ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: DAX startet schwächer in die Woche

Der DAX ist am Montag nach negativen Vorgaben schwächer in die neue Woche gestartet. Für den deutschen Leitindex ging es im frühen Handel um 0,60 Prozent auf 4.548,92 Zähler nach unten. Der MDAX mittelgroßer Werte verlor 0,53 Prozent auf 5.436,11 Punkte. Einzig der TecDAX hielt sich mit 0,17 Prozent auf 612,73 Punkte im Plus.

"Zwar hat sich die Wall Street am Freitag noch erholt, allerdings haben es weder der Dow Jones noch der S&P-500-Index ins Plus geschafft", bewertete Händler Matt Buckland von CMC Markets die Vorgaben. Auch die asiatischen Börsen hätten vergeblich um Unterstützung gekämpft. Konjunkturdaten und Zahlen aus den USA stehen erst im Laufe der Woche auf der Agenda.

Für viel Bewegung sorgten Neuigkeiten um Volkswagen und Porsche : Aktien des Sportwagenbauers kletterten um 4,23 Prozent auf 44,13 Euro hoch. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Katar einigten sich laut Bankenkreisen über eine dringend notwendige Kapitalspritze. Das Emirat bietet insgesamt rund sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und VW-Optionen der Porsche Holding SE. "Die Summe würde das Unternehmen nahezu entschulden", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa am Samstag. Ein Analyst hob hervor, dass das Gebot von Katar für einen Anteil an Porsche und die VW-Optionen einen fairen Wert von 240 Euro für die Aktien des Sportwagenbauers implizierten. VW-Titel fielen um 1,45 Prozent auf 210,10 Euro. Der Autobauer soll sein Angebot für die Übernahme von 49,9 Prozent an Porsche verbessert haben.

Aktien von K+S sackten am DAX-Ende um 5,12 Prozent auf 35,95 Euro ab. Börsianer verwiesen auf Meldungen, wonach Indien sich für einen Teil seines Bedarfs mit dem russischen Düngemittel-Produzenten Silvinit geeinigt habe - zu einem Kalipreis, der deutlich unter den Markterwartungen liege. Daraufhin waren bereits die Konkurrenten Potash Corp of Saskatchewan und Mosaic deutlich abgesackt. Zusätzlichen Druck auf die Aktie übt Händlern zufolge die Abstufung der UBS aus. Analyst Jeo Dewhurst zufolge eskalieren nach der Einigung Indiens mit Silvinit die Preisrisiken.Dewhurst kappte daher seine Einstufung von "Neutral" auf "Sell" und senkte das Kursziel von 45,00 auf 30,00 Euro.

Für ThyssenKrupp ging es nach einem Pressebericht um 2,64 Prozent auf 16,22 Euro runter. Der "Financial Times Deutschland" zufolge dürfte der Stahlkonzern im laufenden Jahr einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von mehr als 1,5 Milliarden Euro einfahren. "Der Bericht bedeutet, dass die Analystenschätzungen bislang nach wie vor zu optimistisch sind", sagte ein Händler. So sagte ein weiterer Börsianer, die berichteten 1,5 Milliarden lägen über den bisherigen Schätzungen seines Hauses von 1,2 Milliarden Euro.

In der zweiten Reihe stürzten Escada um 6,30 Prozent auf 2,53 Euro ab, zeitweise ging es um 20 Prozent bis auf 2,16 Euro runter. Ein Marktteilnehmer verwies auf einen Bericht der "Welt am Sonntag" wonach der ums Überleben kämpfende Damenmodekonzern bereits erste Vorbereitungen für eine mögliche Insolvenz getroffen hat. "Es gab Gespräche mit Leuten, die sich mit so etwas auskennen, vor allem mit Plan-Insolvenzen", sagte Vorstandschef Bruno Sälzer der Wochenzeitung.

Q-Cells hielten sich derweil mit plus 2,29 Prozent auf 12,97 Euro auf den vorderen Plätzen im TecDAX. Der Chef des größten deutschen Solarzellenherstellers, Anton Milner, rechnet noch in diesem Halbjahr mit einer Erholung des unter starkem Preisverfall leidenden Marktes. Händler zeigten sich unterdessen wenig überrascht. "Alle Solarunternehmen erwarten und erhoffen sich eine Erholung der Branche im zweiten Halbjahr. Das ist nichts Neues", so ein Börsianer./dr/sf

AXC0039 2009-07-13/09:40