). Die Umsatzschätzung wird von 3,4 Milliarden Dollar auf 3,5 Milliarden Dollar verbessert. Der BlackBerry-Hersteller profitiere von den aggressiven Marketingkampagnen seines Netzpartners, des Mobilfunkanbieters Verizon.
Palm verlor 3,2 Prozent auf Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 1,6 Prozent auf 270 Punkte.
Dell sank 3,9 Prozent auf 12,87 Dollar. Goldman Sachs verbesserte die PC-Aktie von „Verkaufen“ auf „Neutral“. Das Kursziel beträgt 14 Dollar. „Informationen von den Zuliefererketten aus Asien stärken unser Vertrauen, dass sich die PC-Verkäufe im Juni wieder von der schwachen Entwicklung im Mai erholen“, hieß es.
Internet: Spitze des Eisbergs
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets schlugen sich besser als der breite Markt. Immerhin haben sich die Dienstleister bislang besser gegen die Rezession gewehrt als die Gesamtwirtschaft.
Amazon.com verlor 1,15 Prozent auf 83,11 Dollar. Die erst vergangene Woche gestartete neue Version des E-Book-Readers Kindle mit vergrößertem Bildschirm (Kindle DX), war binnen drei Tagen ausverkauft. Neue Geräte sollen bereits wieder ab 17. Juni verfügbar sein, also knapp vor dem US-Vatertag am kommenden Wochenende.
Außerdem schloss der Onlinehändler einen Vergleich mit dem Ex-Geschäftspartner Toys R US. Die Partnerschaft zerbrach bereits vor fünf Jahren. Die Spielzeugladen-Kette verklagte Amazon, weil der Internethändler angeblich unauthorisiert Spielzeuge verkauft, auf die Toys R US damals angeblich das Alleinverkaufsrecht im Internet hatte. Amazon zahlt jetzt deswegen 51 Millionen Dollar an den Ex-Partner. Diese Zahlung geht zu Lasten des Gewinns im laufenden Quartal (Q2). JP Morgan schätzt, dass durch diese einmalige Zahlung der Q2-Gewinn um 8 Cents je Aktie verringert wird und kürzte die Gewinnschätzung für Q2 von 28 Cents je Aktie auf 20 Cents.
Der Rivale Ebay sank 2,3 Prozent auf 17,40 Dollar. Dabei fand der Broker FBR Capital wenig Gehör, der sein Kursziel von 17 Dollar auf 20 Dollar anhob. Dessen Analysten bescheinigen der Aktie ein „äußerst günstiges Chancen-Risiko-Verhältnis“.
Die Online-Videothek Netflix avancierte 0,9 Prozent auf 38,16 Dollar. Die Aktie war in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. Ursache war die Spekulation, dass der Konkurrenzdruck zu groß wird , vor allem durch spezielle Kioske, die DVDs verleihen. Der Broker Caris & Co. bezeichnet das aber als Überreaktion und wertete die Online-Videothek heute von „Überdurchschnittlich“ auf „Kaufen“ auf, beließ aber das Kursziel bei 52 Dollar.
Google büßte 1,9 Prozent auf 416,77 Dollar.
Yahoo stagnierte bei 16,40 Dollar, relativ zum Gesamtmarkt ist das also ein Gewinn von rund 2,4 Prozent. Dort nimmt das Wohlwollen der Analysten seit Wochen zu. Heute beförderte die Citigroup den Portalbetreiber von „Halten“ auf „Kaufen“ und schraubte das Kursziel von 15 Dollar auf 21 Dollar hoch. Die Aktie sei zwar seit Jahresanfang 34 Prozent gestiegen, hätte sich damit aber schwächer entwickelt als der breite Markt und die „large-cap“ Internetaktien, also Schwergewichte wie Google, Ebay oder Amazon.com. Dabei würden die jüngsten Verbesserungen vernachlässigt, etwa eine Stabilisierung des Marktanteils oder die verbesserte Fokussierung des Managements. Vernachlässigt würde auch, dass Yahoo nach wie vor zu den führenden Internet-Anbietern gehört. Daher biete der Konzern eine Turnaround-Chance und sei günstig bewertet.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, gewann 1,2 Prozent auf 292,31 Dollar. Der Broker Piper Jaffray bekräftigte seine Kaufempfehlung und katapultierte sein Kursziel von 250 Dollar auf 340 Dollar. Das Wertpapierhaus verwies auf das hohe Wachstum der Internetangebote in China. Im Reich der Mitte stieg die Zahl der „Domain Names“ um 41 Prozent, das signalisiere, dass mehr Anzeigenkunden für die Suchanzeigen Baidus an den Markt strömen. Der Dienstleister verfüge derzeit über 185.000 Anzeigenkunden, das sei nur die Spitze des Eisbergs von Chinas 40 Millionen kleinen bis mittelgroßen potentiellen Anzeigenkunden.
Dort war eine leichte Verbesserung erwartet worden. Stattdessen sank das regionale Konjunkturbarometer im Juni auf minus 9,4 Punkte (Mai: minus 4,6 Punkte). Damit signalisiert der Frühindikator, dass das produzierenden Gewerbe im Nordosten der USA überraschenderweise schneller schrumpft als im Vormonat.
Zuviel Aufmerksamkeit?
Möglicherweise spiegelt sich dort bereits der negative Einfluss der gestiegenen Zinsen (höhere Kreditkosten) und des verteuerten Öls (höhere Energiekosten) wider. Damit riss jedenfalls die Serie positiver Konjunkturmeldungen („grüne Sprossen“) wieder einmal ab, die die Rallye seit März genährt hatten.
„Der Empire State Index erhält vom Markt mehr Aufmerksamkeit als er verdient“, schränkte allerdings Joshua Shapiro, Chefökonom bei der Researchfirma MFR Inc. ein. „„Industrie-Indizes wie der Empire State Index schwanken sehr stark. Wir glauben daher nicht, dass der Empire State Index etwas wertvolles zu unserem ökonomischen Wissenstand beiträgt“, erklärte der Ökonom gegenüber dem Infodienst CNBC.
Einstimmung auf den Hexensabbat?
Beobachter glauben außerdem, dass der kommende Freitag seinen Schatten voraus warf. Dann laufen zahlreiche Optionen und Futures aus (Dripple Witching Day). Die Anpassungsmaßnahmen auf diese „Dreifachen Hexensabbat“ wirkten heute möglicherweise als Verstärker, hieß es.
Belastend wirkte auch die deutliche Kursschwäche bei den Banken. Die Obama-Administration will die Kreditkonzerne stärker überwachen.
Der Dow Jones Industrial Average verlor 2,13 Prozent auf 8.612 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 büßte 2,38 Prozent ein und schloss auf 923 Punkten und der technologielastige Nasdaq Composite Index gab 2,28 Prozent auf 1.816 Punkte ab.
Dow Jones Average: Bing weckt das Interesse
Lediglich 2 Dow-Komponenten schlossen im Plus:
Tops:
Der Top des Dow war Microsoft mit einem mageren Plus von 0,4 Prozent auf 23,42 Dollar. Der Software-Gigant entwickelt sich schon seit Tagen besser als die restliche Wall Street. Am Freitag bekamen die Redmonter Rückenwind von der Citigroup, die ihre Kaufempfehlung bekräftigte und das Kursziel von 23 Dollar auf 28 Dollar verbesserte. Außerdem scheint die neue Suchmaschine Bing das Interesse an der Aktie zu wecken.
American Express avancierte 0,3 Prozent auf 25,23 Dollar. Dort fielen die Abschreibungen auf zahlungsunfähige Kreditkartenschuldner geringer aus als im Ausblick der Gesellschaft angekündigt war.
IBM hatte mit minus 0,6 Prozent auf 107,62 Dollar den geringsten Verlust und stützte damit - wegen seiner hohen Gewichtung im kursgewichteten Durchschnitt - den Dow.
Flops:
Der Flop des Dow war wieder einmal Alcoa mit minus 6,5 Prozent auf 11,21 Dollar. Dort drückten neben den geschmälerten Konjunkturhoffnungen außerdem die fallenden Rohstoffpreise, die auch vom starken Dollarkurs Richtung Süden geschickt wurden.
Der konjunktursensible Baumaschinenriese Caterpillar verlor 4,3 Prozent auf 36,12 Dollar.
Wal-Mart Stores lag im Mittelfeld der Verlierer und büßte 2,8 Prozent auf 48,46 Dollar ein. Goldman Sachs Group kappte den weltgrößten Einzelhändler von „Kaufen“ auf “Neutral”. Man sehe in nächster Zeit wenig Auslöser, die den Aktienkurs in die Höhe treiben könnten, hieß es.
S&P 500: Kleine Wiedergutmachung
Tops:
Del Monte gewann gewann 2,5 Prozent auf 8,66 Dollar. Der Lebensmittelkonzern meldete bereits vergangenen Donnerstag Quartalszahlen, die deutlich über den Erwartungen lagen.
National Semiconductor stieg 0,5 Prozent auf 13,66 Dollar. Das an der New York Stock Exchange notierte Chip-Papier war in der vergangenen Woche unter die Räder geraten, obwohl die Quartalszahlen die Erwartungen schlugen. Eine kleine Wiedergutmachung?
Texas Instrument stieg 1,6 Prozent auf 21,13 Dollar. Die ebenfalls an New York Stock Exchange notierte Chipaktie zeigte sich anscheinend solidarisch.
Der Hersteller gepflegter Geschenkartikel (Uhren, Handtaschen, Reisetaschen) Coach verteuerte sich nachrichtenlos 2,7 Prozent auf 26,83 Dollar.
Flops:
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR verlor 2,6 Prozent.
Nasdaq: Angst vor den Zahlen?
Die technologielastige Computerbörse litt ebenfalls unter den gedrückten Konjunkturhoffnungen
Apple schlug sich tapfer und bröckelte lediglich 0,6 Prozent auf 136,09 Dollar. Dort ist anscheinend die Enttäuschung über die an Sensationen arme World Developer Conference der vergangenen Woche (auch ohne Auftritt von CEO Steve Jobs) wieder im Abklingen.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, verlor 3,2 Prozent auf 80,38 Dollar. Angst vor den Zahlen? Die Kanadier präsentieren jedenfalls kommenden Donnerstag ihre aktuellen Quartalszahlen. Im Vorfeld hob der Broker Kaufman Brothers seine Gewinnschätzung auf 99 Cents je Aktie (vorher: 92 Cents). Die Umsatzschätzung wird von 3,4 Milliarden Dollar auf 3,5 Milliarden Dollar verbessert. Der BlackBerry-Hersteller profitiere von den aggressiven Marketingkampagnen seines Netzpartners, des Mobilfunkanbieters Verizon.
Palm verlor 3,2 Prozent auf Dollar.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, verlor 1,6 Prozent auf 270 Punkte.
Dell sank 3,9 Prozent auf 12,87 Dollar. Goldman Sachs verbesserte die PC-Aktie von „Verkaufen“ auf „Neutral“. Das Kursziel beträgt 14 Dollar. „Informationen von den Zuliefererketten aus Asien stärken unser Vertrauen, dass sich die PC-Verkäufe im Juni wieder von der schwachen Entwicklung im Mai erholen“, hieß es.
Internet: Spitze des Eisbergs
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets schlugen sich besser als der breite Markt. Immerhin haben sich die Dienstleister bislang besser gegen die Rezession gewehrt als die Gesamtwirtschaft.
Amazon.com verlor 1,15 Prozent auf 83,11 Dollar. Die erst vergangene Woche gestartete neue Version des E-Book-Readers Kindle mit vergrößertem Bildschirm (Kindle DX), war binnen drei Tagen ausverkauft. Neue Geräte sollen bereits wieder ab 17. Juni verfügbar sein, also knapp vor dem US-Vatertag am kommenden Wochenende.
Außerdem schloss der Onlinehändler einen Vergleich mit dem Ex-Geschäftspartner Toys R US. Die Partnerschaft zerbrach bereits vor fünf Jahren. Die Spielzeugladen-Kette verklagte Amazon, weil der Internethändler angeblich unauthorisiert Spielzeuge verkauft, auf die Toys R US damals angeblich das Alleinverkaufsrecht im Internet hatte. Amazon zahlt jetzt deswegen 51 Millionen Dollar an den Ex-Partner. Diese Zahlung geht zu Lasten des Gewinns im laufenden Quartal (Q2). JP Morgan schätzt, dass durch diese einmalige Zahlung der Q2-Gewinn um 8 Cents je Aktie verringert wird und kürzte die Gewinnschätzung für Q2 von 28 Cents je Aktie auf 20 Cents.
Der Rivale Ebay sank 2,3 Prozent auf 17,40 Dollar. Dabei fand der Broker FBR Capital wenig Gehör, der sein Kursziel von 17 Dollar auf 20 Dollar anhob. Dessen Analysten bescheinigen der Aktie ein „äußerst günstiges Chancen-Risiko-Verhältnis“.
Die Online-Videothek Netflix avancierte 0,9 Prozent auf 38,16 Dollar. Die Aktie war in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. Ursache war die Spekulation, dass der Konkurrenzdruck zu groß wird , vor allem durch spezielle Kioske, die DVDs verleihen. Der Broker Caris & Co. bezeichnet das aber als Überreaktion und wertete die Online-Videothek heute von „Überdurchschnittlich“ auf „Kaufen“ auf, beließ aber das Kursziel bei 52 Dollar.
Google büßte 1,9 Prozent auf 416,77 Dollar.
Yahoo stagnierte bei 16,40 Dollar, relativ zum Gesamtmarkt ist das also ein Gewinn von rund 2,4 Prozent. Dort nimmt das Wohlwollen der Analysten seit Wochen zu. Heute beförderte die Citigroup den Portalbetreiber von „Halten“ auf „Kaufen“ und schraubte das Kursziel von 15 Dollar auf 21 Dollar hoch. Die Aktie sei zwar seit Jahresanfang 34 Prozent gestiegen, hätte sich damit aber schwächer entwickelt als der breite Markt und die „large-cap“ Internetaktien, also Schwergewichte wie Google, Ebay oder Amazon.com. Dabei würden die jüngsten Verbesserungen vernachlässigt, etwa eine Stabilisierung des Marktanteils oder die verbesserte Fokussierung des Managements. Vernachlässigt würde auch, dass Yahoo nach wie vor zu den führenden Internet-Anbietern gehört. Daher biete der Konzern eine Turnaround-Chance und sei günstig bewertet.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, gewann 1,2 Prozent auf 292,31 Dollar. Der Broker Piper Jaffray bekräftigte seine Kaufempfehlung und katapultierte sein Kursziel von 250 Dollar auf 340 Dollar. Das Wertpapierhaus verwies auf das hohe Wachstum der Internetangebote in China. Im Reich der Mitte stieg die Zahl der „Domain Names“ um 41 Prozent, das signalisiere, dass mehr Anzeigenkunden für die Suchanzeigen Baidus an den Markt strömen. Der Dienstleister verfüge derzeit über 185.000 Anzeigenkunden, das sei nur die Spitze des Eisbergs von Chinas 40 Millionen kleinen bis mittelgroßen potentiellen Anzeigenkunden.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)