DJ Wall Street schließt nach Erleichterungsrally über 3% im Plus
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Mittwoch mit einer Rally auf die am Vorabend nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen und den positiven Ausblick von Intel reagiert. Nachdem bereits andere Unternehmen in der angelaufenen Berichtssaison mit ihren Quartalszahlen zu überzeugen wussten, sahen sich nun einige Investoren auf dem falschen Fuß erwischt und mussten auf den fahrenden Zug aufspringen.
Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte stieg um 3,1% bzw 257 Punkte auf 8.616. Der S&P-500-Index kletterte um 3% oder 27 Zähler auf 933 und der Nasdaq-Composite gewann 3,5% bzw 63 Punkte auf 1.863 und schloss damit auf dem höchsten Stand seit neun Monaten. Umgesetzt wurden 1,37 (Dienstag: 0,98) Mrd Stück. Dabei standen 2.754 Kursgewinnern 284 Verlierer gegenüber, 63 Titel schlossen unverändert. Am Markt war von einer spürbar gestiegenen Risikobereitschaft die Rede, verwiesen wurde auf die Schwäche des Dollars und die kräftigen Abschläge bei den Anleihen.
"Die US-Notenbank erhöhte ihre Wachstumsprognose, Intel spielte mit und die Kreditkartenausfälle reduzierten sich. Dies weckte Hoffnungen, dass die Wirtschaft ihre Orientierung wieder findet", fasste Robbert Van Batenburg, Händler bei Louis Capital Markets, die Stimmung zusammen.
Zur allgemeinen Euphorie trugen die Aussagen der Vertreter der US-Notenbank bei. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) haben sich bei ihren Beratungen im Juni relativ optimistisch hinsichtlich der weiteren Konjunkturentwicklung geäußert. Wie aus dem am Berichtstag veröffentlichten Protokoll der Beratungen hervor geht, herrschte die Ansicht vor, dass die Rezession in nicht allzu ferner Zukunft enden dürfte. Zudem erhöhte die Fed ihre BIP-Prognose für das laufende Jahr.
Auch die veröffentlichten Konjunkturdaten wurden als positiv für den Aktienmarkt gewertet. So wurde im Handel auf den Anstieg der Auftragseingänge im Empire State Manufacturing Index verwiesen. Des Weiteren spreche der Anstieg der Verbraucherpreise in der Kernrate gegen das Szenario einer Deflation, hieß es. Zudem hat sich die Industrieproduktion im Juni etwas stärker entwickelt als erwartet.
Die Initialzündung für die Kauflaune lieferten jedoch die überzeugenden Zahlen von Intel am Dienstag nach der Schlussglocke, die Aktie legte am Berichtstag um 7,2% auf 18,05 USD zu. Bereinigt um eine EU-Kartellstrafe hat Intel im zweiten Quartal 0,18 USD je Aktie verdient, während Analysten nur 0,08 USD erwartet hatten. Auch der Ausblick von Intel war besser als von Analysten erwartet ausgefallen.
"Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass wir es mit einem ermutigenden Zeichen zu tun haben, wenn ein Unternehmen mit dem Stellenwert von Intel einen positiven Ausblick liefert", sagte Ted Weisberg von Seaport Securities in New York. Allerdings sei etwas Skepsis angebracht, denn vom Arbeitsmarkt komme keine Unterstützung für die Verbraucherausgaben. Im Sog zogen AMD und IBM um 8,7% auf 3,86 USD bzw 3,8% auf 107,22 USD an.
Nach den guten Zahlen von Goldman Sachs am Vortag gehörten Bankentitel erneut zu den Gewinnern an Wall Street. "Die Messlatte für Citigroup und Bank of America liegt jetzt recht hoch", sagte ein Händler. Citigroup gewannen 8,6% auf 3,17 USD, J.P. Morgan legten um 4,5% auf 36,26 USD und Bank of America um 4% auf 13,42 USD zu. Beflügelt von einem Rückgang Kreditkartenausfälle schnellten American Express um 11,3% auf 27,22 USD in die Höhe. Mit dem Anziehen des Ölpreises waren auch Rohstoffwerte gesucht, so zogen Exxon Mobil um 3,4% auf 68,44 USD an.
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July 15, 2009 17:18 ET (21:18 GMT)
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