DJ Wall Street schließt schwächer - Konjunkturausblick schlechter
NEW YORK (Dow Jones)--Schwächer haben die US-Börsen am Dienstag geschlossen, nachdem jüngste Konjunkturdaten immer mehr Luft aus der jüngsten Rally herauslassen. Die Aussichten auf eine schnelle Konjunkturerholung scheinen sich wieder zu verschlechtern, wie die jüngsten Zahlen zur Industrieproduktion zeigen.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 1,2% bzw 107 auf 8.505 Punkte. Der S&P-500-Index sank um 1,3% bzw 12 Punkte auf 912. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 1,1% bzw 20 Punkte auf 1.796. Umgesetzt wurden 1,18 (Montag: 1,15) Mrd Aktien. Dabei standen 853 Kursgewinnern 2.148 -verlierer gegenüber, 108 Titel schlossen unverändert.
Die US-Industrieproduktion ist im Mai um 1,1% zurückgegangen und liegt damit im Durchschnitt des zweiten Quartals bislang um 2,7% unter dem Produktionsniveau des ersten Quartals. "Damit hat sich die Abwärtsdynamik zwar spürbar verlangsamt, aber ein tatsächliches Ende der Abwärtsbewegung lässt noch auf sich warten", sagte eine Volkswirtin.
Dahinter verblassten gute Daten vom US-Immobilienmarkt: Die US-Baubeginne waren stärker als erwartet gestiegen, befinden sich aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Es bestehe aber "die Hoffnung, dass das Schlimmste auf dem US-Immobilienmarkt überstanden ist", kommentierte ein Volkswirt.
Beobachter sprachen von einer kippenden Stimmung am Aktienmarkt. So kommentierte auch Morgan-Stanley-Analyst Jason Todd, dass nach dem Bruch der Marke von 950 Punkten im S&P-500 in der vergangenen Wochen, die Rally jetzt vorbei sein könnte. "Nachdem der Marktrally hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis geändert. Die Aktienmärkte brauchen jetzt implizit eine V-förmige Konjunkturerholung, um weitere Gewinne zu rechtfertigen. Wir erwarten eine solche Erholung nicht und glauben deshalb, dass die nächste Bewegung eher nach unten sein dürfte als nach oben", schrieb Todd.
Angeführt wurden die Verlierer im Dow von Bank of America, die um 4,5% auf 12,37 USD nachgaben, Walt Disney, mit einem Minus von 3,1% auf 23,49 USD, und Alcoa mit einem Abschlag von 2,8% auf 10,90 USD. Im breiten Markt standen vor allem konjunktursensitive Konsumtitel, Energie und Rohstofftitel unter Druck.
Der Telekom-Ausrüster Tyco hatte seine bereinigte Gewinnerwartung für das dritte Quartal des Geschäftsjahres auf 0,10 bis 0,17 USD je Aktie von 0,01 bis 0,06 USD angehoben, was die Aktie um 3,7% auf 19,98 USD steigen ließ.
Best Buy verloren dagegen 7,3% auf 35,84 USD. Das Unternehmen hält an seinem unter den Konsensschätzungen liegendem Ausblick für das Geschäftsjahr 2010 fest. AT&T wurden von Barclays Capital auf "Equalweight" abgestuft und gaben um 1,7% auf 24,22 USD nach.
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June 16, 2009 16:51 ET (20:51 GMT)
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