DJ IWF gespalten bei Beurteilung von Chinas Landeswährung
WASHINGTON (Dow Jones)--Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat sich bei der Beurteilung von Chinas Landeswährung nicht einigen können. Einige Direktoren äußerten die Ansicht, dass der Yuan "beträchtlich unterbewertet" sei, heißt es in dem am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten IWF-Jahresbericht zur chinesischen Wirtschaft (Artikel IV). Viele von ihnen hielten eine künftige Aufwertung für nötig, um im Rahmen einer umfassenden Strategie die Wirtschaft neu auszurichten. Allerdings teilen nicht alle IWF-Vertreter diese Einschätzung.
Eine Reihe anderer IWF-Direktoren habe dagegen auf methodologische Probleme bei der Beurteilung von Wechselkursen verwiesen. Ihrer Einschätzung nach nehmen Wechselkurse lediglich eine unterstützende Rolle bei den Reformen zur Neuausrichtung der chinesischen Wirtschaft ein. Eine Aufwertung des Yuan solle daher nur schrittweise vorgenommen werden, wenn es die Wirtschaftslage erlaube. Insgesamt begrüßten die Direktoren jedoch die in den vergangenen Jahren erzielten Fortschritte, den Wechselkurs stärker dem Spiel der Marktkräfte zu überlassen.
Im Weiteren begrüßte der Währungsfonds die "schnellen und starken" Politikmaßnahmen von Regierung und Notenbank im Zuge der Finanzkrise. Mithilfe der ergriffenen Schritte sei der Abschwung gebremst und die Erholung begünstigt worden, heißt es in dem Bericht. Zwar stehe die Wirtschaftserholung in China noch nicht auf einem soliden Fundament, aber es gebe Anzeichen dafür, dass der Wendepunkt erreicht sei.
Der IWF geht derzeit davon aus, dass Chinas Wirtschaft in diesem Jahr um 7,5% wächst. Für 2010 wurde zuletzt im Rahmen eines Updates zum "Weltwirtschaftsausblick" ein BIP-Wachstum von 8,5% prognostiziert.
Mit Blick auf die Geldpolitik in China wurde erklärt, der IWF unterstütze die jüngste monetäre Lockerung. Die Organisation mit Sitz in Washington empfiehlt jedoch, die Geldpolitik wieder zu straffen, sobald die Wirtschaftserholung auf einem starken Fundament stehe.
Auch das massive Konjunkturpaket der Regierung begrüßt der Währungsfonds. Angesichts des niedrigen Niveaus der öffentlichen Verschuldung gebe es noch Raum für weitere Maßnahmen, die dem IWF zufolge auf eine Ankurbelung des Konsums abzielen sollten. Außerdem sollten die Konjunkturmaßnahmen im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Zudem fordert der Währungsfonds Reformen im Gesundheits- und Rentensystem sowie im Erziehungswesen.
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July 23, 2009 10:59 ET (14:59 GMT)
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